Wie verändert sich die Region, wenn die Bagger stillstehen? Wie kann Bürgerenergie vor Ort funktionieren? Und wie gestalten wir eine Zukunft, die alle mitnimmt? Die tu! Hambach lädt am 27. und 28. Juni in die ehemalige Kita in Bürgewald ein, um genau diese Fragen zu stellen – und gemeinsam Antworten zu finden.
Mit über 40 Veranstaltungen wie Workshops, Exkursionen und Diskussionsformaten bietet die dritte Ausgabe der tu! eine offene Bühne für den Strukturwandel aus der Perspektive der Region. Schwerpunkt der tu! Hambach 2025 sind verschiedene Formen von Energie – von nachhaltiger Energieversorgung bis zu sozialer und kultureller Energie. „Die tu! Hambach ist ein flexibles und innovatives Format, das einen temporären Ort der Begegnung und des Dialogs für Akteurinnen und Akteure aus Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft im Rheinischen Revier schafft. Solche Orte sind wichtig, um den Wandel vor Ort gemeinsam auszuhandeln und kreativ zu gestalten“, sagt Jana Weber, Projektleiterin für die tu! Hambach bei der NEULAND HAMBACH.
Rund um die ehemalige Kita stellen Initiativen, Forschungseinrichtungen und Kommunen ihre Ideen und Projekte für die Zeit nach der Braunkohle vor – etwa das Konzept von Klimagenossenschaften, den dynamischen Masterplan Bürgewald, mögliche Nachnutzungen für die ehemalige Kirche in Manheim oder das Kraftwerk Frimmersdorf. Auch das Team der NEULAND HAMBACH ist vor Ort und informiert über die Planungen zum „Naturerlebnis Sophienhöhe“ und zur Inszenierung des Einleitbauwerks am Ort der Rheinwassertransportleitung. Außerdem auf dem Programm: Die Ergebnisse eines Schulprojekts zur Zukunft am See sowie gemeinsam mit der Stadt Kerpen eine Radtour unter dem Motto „Strukturwandel erfahren“.
Der erste Veranstaltungstag startet energievoll. Das Forschungsprojekt Create:Energy lädt zu “Energietouren“ zu bestehenden und möglichen Standorten für erneuerbare Energien in Kerpen-Buir und Merzenich ein (14.30 – 16.30 Uhr). Eine Exkursion zum Thema Agri-Photovoltaik (16 – 17 Uhr) zeigt, wie sich Landwirtschaft und Energieerzeugung sinnvoll kombinieren lassen. Vor Ort wird diskutiert, wie neue Pflanzenarten – etwa als Superfood oder Rohstoff – die Region prägen könnten (Anmeldung erforderlich: [email protected]).
Unter dem Motto „Mach’ ma Watt!“ geht es um konkrete Beteiligungsmöglichkeiten an der Energiewende. In zwei offenen Werkstätten am Samstag (12 – 13.30 Uhr) diskutieren Bürgerinnen und Bürger, wie Projekte vor Ort entstehen und gelingen können, hier fließen auch die Ergebnisse der Energietouren am Freitag ein. Das Forum „Bürgerenergie“ des LVR und der RWTH Aachen (14 – 15.30 Uhr) fragt, welche Rolle zivilgesellschaftliches Engagement in einer vom Wandel geprägten Region spielen kann und wie Bürgerenergie zu einer tragenden Säule der Transformation wird.
Ein Workshop der Demokratiewerkstatt Rheinisches Revier (Nell-Breuning-Haus) bringt Erfahrungen aus der Bürgerregion Lausitz ins Rheinische Revier. Wie können Formate wie Erzählcafés, Jugendkonferenzen oder Nachbarschaftsinitiativen den Strukturwandel lebendig machen? Im Mittelpunkt stehen Gelingensbedingungen, Herausforderungen und der Aufbau eines zivilgesellschaftlichen Netzwerks vor Ort.
Zum Abschluss richtet sich der Blick auf das Format selbst: Alle Interessierten sind eingeladen, am Samstag ab 16 Uhr an der Weiterentwicklung der tu! Hambach mitzuwirken. Welche Themen, Formate und Partnerschaften braucht es künftig? Die Ergebnisse fließen direkt in die Konzeption der nächsten Ausgabe ein.
Das detaillierte Programm zum Nachlesen gibt es hier.