An der IHK-Konjunkturumfrage haben sich 354 Unternehmen mit rund 25.400 Beschäftigten aus der Städteregion Aachen sowie den Kreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg beteiligt. 29 Prozent der Befragten melden gute Geschäfte. Das sind nur geringfügig mehr als zuletzt. Ein Viertel der Befragten – etwas weniger als zuletzt – ist unzufrieden. Der Saldo stieg um +5 auf 4 Punkte, liegt allerdings deutlich unter dem langjährigen Schnitt von 24,7 Punkten.
Im Kreis Düren ist die Lage der Betriebe laut Pressemitteilung ausgewogen: 27 Prozent bewerteten die Lage als gut, 26 Prozent als schlecht. Der Saldo sei um +10 Punkte auf +1 Punkt gestiegen. Die Aussichten haben sich dagegen verschlechtert: Nur 17 Prozent rechneten mit einer positiven Entwicklung, 30 Prozent mit einer negativen. Der Saldo sei um -2 auf -13 Punkte gesunken.
Die Erwartungen hätten sich verbessert, blieben aber überwiegend schlecht, heißt es in der Pressemitteilung. 21 Prozent der Betriebe blickten optimistisch in die Zukunft. Die negativen Rückmeldungen seien von 36 auf 27 Prozent zurückgegangen. Damit bewerteten die Betriebe ihre Erwartungen nun im dritten Jahr in Folge überwiegend schlecht. Eine so lange Negativphase habe es noch nie gegeben. „Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich seit dem Jahresbeginn nicht verbessert. Neben den bürokratischen Belastungen erschweren die neuen Zollkonflikte mit den USA die Planungssicherheit für die Unternehmen“, erläutert Michael Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen. „Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung enthält positive Ansätze, die jedoch sehr weit hinter den Erwartungen der Wirtschaft liegen. Die Unternehmen brauchen jetzt konkrete Entlastungen, zum Beispiel bei den Energiepreisen, Steuern und Abgaben. Hier bleibt der Vertrag zu vage. Die aktuelle Lage erfordert mehr Mut zur Veränderung.“
Als größtes Konjunkturrisiko hätten 60 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen genannt. Das sei ein neuer Rekordwert. 55 Prozent der Betriebe sorgten sich vor einem Rückgang der Inlandsnachfrage, etwas weniger nennen die Arbeitskosten (53 Prozent) und den Arbeits- und Fachkräftemangel (50 Prozent) als größte Herausforderungen für die Wirtschaft.
Mehr als die Hälfte aller Industriebetriebe rechneten mit spürbaren Auswirkungen durch die Zollpolitik der USA, jeder zehnte Befragte befürchte sogar sehr starke Folgen. Weitere 20 Prozent gingen von starken Auswirkungen aus. Nur 4 Prozent glaubten, dass die gestiegenen Zölle keine Konsequenzen für sie haben werden.
Dementsprechend rechneten die Unternehmerinnen und Unternehmer mit keinen Wachstumsimpulsen des Exports. Der Saldo sei nur geringfügig um +3 auf -7 Punkte gestiegen, bliebe aber überwiegend negativ. Auch die Investitionspläne der Betriebe hätten sich seit dem Jahresbeginn kaum verändert. Der Saldo sei von +4 auf +6 Punkte gestiegen. Die Ertragslage bliebe weiter schlecht. Der Saldo sei von -26 auf -18 Punkte gestiegen und bliebe damit zum neunten Mal in Folge im negativen Bereich. Dabei meldeten vier von zehn Betrieben gesunkene Erträge.
Aufgrund der allgemeinen Wirtschaftslage gäbe es auch bei der Beschäftigung keinen Lichtblick. Ein Viertel der Befragten rechnete mit einem Anstieg der Mitarbeiterzahl, geringfügig weniger mit einem Rückgang. Die Arbeitslosenquote in der Region Aachen liegt aktuell bei 7,2 Prozent. Sie ist damit weiterhin niedriger als in Nordrhein-Westfalen (7,8 Prozent), allerdings höher als auf Bundesebene (6,3 Prozent).
Bei der aktuellen Konjunkturumfrage hat die IHK Aachen mit den Vereinigten Industrieverbänden von Düren, Jülich, Euskirchen und Umgebung e. V. (VIV) kooperiert und Unternehmerinnen und Unternehmer gemeinsam befragt. Der Konjunkturbericht ist auf der Internetseite der IHK Aachen unter www.ihk.de/aachen/konjunkturbericht zu finden.