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Tanzbarer Ska

Ein Abend voller Ska-Musik im KuBa: Mit den beiden Ska-Bands The Slapstickers aus Brühl als Hauptact und The Quiksteps aus Aachen als Voract wurde das Publikum auf eine mitreißende musikalische Reise mitgenommen.

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Ska-Konzert im KuBa. Foto: Volker Goebels
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The Quiksteps eröffneten das Konzert und sorgten sofort für tanzbare Stimmung. Die Band trat mit einer kraftvollen Bläsersektion – Posaune, Trompete und Saxophon – auf, was dem Sound eine besondere Dynamik verlieh. Auch bei den Slapstickers, dem späteren Hauptact, gehörten die Bläser zu den zentralen Elementen. Bläser gehören zur Ska-Musik einfach dazu. Frontsänger Georg Rouette sagt folgendes über die Dynamik der beiden Bands: „Wenn ich die Slapstickers und die Quikstepers spielen sehe, dann merke ich schon, dass wir sehr änhlich sind.“

Bei der Ska-Musik, die an diesem Abend gespielt wurde, handelte sich nicht um traditionellen jamaikanischen Ska, sondern um eine moderne, poppige Variante. Zu Beginn war das Publikum im KuBa noch etwas zurückhaltend und hielt Abstand zur Bühne. Doch nachdem The Quiksteps mehrfach dazu aufriefen, näher zu kommen, füllte sich der Raum vor der Bühne schnell.
Besonders auffällig waren die zahlreichen Soli bei den Quiksteps – nahezu jedes Instrument bekam seinen eigenen Moment. Das Saxophon stach dabei besonders hervor: Der Saxophonist Bernd Simons hatte gleich drei verschiedene Instrumente vor sich stehen. Auf Nachfrage erklärte Simons:
„Die brauche ich wegen der verschiedenen Tonarten, die wir spielen.“

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The Quiksteps präsentierten unter anderem Ska-Coverversionen überraschender Klassiker wie der Titelmelodie des Rosaroten Panthers oder „Take On Me“ von a-ha. Songs, die man in diesem Stil eher nicht erwartet hätte – was den Auftritt umso spannender machte. Nach den ersten vier bis fünf Songs lockerte sich die Stimmung deutlich, und die ersten Zuschauer begannen zu tanzen.
Obwohl das Publikum bereits sichtlich Spaß hatte, hatte man das Gefühl, dass die Band selbst sogar noch mehr Freude auf der Bühne hatte – besonders die Bläser agierten mit sichtbarer Energie und Spielfreude. Das Set der Quiksteps dauerte rund 60 Minuten. Das Publikum zeigte sich begeistert – auch wenn der Gesang gelegentlich etwas in der Lautstärke der Instrumente unterging.

Als Hauptact des Abends betraten The Slapstickers aus Brühl die Bühne. Die Band, die es bereits seit 1995 gibt, ist zwar nicht mehr in Originalbesetzung unterwegs, überzeugt aber nach wie vor mit Energie und Spielfreude. Dass die Slapstickers schon viel Erfahrung auf der Bühne haben, sieht man auch daran, mit wem sie bereits alles eine Bühne geteilt haben. „Wir haben schon mit vielen gespielt,“ sagt Frontsänger Christian Spieckler und zählte ein paar Highlights auf, mit denen die Band schon gespielt hat. „Die größten, mit denen wir gespielt haben, waren Madness und aus Deutschalnd waren es The Busters oder The Toasters aus New York, The Skatalietes aus Jamica. Wir hatten sie alle“, fügt Spieckler lachend hinzu.

Obwohl sich die Zuschauerzahl leicht verringert hatte nach Beginn des Konzerts der Slapstickers, blieb die Stimmung durchweg hervorragend. Immer wieder wurde mit dem Publikum angestoßen – das sorgte für eine lockere, fast familiäre Atmosphäre.
Musikalisch standen die Slapstickers dem Voract in nichts nach: Neben verschiedenen Coverversionen – etwa „Enjoy the Silence“ von Depeche Mode oder „Love Is A Shield“ von Camouflage – die in Ska-Arrangements präsentiert wurden, spielten sie auch Stücke aus ihrem aktuellen Album „Silverback“ (veröffentlicht 2024), darunter „Out There“ und den Titelsong selbst. Der Song „Trip to Barcelona“ erhielt ein spanisches Flamenco-Intro, bei dem der Frontsänger Christian Spieckler seinen Platz mit dem Gitarristen David Gómez Stiefenhöfer tauschte.

Die Band zeigten sich musikalisch äußerst vielseitig: Immer wieder wechselten sie die Stilrichtung – von klassischem Ska über kurze rockige Ansätze bis hin zu Hip-Hop-Einflüssen. Fast die gesamte Band tanzte durchgehend im typischen Ska-Stil auf der Bühne mit. Nur das Publikum brauchte wieder ein bis zwei Songs, bis es sich erneut zum Tanzen animieren ließ.
Frontsänger Christian Spieckler – der seit 1997 Teil der Band ist – sang ab und zu mit starkem jamaikanischen Slang, ganz im Stil von Künstlern wie Shaggy, und war während des gesamten Auftritts in Bewegung. Zum Abschluss forderte das Publikum eine Zugabe – die selbstverständlich geliefert wurde. Nach etwa 70 Minuten endete das Konzert der Slapstickers – und damit ein gelungener Abend voller Energie und tanzbarem Ska.

Ska ist eine ursprünglich jamaikanische Musikrichtung, die in den 1950er-Jahren entstand und sich durch einen schnellen Rhythmus mit betonten Offbeats und einer starken Bläser-Präsenz auszeichnet. Die Reggae-Musik entwickelte sich später aus dem Ska. Interessanter Fakt am Rande: Sogar Reggae-Ikone Bob Marley begann seine Karriere mit Ska. Sein berühmter Song „One Love“ war ursprünglich eine Ska-Version, die Marley 1965 – damals noch unter dem Namen „The Wailing Wailers“ – veröffentlichte.

Wer auch mal ein Konzert im KuBa besuchen möchte, kann sich auf der Website des KuBa über die anstehenden Konzerte informieren.

Fotos: Volker Goebels


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