
Dicht gesäumt waren die Straßenzüge zwischen Walramplatz und Marktplatz, Kapuzinerstraße bis zum Schlosstraße bei der zweiten Weihnachtsparade in Jülich. Mit dem glitzernden Lichtermeer der Paradenteilnehmer strahlten die Bordsteingäste um die Wette – hier stimmt das vielbemühte Klischee einmal ohne Einschränkung. Und die Veranstalter haben Wort gehalten: War die Premiere inhaltlich noch nicht ganz so weihnachtlich, wie man sich das gewünscht hätte, zeigten die über 200 Aktiven und die fünf Wagen, wie viel Potential in dem Thema steckt. Geflügelte Lichtgestalten mit einem beleuchteten Stelzenläufer, Weihnachtswichtel, Grinch, Weihnachtsfrauen und -Männer waren mit Elfen unterwegs. Jülich dürfte damit in der Weihnachtszeit ein neues Publikumsmagnet haben.
Den Initiatoren, Britta und Patrick Dohmen geht es aber vor allem um den Geist der Weihnacht. Sie haben keine Mühe gescheut, um das Friedenslicht, das alljährlich aus Bethlehem in die Welt gebracht wird, an diesem Samstag auch in Jülich Teil der Weihnachtsparade werden zu lassen. „Ein Funke Hoffnung“ lautete das Leitmotiv – und so ist es gekommen.
Ein besonderes Zeichen für Frieden wurde mit dem Friedenslicht gesetzt. Getragen wurde es von Mo Khomassi, der von Kindern aus verschiedenen Nationen begleitet wurde. Vor allem aber wurde das Friedenslicht weitergegeben an all jene die eine Kerze dabei hatten. Dass Mo Khomassi Muslim ist, macht diesen Moment besonders. Frieden ist international und kennt keine Religionszugehörigkeit oder Nationalität – auch wenn „das Friedenslicht“ ein christlicher Brauch ist. „Wir wollen damit zeigen, dass es, obwohl es im Ursprung etwas Katholisches oder etwas Christliches ist, es aber darum geht, dass Frieden eine Geschichte ist, die uns alle angeht und für uns alle auch wichtig ist“, führt Veranstalter Patrick Dohmen aus.
Wichtig war den Initiatoren auch die Unterscheidung zwischen Weihnachtsmann und Nikolaus. Der historische Bischof Nikolaus von Myra, der am 6. Dezember, gefeiert wird, tritt traditionell im Bischofsornat auf. Wie auch im vergangenen Jahr schlüpfte Ulrich Backhausen wieder in die Rolle und winkte vom Schlitten der begeisterten Menge zu. Der Weihnachtsmann hingegen ist eine moderne, fiktive Kunstfigur, die symbolisch die Geschenke an Weihnachten bringt und als rot-weiß gekleideter Mann mit Rauschebart bekannt ist. Das „Personal“ wurde übrigens in diesem Jahr auch durch einen Engel bereichert, der wie der Nikolaus auf einem Wagen mitfahren durfte.
Das es um den „Geist der Weihnacht“ geht, machen die Veranstalter auch dadurch deutlich, dass sie „eine Weihnachtstradition“ weitergegeben. Im vergangenen Jahr waren es die Zuckerstangen, in diesem Jahr wurde die Bedeutung der Weihnachtskugel erklärt. Aus diesem Grund wurde während der Parade insgesamt 1000 Weihnachtskugeln mit der Geschichte der Kugel verteilt.
Für alle, die die Parade verpasst haben oder einfach begeistert waren und sich fragen, ob es nächstes Jahr wieder eine Parade gibt: Ja, es wird wieder eine Parade geben. Also vormerken: Die zukünftigen Paraden sollen immer am Samstag des dritten Adventswochenendes stattfinden. Die Uhrzeiten können noch variieren, das wird aber alles rechtzeitig im Herzog bekanntgegeben.
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