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Wir sind nicht allein

Der Darm und seine Bewohner standen im Mittelpunkt der Jülicher Gesundheitsstunde.

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Uwe Domogalski (r.) berichtete in der Jüli- cher Gesundheitsstunde darüber, wie unser Darm gesund bleibt. Dr. Christoph Walter beantwortete mit ihm gemeinsam Fragen der Besucherinnen und Besucher, die Se- bastian Monath (AOK) begrüßte. Foto: C. Lammertz / Ziel.media
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„Sie sehen also: Wir sind nicht allein“, sagte Uwe Domogalski. Dabei sprach der Leitende Oberarzt der Inneren Medizin und Gastroenterologie in der Jülicher Gesundheitsstunde nicht von Ufos und außerirdischem Leben. Er sprach über viele Billionen Kleinstlebewesen, die unseren Darm besiedeln – die Darmflora, in der Fachsprache Mikrobiom genannt.

„Sie bildet die Barriere gegen Krankheitserreger. Und deshalb ist es so wichtig, dass wir unsere Untermieter gesund halten“, erklärte der Gastroenterologe beim Patientenforum des Krankenhauses Jülich und der AOK im vollbesetzten Gruppenraum der Physiotherapie.
„Gesunder Darm“ lautete die Überschrift der Gesundheitsstunde. Doch der Referent erweiterte das Blickfeld. Denn wenn der Darm nicht gesund ist, kann das für viele weitere Probleme sorgen, wie Uwe Domogalski erläuterte: „Angst und Depression können durch Darmkrankheiten ausgelöst werden. Schilddrüsenerkrankungen, hormonelle Probleme, Bluthochdruck, Fettleber und Lungenerkrankungen ebenso.“

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Da stellt sich die Frage: Wie halten wir unseren Darm denn gesund und verhindern so auch die denkbaren Folgeprobleme? „Was wir selbst tun können, ist selbstverständlich auf die Ernährung achten“, sagte der Darmexperte. „Ballaststoffe sind besonders wichtig, weil sie die Hauptnahrungsquelle für die nützlichen Darmbakterien, das Mikrobiom, darstellen. Der menschliche Körper kann Ballaststoffe nicht selbst verdauen. Erst die Mikroorganismen im Dickdarm sind in der Lage, sie zu zersetzen und für sich als Nahrung zu nutzen.“ Die berühmte mediterrane Kost sei zu empfehlen – mit viel Gemüse, Obst, pflanzlichen Ölen und eben Ballaststoffen, vor allem Vollkornprodukten.

Bewegung, ausreichend Schlaf und ein insgesamt gesunder Lebensstil seien für das Wohlbefinden allgemein von hoher Bedeutung, aber auch im Speziellen für die Darmgesundheit, berichtete Domogalski.

Und noch etwas ganz Wichtiges könne jeder selbst dazu beitragen, dass sein Darm gesund bleibt: „Nutzen Sie das Angebot der Darmspiegelung.“ Sie biete die beste Chance, Darmkrebs zu verhindern. Nicht nur, weil sie Tumore rechtzeitig erkennen kann, sondern weil sie als einzige Vorsorgeuntersuchung auch die Option hat, Vorstadien (Polypen) direkt zu entfernen. Wie das geht, zeigte Domogalski mit beeindruckenden Kamerafahrten durch den Darm und Videos von erfolgreichen Polypenentfernungen. Bilder, die bei den Besuchern nicht nur eine gewisse Faszination auslösten, sondern auch Vertrauen in den ärztlichen Rat. Das ist Uwe Domogalski und Chefarzt Dr. Christoph Walter, der mit seinem Leitenden Oberarzt im Anschluss an den Vortrag Fragen beantwortete, äußerst wichtig. Denn auch wenn die Akzeptanz der Darmspiegelung gestiegen ist, verzichtet nach wie vor mindestens jeder Zweite, der Anspruch auf die Vorsorge-Untersuchung hat – das sind Männer ab 50 und Frauen ab 55 Jahren – auf diese Chance, die Leben retten kann.


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