Vom ausgesetzten Terrier bis zur verletzten Jungkatze: Das Tierheim für den Kreis Düren gibt Einblick in berührende Schicksale. Im digitalen Adventskalender können Tierfreunde jeden Tag ein neues Tier kennenlernen – und helfen.
„Die 24 von uns ausgewählten Tiere stehen stellvertretend für unzählige weitere Schicksalstiere“, sagt Jürgen Plinz, Vorsitzender des Tierschutzvereins für den Kreis Düren. Der Verein betreibt das Heim in Düren-Niederau, in dem laut Plinz in den vergangenen 12 Monaten rund 930 Tiere aufgenommen wurden. „Schicksalstiere“ daher, „weil jeder Neuankömmling seine eigene, häufig sehr bewegende Geschichte im Gepäck hat“, erklärt der Tierschützer. So zum Beispiel Melody, die völlig verwahrlost im Tierheim Aufnahme fand. Die rund 13 Jahre alte Terrier-Hündin sei fast blind und schwerhörig. Im Tierheim habe sie bereits eine Zahnsanierung erhalten. Oder Lona, eine schwer verletzte Jungkatze mit Beckenbruch. Ihr habe ein Bein amputiert werden müssen. „Das Tierheim war ihre Rettung. Lona lebt jetzt auf drei Beinen glücklich in ihrer eigenen Familie und Melodys weiteren gesundheitlichen Baustellen gehen wir nach.“
Ob krank, verletzt oder verwahrlost, ob traurig nach dem Tod des Besitzers oder durch schlimme Erfahrungen aggressiv geworden – Plinz berichtet, dass jedes Tier sein eigenes Schicksal hat. Dazu gehörten auch zahlreiche Wildtiere, die im Tierheim fachkundige Hilfe fänden. Was sie alle verbinde, sei die Hoffnung auf eine zweite Chance: Auf eine schöne und gesunde Zukunft in einem liebevollen neuen Zuhause oder – bei Wildtieren – in der Natur.
Rund 25 Pflegekräfte sowie zwei Tierärztinnen setzen sich im Tierheim am Burgauer Wald dafür ein, jedes einzelne Schicksal zu retten und seinem Leben eine neue Perspektive zu geben, so der Tierschützer. „Neben medizinischer Betreuung, artgerechter Unterbringung, Pflege und individueller Unterstützung – etwa durch unsere Hundetrainerin – erfahren die Tiere bei uns auch sehr viel Zuwendung. Manche spüren hier zum ersten Mal, was Schutz, Wärme und echte Fürsorge bedeuten.“
Um auf die Tierschicksale aufmerksam zu machen, hat der Verein auf seiner Website einen Adventskalender eingerichtet. Dort können Interessierte vom 1. bis 24. Dezember täglich ein Türchen öffnen und ein neues „Schicksalstier“ kennenlernen. Gleichzeitig hoffen die Tierschützer auf Unterstützung: „Futter, Pflege, Versorgung und Co. sind sehr kostenintensiv. Allein können wir das nicht bewältigen und sind daher für jede Spende oder Patenschaft für unsere Schicksalstiere dankbar“, sagt Jürgen Plinz.





















