Start Galerie Galerie 2020 Ein Ross, ein Schneemann und die Riesenwelle

Ein Ross, ein Schneemann und die Riesenwelle

"Viktoria" rüttelte zwar etwas an den Zeltwänden, aber das war wenig gegen die Begeisterungsstürme der "Ulk-Familie" und seiner Gäste, die bis zur Berliner Straße zu hören waren: Ein neuer Zeremonienmeister wurde inthronisiert. Ross, der Lynch, im Kilt übernahm die Würde von einem sichtlich bewegten Frank Müller, der erstmals nach 15 Jahren im zivilen Ulk-Gewand an der Sitzung teilnahm. "Der Narr geht, Johnny Walker kommt", empfing Präsident Jörg Bücher den neuen Zeremonienmeister zu seiner Premiere. Da brechen völlig neue Zeiten an…

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Partystimmung bei der Muschelsuche. Foto: Dorothée Schenk
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Eine Stimmungskapelle, die ihren Namen verdient, die Mennekrater, kochten nach dem obligatorischen Majestätenbesuch des Kinderdreigestirns, das komplett ausverkaufte Haus erstmal auf Betriebstemperatur hoch. Und heiß blieb es, schließlich hatte die KG zur „Muschelsuche am Rurstrand“ eingeladen. Phantasiefiguren, kesse Nixen, allerlei Wassergetier und Fischer mit Netzen bevölkerten den Saal. Sie ließen sich im Laufe des Abends von Torben Klein und Kuhl un de Gäng ordentlich in die Ohrmuschel einschenken.

Und da stimmte nicht nur die Deko: Abgestimmt war auch der Name des KG-eigenen Chores, der als „Rurwatch-Ulk“ Sonne, Strand und Meer besangen, einen Schneemann auf die Bühne holten und den unvermeidlichen David Hasselhoff alias Jan Rey. Dass da „Die Perfekte Welle“ stimmlich und als Performance durch den Saal schwappte war ein gelungener Coup. Da kam nach einigen Raketen des Abends auch die Konfettikanone zum Einsatz.

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Auch Karneval zum Zuhören – denn das Zuhören forderte Präsident Jörg Bücher anfangs energisch ein – boten die „Ulkigen“: Sie hatten sich Willi und Ernst eingeladen, die gerade erst 1000 Auftritt im Fastelovend feierten und ihre Beziehungsprobleme stets öffentlich austragen. Außerdem „Ne Knappkopp“ alias Dieter Röder, der im 78. Lebensjahr sein silbernes närrisches Bühnenjubiläum feierte und Dave Davis alias Motombo Umbokko. Gekonnt spielt der kölsche Afrikaner mit Vorurteilen – „die sind gut! Wenn ich in meiner Heimat im Busch bin und einen Löwen sehe, dann hab ich Vorurteile“ –, feierte das „Vedel“ und seine liebenswert trolligen Rheinländer, die jeden Tag etwas Verrücktes tun können – bis ins hohe Alter. Und politische Zwischentöne kann Dave Davies: Versteckter Rassismus, den Wahlausgang in Thüringen und sein Bekenntnis „ich bin radikale Mitte, für mich zählt der Verstand“, sorgten für Aufmerksamkeit und Zustimmung. Auch die Frage, warum ein Nazi, der arbeitslos wird nicht DJ werden kann, wurde beantwortet: „Ein Rechter kann keine Platten auflegen. Warum? Der muss den Unterschied zwischen 33 und 45 kennen – und da hört es auf.“ Für diese Pointe erhob sich anerkennend sogar der Elferrat von seinen Plätzen.

Motombos Abschiedsgruß „Bleibt geschmeidig!“ nahmen sich die Gäste zu Herzen. Mit Miljö und dem Heddemer Dreigestirn feierten der KG Ulk und seine Gäste schließlich das Finale.

Fotos Dorothée und Arne Schenk


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