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Straßenkunst

Einen Platz für jeden Menschen zu schaffen, zumindest symbolisch, soll die Aktion des Kunstvereins. Am Wochenende wude die Ausstellung in der Kulturwerkstatt eröffnet.

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Auf der Straße konnten die Stühle bewundert werden. Foto: Britta Sylvester
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„Wer bin ich? Habe ich hier Schutz? Kann ich mir meinen eigenen Platz suchen?“ Fragen wie diese sind es, die das aktuelle Projekt des Kunstvereins Jülich in den Mittelpunkt rückt. Denn „Jeder Mensch braucht einen Platz im Leben“ stellen die Kunstschaffenden unmissverständlich fest und verdeutlichen dieses Recht symbolisch mit fantasievoll gestalteten Stühlen.

Der Verein hat die Idee zum Projekt aus der benachbarten Kaiserstadt importiert. Auf Initiative von Gerda Zuleger hat das Kulturwerk Aachen e.V. die Aktion dort 2024 ins Leben gerufen. Mit dabei waren auch Künstlerinnen und Künstler aus Jülich, unter anderem Kirsten Müller-Lehnen, die sofort Feuer und Flamme war und mit „ihrem“ Kunstverein in Runde Zwei startete. Aufgerufen waren alle Jülicherinnen und Jülicher, die „für Vielseitigkeit und Begegnung in Jülich plädieren“, selbst einen Stuhl zu gestalten und Teil eines einzigartigen Gesamtkunstwerks zu werden. Wer Unterstützung brauchte und haben wollte, konnte an Workshops des Kunstvereins teilnehmen. Schon seit Mai läuft das Projekt.

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Wie viele Menschen diesem Aufruf gefolgt waren, zeigte die Ausstellungseröffnung: Die Düsseldorfer Straße wurde – zumindest in einem kurzen Abschnitt – zur tatsächlichen Kunstmeile, denn die Stühle säumten kurzzeitig den Gehweg vor der Kulturwerkstatt des Vereins. Rund 60 Sitzmöbel können nun dort bewundert werden. Zu den Künstlern gehörten unter anderem acht Bewohnerinnen und Bewohner des Stammhauses, Kinder aus der OGS der Welldorfer Grundschule und Kita-Kinder aus der Villa Kunterbunt.

Die eigentliche Open-Air Ausstellung wird zum Pasqualini Zeitsprung Festival vom 1. bis zum 3. August auf der Düsseldorfer Straße gezeigt. Dann werden wirklich alle 60 Stühle unter freiem Himmel präsentiert. Der riesige Stuhl, der als Wegweiser fungieren soll, wird unter der Regie von Gerold Malß noch zusammengeschraubt und bemalt. Auch die Ausstellung könnte noch weiterwachsen, meint Kirsten Müller-Lehnen augenzwinkernd und lädt Interessierte ein, kreativ zu werden und mit einem eigenen Beitrag für einen Platz im Leben zu sorgen. Und das ist ganz im Sinne von Ideengeberin Gerda Zuleger, die spontan das Wort ergriff und sich bedankte: „Das ist ein Geschenk, dass diese Idee so weitergetragen wird.“

Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten der Kulturwerkstatt in der Düsseldorfer Straße besucht werden.

Fotos: Volker Goebels und Britta Sylvester

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Britta Sylvester
Klönschnacktee mit der Muttermilch aufgesogen und inzwischen beim rheinische Kölsch angekommen. Übt sich in der schreibenden Zunft seit Studententagen zwischen Tagespresse und Fachpublikationen und… wichtig: ließ das JüLicht mit leuchten.

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