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Bahnchaos im KuBa

Die diesjährigen Lieder- und Theatertage der Gesellschaft Frohsinn Stetternich 1880 e.V. waren ein voller Erfolg. Alle vier Aufführungen des Stückes „Es fährt kein Zug nach irgendwo“ im KuBa waren innerhalb eines Tages restlos ausverkauft – ein eindeutiges Zeichen für die Beliebtheit der Veranstaltung und der Theatergruppe.

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Foto: Volker Goebels
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Den stimmungsvollen Auftakt des Abends gestaltete der Männerchor des Gesellschaftsvereins, der unter anderem mit Liedern über die Liebe das Publikum in Stimmung brachte. Danach folgte der Frauenchor „Tonalita“, der unter anderem den Song Lollipop sang. Anschließend präsentierten beide Chöre gemeinsam ein Duett mit dem Roland-Kaiser-Klassiker „Warum hast du nicht Nein gesagt“ – ein Titel, der im Verlauf des Abends noch öfter Erwähnung finden sollte.

1. Szene: Ein Zugabteil des ICE 6948 mit dem Ziel Köln – und der Zug ist gut gefüllt mit verschiedensten Charakteren. Mit dabei ist der Motivationstrainer Siggi Sieg, gespielt von David Kerbich, sowie vier Damen – dargestellt von Andrea Rese, Julia Eckardt, Adriane Kayser und Martyna Pelzer –, die auf dem Weg zu einem Roland-Kaiser-Konzert sind. Außerdem befinden sich der Verschwörungstheoretiker Hubert, gespielt von Thilo Küper, an Bord, ebenso wie die gestresste Geschäftsfrau Viktoria, gespielt von Anna Rohowsky, und der amerikanische Tourist Donald, dargestellt von Mattis Braun, der einfach nur Sightseeing in Köln machen möchte. Doch wie so oft bei der Deutschen Bahn läuft nicht alles nach Plan: Wegen eines Schadens am Triebwerk muss der ICE in Jülich halten – und fährt nicht weiter. Die Passagiere müssen aussteigen und auf einen Anschlusszug nach Düren warten, der natürlich große Verspätung hat.

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Die große Bühne im KuBa wurde von Agathe Lustfeld und Silvia Heinen in einen Bahnsteig mit urbanem Flair verwandelt – inklusive „Kuba Vibes“-Graffiti – und bot den idealen Hintergrund für das daraus entstehende Chaos.

In Jülich am Bahnhof ausgestiegen – wo es noch nicht einmal Handyempfang gibt, um ein Taxi zu rufen oder Hilfe zu holen – trifft die gestrandete Reisegruppe auf weitere ungewöhnliche Charaktere: den Landstreicher Reinhold, gespielt von Holger Bagust, der immer einen passenden Spruch parat hat; den Dorfpolizisten Konrad, gespielt von Harald Goder, der eine entflohene Person, gespielt von Sasha Maßmann, zurück in die Anstalt bringen will; sowie ein streitendes Ehepaar, dargestellt von Petra Vallentin und Maik Boltes, das gerade eine Paartherapie in Jülich hinter sich hat. Es entstehen skurrile, witzige und turbulente Szenen, die das Publikum regelmäßig zum Lachen brachten. Doch das geplante Happy End verzögert sich weiter: Zwar kommt irgendwann der ersehnte Zug – doch dieser hält nur in Selgersdorf, wo alle wieder aussteigen und erneut warten müssen. Bahnchaos, wie man es eben kennt.

Sascha Maßmann, seit 2018 Vorsitzender von Frohsinn, erklärt, was das Besondere an der Geschichte ist: „Es geht ja darum, dass die Fahrgäste in Jülich stranden und da einfach nicht wegkommen. Das Stück basiert eigentlich auf diesen skurrilen Charakteren. Was die Figuren aus dieser Situation machen – das ist das Besondere.“

Trotz kleinerer Texthänger – die vom Publikum kaum bemerkt wurden – überzeugten die Darsteller mit viel Spielfreude. Interaktion mit dem Publikum gab es zu Beginn auch. Sascha erklärte, was die Gesellschaft dem Publikum mitgeben möchte: „Uns geht es immer darum: Es soll lustig sein. Die Zuschauer, die zu uns kommen, sollen einen Abend mit viel Lachen und einem guten Gefühl erleben – wenn sie nach Hause gehen.“ Das ist dem Verein anscheinend auch gelungen.
Das Stück war eine gelungene Mischung aus Verzweiflung, Chaos, Spaß und viel Bahn-Satire – getragen von einem spielfreudigen Ensemble. Geprobt hat das Ensemble etwa ein halbes Jahr lang – unter der Regie von Angelika Ponten.
Auch im nächsten Jahr darf man sich wieder auf eine kreative Inszenierung freuen – man darf gespannt sein, welches Stück die Gesellschaft Frohsinn Stetternich dann auf die Bühne bringt.


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