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Peers Kino Kolumne (3)

Wenn Kino schauen zum Abenteuer wird

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Peer Kling. Foto: Gisa Stein
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Das hier kann Dein „Kino“ werden, gut eine Woche lang. Es lacht, klatscht, stöhnt sonst niemand, denn Du bist allein. Aber die Brandung leistet Dir Gesellschaft. „Nur einer wird gewinnen.“ Das Göteborger Filmfestival ist Dein Kino-Pate. Macht Dir diese „Kino-Vorstellung“ Angst? Na, ja, es ist ein Angebot, dass Du ablehnen kannst.

Ich telefonierte gerade mit Rolf-Rüdiger Hamacher, dem langjährigen Filmspezialisten der Tagespresse. Auch für den Filmdienst hat er Jahrzehnte lang geschrieben, meiner Meinung nach Deutschlands beste Filmzeitschrift, bis sie ihr Erscheinen vor genau drei Jahren als Druckversion eingestellt hat. Woran lag´s? Am Abonnenten-Mangel. Vom Jahre 2000 bis zum Exitus habe ich die Hefte und weiß sogar wo. Wenn Du ´mal ´was nachlesen möchtest, gerne. (Mail an: [email protected]) Tröstlich: Seit Aufgabe des gedruckten Filmdienstes gibt es ein sogar kostenfreies Online-Portal vom Filmdienst.

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Kirche und Kino haben etwas gemeinsam. Der Durchschnittsdeutsche geht etwa 1,5-mal im Jahr ins Kino (vor Corona), am liebsten zu Weihnachten. Wozu braucht er ein Abo einer Kinozeitschrift? Obwohl! Es gab als Beilage ein wunderbar ausgearbeitetes Fernseh-Filmprogramm. Und was war die Kernaussage des Gesprächs mit Rolf-Rüdiger? „Mir ist laaaaangweilig! Die Berlinale ist für uns abgesagt, nur Marktleute dürfen im Echtbetrieb Filme sehen. Kein Kino. Kein Theater. Kein gar nix.“ Hm, und wie wird jetzt das Kinogucken zum Abenteuer? – Moment – bitte etwas Geduld.

Tja, die Nordischen Filmtage in Lübeck mussten auch kurz vor Beginn vom Hybrid (Mischung aus echtem und Online-) Kino zum voll elektrischen, ehm, elektronischen zurückrudern. Das habe ich dann von zu Hause aus erlebt, eine ganz neue Erfahrung. Fällt aber nicht in den Bereich Abenteuer. Mehr aus Lübeck, na ja, eigentlich ja aus Dürboslar im Herzog-Februarheft.

Man kann sein ganzes Leben auf Film-Festivals verbringen, jedenfalls war es so vor Corona. Das größte niederländische Filmereignis ist im Januar in Rotterdam angesiedelt. Im Februar die Berlinale und mittendrin überschneidend das bekannteste Festival Schwedens in Göteborg. Gibt es irgendwo noch Echtbetrieb? Ehm, „jein“. Göteborg ist ein Geniestreich gelungen. Damit machen sie Film-, Kino- und Festivalgeschichte zugleich. Man könnte es auch als gelungenen Werbegag für den Online-Betrieb nennen. Jedenfalls ist die internationale Presse total darauf abgefahren. Aber sieh´ doch einfach mal selbst: https://goteborgfilmfestival.se/en/the-isolated-cinema/

Unbedingt das Video etwas weiter unten anschauen. Ob ich mich bewerbe? Na, klar, das wäre für mich wie sechs richtige im Lotto, Schweden, das Meer, eine einsame Insel in den Schären vor Stockholm und endlos Filme sehen in „meinem“ Leuchtturm. Der Berg ruft, ah, nee, das Leuchtfeuer.

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Peer Kling
Peer Kling, typisches "KFA-Kind", nicht aus der Retorte, aber in der zweiten Volksschulklasse nach Jülich zugezogen, weil der Vater die Stelle als der erste Öffentlichkeitsarbeiter "auf dem Atom" bekam. Peer interessiert sich für fast alles, insbesondere für Kunst, Kino, Katzen, Küche, Komik, Chemie, Chor und Theater. Jährlich eine kleine Urlaubsreise mit M & M, mit Motorrad und Martin.

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