Die Gesangsklasse der Overbacher Singschule unter der Leitung von Maarja Purga lädt am Sonntag, 26. Mai, wieder zu einer Sonntagsmatinee in die Klosterkirche von Haus Overbach ein. Dargeboten wird die „Winterreise“ Op. 89 von Franz Schubert. Beteiligt sind Thorsten Fuhrmann (Tenor) sowie Jonathan Becker, Josef Engering, Johannes Grooß, Tim Isensee und Klaus Neumann (Bass) und Hannes Stadler (Klavier).

Dieses Mal wird der Auftritt nur von den Männern der Gesangsklasse gestaltet, die einen der berühmtesten Liedzyklen überhaupt, die Winterreise von Franz Schubert, präsentieren werden. Das Werk gilt neben dem Zyklus „Die schöne Müllerin“ als Höhepunkt der Gattung Kunstlied.

Das Konzert dauert von 12 bis 13 Uhr. Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.

Die Texte von Willhelm Müller haben Franz Schubert unmittelbar angesprochen. Er vertonte sie im Todesjahr Wilhelm Müllers, ein Jahr vor seinem eigenen Tod. Schubert notierte den Liedzyklus in hoher Lage, also für Tenor und Klavier.

Nichtsdestotrotz war für Schubert das Transponieren in die Stimmlage des jeweiligen Sängers eine selbstverständlich geübte Praxis, und die Winterreise war seit den Zeiten ihrer ersten Interpreten weitgehend der Baritonlage zugeordnet. Erst im 20. Jahrhundert fiel durch die Aufnahmen von Julius Pazak und Peter Pears auch der originalen Tenorlage wieder mehr Aufmerksamkeit zu.

In der Klosterkirche Haus Overbach haben die Zuhörer die Möglichkeit, sowohl die höhere als auch die tiefere Fassungen von den Liedern zu hören. Im Verlauf des Zyklus wird der Zuhörer immer mehr zum Begleiter des Wanderers, der zentralen Figur der Winterreise. Dieser zieht nach einem enttäuschten Liebeserlebnis als eigene Entscheidung ohne Ziel und Hoffnung hinaus in die Winternacht, wo die einzelnen Eindrücke des jungen Wanderers mit ihren starken Stimmungsgegensätzen von überschwänglicher Freude bis hin zu hoffnungsloser Verzweiflung zu hören sind.