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Wenn Blümchen tanzen lernen

Wenn andere noch schwitzend in der Sonne liegen, haben echte Karnevalisten schon die nächste Session vor Augen: Bereits im Juni startet das Herrenballett der KG Rurblümchen mit dem Training. Jetzt geht es auf die Zielgerade Richtung Sessionseröffnung.

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Mit viel Spaß bei der Sache: Das Herrenballett der Rurblümchen. Foto: Britta Sylvester
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Donnerstagsabend, 19.30 Uhr in der Turnhalle des Jufa-Hotels: Gekühlte Getränke stehen bereit, die Turnschuhe sind geschnürt, die Männer haben sich in die erste Aufstellung sortiert und los geht es. Aber erstmal nur kurz, nach ein paar Schritten vor und zurück, steht die Verwirrung dem einen oder anderen ins Gesicht geschrieben. „Wo steh ich?“ ist erstmal eine der häufigsten Fragen an diesem Abend.

Immer wieder donnerstags trifft sich das Herrenballett der KG Rurblümchen zum Training. Der Sessionsauftakt rückt näher, noch steht der Tanz auf etwas wackeligen Füßen. Damit sich das ändert, wird fleißig geprobt. Angesichts von beruflichen und familiären Verpflichtungen keine ganz einfache Sache, schließlich müssen 15 Männer und zwei Frauen gemeinsame mindestens anderthalb Stunden Zeit finden. Je näher der 11.11. kommt, desto häufiger wird trainiert. „Da gibt es dann schonmal Gemoppere“, grinst Wolfgang Bertrams, selbst langjähriger Tänzer, jetzt regelmäßiger Zuschauer. Aber spätestens, wenn volle Säle begeisterten Beifall spenden, sind Schweiß, Anstrengung und „Gemoppere“ vergessen und manches Blümchen wird „zur Rampensau“, schmunzelt Bertrams.

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„Aufpassen!“ energisch ertönt die Stimme von Trainerin Alica Zens-Frings. Sich im Gewusel der Tänzer Gehör zu verschaffen, ist keine ganz einfache Aufgabe. „Bei dem Haufen muss man schon zu zweit sein“, unterstreicht Kollegin Sandra Weingartz mit einem schon fast liebevollen Lächeln auf den „Haufen“. Kaum erklingen die ersten Takte des selbst erstellten Musikmix‘, heften sich alle Augenpaare auf Zens-Frings, konzentriert versuchen die tanzenden Blümchen die Bewegungen korrekt mitzumachen. Das klappt noch nicht so ganz, wie es soll. Begleitet von viel Gelächter und dem einen oder anderen Seufzer des Trainerinnen-Duos sortieren sich die Männer immer wieder zurück in die verschiedenen Aufstellungen. Dann, erster Höhepunkt der neuen Choreographie, werden schon mal Hebungen und „Würfe“ geübt – und die laufen schon beinahe von selbst, da gibt es auch mal Szenenapplaus von den Kollegen.

Die Hebefigur klappt schonmal. Foto: Britta Sylvester

Eine kurze Trinkpause und weiter geht es. „Brust-Stopp-Himmel-Baum“ kommt die Ansage, die unbeteiligte Zuschauerinnen zunächst etwas verwirrt zurücklässt. Die Tänzer hingegen wissen sofort Bescheid, also fast, und vollführen die einstudierte Armbewegung immerhin ziemlich synchron. Bis zur Sessionseröffnung werde es klappen, sind sich Trainerinnen und Ballett einig. „Im Notfall ändern die Trainerinnen die Choreo zu unseren Gunsten“, grinst Kai Hammelmann. „Die schaffen mehr, als sie glauben“, winkt Alica Zens-Frings lachend ab und lässt sich die Truppe wieder aufstellen.

1970 gegründet, feiert das Herrenballett der Jülicher KG Rurblümchen in diesem Jahr den 5×11 Geburtstag. Anfangs trat die Truppe ausschließlich auf der eigenen Sitzung auf, inzwischen sind es rund zehn Termine pro Session, von denen neben dem Auftritt vor heimischem Publikum zwei auf jeden Fall gesetzt sind: „Am Karnevalsfreitag ziehen wir immer durch die Altenheime der Region und der Abschluss am Samstag ist die CCKG-Sitzung im Kuba.“ Alles weitere „ergibt sich dann“. In seinem letzten Jahr, erzählt Wolfgang Bertrams, seien sie sogar bis nach Euskirchen gefahren.

Das Herrenballett der Rurblümchen sind: Anton Schönfeld, Florian Schneider, Kai Hammelmann, Kieran Howlett, Lars von Wirth, Marco Johnen, Marco Graffi, Mario Schulze, Markus Schweisthal, Markus Wuppermann, Micha Feldmann, Niclas Grimm, Oscar Graffi, Viktor Peters und Wolfgang Steufmehl. Ohne das engagierte Trainerinnen-Duo würde allerdings gar nichts laufen, pardon tanzen, wissen sie alle. Denn die Frauen leiten nicht nur an, sie denken sich die Choreographie aus, nehmen Musikwünsche entgegen, schneiden daraus den passenden Mix und liefern auch noch die Ideen fürs Bühnenoutfit.

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Britta Sylvester
Klönschnacktee mit der Muttermilch aufgesogen und inzwischen beim rheinische Kölsch angekommen. Übt sich in der schreibenden Zunft seit Studententagen zwischen Tagespresse und Fachpublikationen und… wichtig: ließ das JüLicht mit leuchten.

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