
Nach vier Jahren Vakanz hat die Narrenstadt Jülich endlich wieder ein Kinderprinzenpaar: Prinz Philipp (Bartscherer), Prinzessin Anastasia (Loyen) sowie die Pagen Felix und Ben (Schröder) regieren als Majestäten in der kommenden Session. Traditionell gehört auch ein Bauer zum Kinderdreigestirn. Der Posten bleibt aktuell frei.
Das majestätische Quartett entstammt Familien, bei denen Karneval fest in der DNA verankert ist. Eltern und Kinder sind in der Stadtgarde Jülich aktiv. Pagen-Vater Michael Schröder ist „Präsident von et janze“. Prinzessin Anastasia
tanzt „ich glaube, seit ich vier Jahre bin“, bei der Stadtgarde, zuletzt bei den Candy Girls und auch als Solomariechen. „Das ist mir aber jetzt zuviel“, sagt die Sportaffine, die gerne in ihrer Freizeit auch turnt und jüngst nach dem Goldabzeichen den Schwimmsport auf Eis gelegt hat. Auch Prinz Philipp hat bis vor zwei Jahren bei der Stadtgarde das Tanzbein geschwungen. Er hat sich inzwischen mehr auf virtuelle Bewegung verlegt. Auf Platz 1 steht das Spielen mit der Switch, gefolgt von Pokemon-Kartenspiel „und wenn ich das nicht habe, … dazu ist es zum Glück noch nie gekommen“, erklärt das gekrönter Kinderhaupt. Natürlich ist es kein Zufall, dass die Stadtgarde in dieser Session die närrischen Majestäten stellt: Das 4 x 11. Jubiläum steht an.
„Ich freu mich über meine Krone“, strahlt die elfjährige Anastasia und setzt natürlich beim Fototermin auch gleich das Diadem aufs Haupt. Das rote Ornat muss allerdings noch auf die Premiere warten, hängt aber inzwischen parat. Weniger euphorisch ist der zehnjährige Philipp bezüglich seiner Prinzenrobe. Sie zwickt am Hals, meint er, aber für Anpassungen ist ja noch etwas Zeit. Warum er zum Prinzen berufen ist? „Weil ich Karneval sehr mag und meine Oma mir als ich noch ein Baby war eine Kölsche Domspieluhr in die Wiege gelegt hat.“ Ebenfalls von Kleinkindbeinen an ist das Pagen-Duo, das Zwillingspaar Felix und Ben, mit dem Karnevalsvirus infiziert. Sie sehen der Session mit ihren fünf Jahren zwar noch ziemlich gelassen entgegen, lassen sich aber als echte Jülicher Jecke vor allem beim kölschen Liedgut in Schwung und Bewegung versetzen.
Apropos Liedgut, soviel sei schon verraten: Nicht nur Worte bringen die Tollitäten ihrem Narrenvolk mit, es wird auch wieder einen eigenen Song geben. Daran wird gerade aber noch der textliche Feinschliff vollzogen, wie zu erfahren war. Premiere feiern wird es vermutlich bei der Proklamation am Samstag, 29. November, in der Broicher Bürgerhalle – die übrigens für alle neugierigen und interessierten Jecken offen ist.
Was dann folgt werden anstrengende Wochen sein. Volles Programm jedenfalls erwartet das Quartett, bei dem schon jetzt 35 Termine fest im Kalender stehen. An Weiberfastnacht dürfte das Kinderprinzenpaar wohl eine größere Tour absolvieren: Prinz Philipp geht ins Gymnasium Zitadelle, Prinzessin Anastasia ins Gymnasium Haus Overbach und vielleicht wird auch der Kindergarten „Auf der Bastion“ Gastgeber „ihrer Pagen“ sein können.






















