
„Wir stellen immer wieder fest, dass beim Tierschutz sehr emotional gehandelt wird und weniger auf Basis von fundiertem Hintergrundwissen“, sagte Dr. Elke Schelthoff, Tierschutzbeauftragte des Kreises Düren. „Wir wollen mit diesem Forum das Thema auf eine sachliche und fachliche Ebene heben.“ Häufig begegnen den Mitarbeitenden im Veterinäramt in ihrer Arbeit Tiere, die falsch gehalten und falsch versorgt werden.
Es gehe immer darum, die Haus-, Wild- und Nutztiere Tiere vor Schmerzen, Leiden und Schaden zu schützen. „Emotionen können schaden, wenn das Wissen fehlt“, sagt Dr. Elke Schelthoff. Falsche Fürsorge (häufig aus Unwissenheit) kann also das Gegenteil bewirken, so die Expertin. Seit 2002 ist der Tierschutz als Staatsziel festgelegt. Haltung braucht Wissen, Zeit, Raum und Geld – das ist die übergeordnete Botschaft, die das Tierschutzforum an dem Nachmittag im Bismarck Quartier vermitteln möchte.
Wellensittiche brauchen unbedingt Artgenossen, Kaninchen vor allem Versteckmöglichkeiten, ein Hund Hierarchie und Meerschweinchen müssen immer fressen – das waren einige der Beispiele in der Tierhaltung, die laut der Tierschutzbeauftragten häufig nicht beachtet werden. Es folgten weitere Fachvorträge und Diskussionsrunden zu den Themen: Was man bei einem Hundekauf beachten sollte, was bei der Pferdehaltung und dem Reiten zu beachten ist und wie die Tierärztinnen und -ärzte im Veterinäramt arbeiten.
Auch die Landestierschutzbeauftragte, Dr. Gerlinde von Dehn, besuchte das Forum und kam mit den Gästen ins Gespräch, welche Möglichkeiten es gibt, das Thema Tierschutz weiter auszubauen – beispielsweise in Schulen. Präventionsangebote wie diese seien wichtig, um für Aufklärung der Bevölkerung zu sorgen.