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Christuskirche swingte

Zur „Hommage à Stéphane“ lud das Sebastian Reimann Quartett beim Konzert des Jazzclubs Jülich.

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Foto: Albert Schuy
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„Das ist Swing, wie er swingiger nicht sein kann! Ich hoffe, es macht Ihnen Spaß, wir haben jedenfalls viel Spaß!“ Gut gelaunt begrüßte Sebastian Reimann sein Publikum in der Christuskirche. Erstmals lud der Jazzclub Jülich in das Gotteshaus zum Konzert, leider folgten nicht allzu viele Besucher der Einladung. Wer jedoch dort war, bekam unter dem hölzernen Gewölbe des Kirchendachs einen ausgesprochen gelungenen Auftritt des Sebastian Reimann-Quartetts zu sehen und vor allem zu hören. Gemeinsam mit Kontrabassist Max Schaaf, Gitarrist Sven Jungbeck und Daniel Kögel am Piano interpretierte Reimann auf der Violine Stücke seines großen Vorbilds Stéphane Grapelli. Den „Helden seiner Jugend“ habe er 1983 live erleben dürfen – ein einmaliges und offenbar unvergessliches Erlebnis für Sebastian Reimann, das ihm als Inspirationsquelle sowohl für den Konzertabend in Jülich als auch für die aktuelle CD-Produktion gedient hat.

Auf dem Programm stand vielfach Filmmusik aus der Feder von Grapelli, teils aus durchaus schlechten Filmen, bei denen er sich doch gefragt habe , warum der berühmte Geiger sich dafür hergegeben habe, überlegte Reimann schmunzelnd vor Publikum. Überhaupt erwies sich der Musiker nicht nur als virtuos auf seiner Violine, auch die Moderation des Abends übernahm er mit charmanter Leichtigkeit und sichtbarer Freude. Das Quartett spielte mit ebensolcher Freude seine „Hommage à Stéphane“, zu der aber nicht nur Stücke des 1908 in Paris geborenen Musikers gehörten. Selbst „Just the way your are“ von Billy Joel lässt sich – wie das Quartett vortrefflich bewies – mit Gitarre, Bas, Violine und Piano ganz hervorragend akustisch interpretieren. Ein selbst komponierter „Grapelli Swing 2020“ lud zum fröhlichen Mitwippen ein, während die Filmmusik zu „King oft he Gypsies“ nicht ganz zufällig Anklänge an Django Reinhardt hören ließ. Abschließend lässt sich festhalten: Ob „Valse du passé“ von Grapelli selbst oder Cole Porters „Love for Sale“ – die Zuhörer genossen einen einmaligen Konzertabend und forderten begeistert eine Zugabe, die ihnen das Quartett nur zu gerne gewährte. Und die Christuskirche erwies sich als gute Wahl für ein Konzert des Jazzclubs Jülich, vielleicht ja auch in Zukunft.

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