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Komplette Bandbreite

Die Mechanische Werkstatt am Campus Jülich der FH Aachen bildet Industriemechaniker aus – drei ehemalige „Azubis“ erzählen, wie sie mit der Ausbildung den Grundstein für ihre Laufbahn gelegt haben.

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Drei Ex-Azubis erzählen von ihren Erfahrungen. Foto: FH Aachen/Arnd Gottschalk
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„Praxis ist durch nichts zu ersetzen“, sagt Michael Bergrath. Der Leiter der Mechanischen Werkstatt am Campus Jülich ist stolz auf die Ausbildung mit Fachrichtung Feingerätebau, die er gemeinsam mit seiner Kollegin Walburga Hüllenkremer und dem Team seit vielen Jahren anbietet.
Lena Vieten (25) absolvierte ihre Ausbildung am Campus von 2017 bis 2021. Anschließend machte sie noch eine kaufmännische Lehre. Heute arbeitet sie im technischen Service bei einem Maschinenbauunternehmen in Mönchengladbach.

Der 24-jährige Leon Frett studiert Maschinenbau am Fachbereich Maschinenbau und Mechatronik der FH Aachen. Seine Ausbildung hat er 2018 begonnen und 2021 abgeschlossen. Neben seinem Studium arbeitet er als Werkstudent bei einem Technologieunternehmen in Herzogenrath, das sich auf das Laserstrahlschweißen im Vakuum spezialisiert hat.
Finn Dohmes ist 25 Jahre alt. Seine Ausbildung in der Werkstatt war zugleich Teil eines dualen Studiums im Bereich Maschinenbau. Heute ist er Teamleiter Konstruktion bei einem in Mönchengladbach ansässigen Unternehmen, das Abfüllmaschinen für die Lebensmittelindustrie baut und wartet.
„Die Basics wird man nie wieder so gründlich lernen“, sagt Leon. Das komme ihm jetzt im Studium zugute. Alle drei bekräftigen, dass die Ausbildung ihnen eine ideale Grundlage verschafft habe. „Im Beruf ist es einfach wichtig, dass man weiß, worüber man spricht“, ergänzt Lena. In ihrem Fall gelte das etwa, wenn sie Kunden bei technischen Fragestellungen berate.

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Die Werkstatt ist sehr gut ausgestattet. „Wir können die komplette Bandbreite des Berufsfelds abdecken“, sagt Walburga Hüllenkremer. Ein ganz wichtiger Punkt dabei ist, die Auszubildenden an selbständiges Arbeiten heranzuführen. Sie können auch ihre eigenen Ideen und Projekte umsetzen. Mit unterschiedlichen Maschinen und Techniken fertigen sie etwa einen Modellrennwagen. „Ich habe zu Hause im Flur ein eigenes Regal, auf dem die Teile stehen, die ich während der Ausbildung gebaut habe“, erzählt Finn.
Mit ihrem Angebot steht die Werkstatt im Wettbewerb zu Unternehmen aus Industrie und Handwerk. Anders als die Firmen kann die Werkstatt keine Übernahme versprechen – für Lena, Leon und Finn war das aber kein Problem. Leon erzählt, er habe von Anfang an gewusst, dass er im Anschluss studieren wolle. Durch die Einbettung in die Hochschule haben die Auszubildenden die Möglichkeit, etwa im Rahmen von Praktika in Bereiche wie Physik, Chemie oder Elektrotechnik hineinzuschnuppern.

Vor allem ist die Ausbildung am Campus eine Herzensangelegenheit. „Es ist uns wichtig, dass wir uns für unsere Auszubildenden viel Zeit nehmen“, betont Michael Bergrath.
Das gelte zum Beispiel für die Prüfungsvorbereitung. Im Mittelpunkt der Lehrzeit steht das praktische, lösungsorientierte Handeln. „Es muss einfach funktionieren“, sagt Leon. Als Beispiel nennt er ein Spielzeugauto der Campus-Kita, das zur Reparatur in die Werkstatt gebracht wurde. Gemeinsam suchte das Team nach einer Lösung – am Ende fuhr das Auto wieder und sorgte bei den Kindern für strahlende Gesichter. Aber auch im Beruf ist diese Denkweise wichtig. Finn sagt: „Es ist ein gigantischer Unterschied, ob man praktische Erfahrung hat oder nicht.“
Sauberkeit, Ordnung, Pünktlichkeit: In der Werkstatt gelten klare Regeln, auch und gerade für die Auszubildenden. Das mag anstrengend sein, aber es ist die Grundlage dafür, dass alle Rädchen ineinandergreifen und die Arbeit im Team reibungslos funktioniert. Für Leon Frett zahlt sich das auch heute noch aus: „Die Arbeitsweise, die ich damals hier gelernt habe, wende ich heute noch jeden Tag an.“ Besonders an den Weihnachtsputz können die drei sich noch gut erinnern. Vor der traditionellen Feier wird die Werkstatt aufwendig gereinigt, alle Maschinen und Werkzeuge werden kontrolliert, alle Teile an Ort und Stelle gebracht. Die aktuellen und ehemaligen Mitarbeitenden sind zu dem Fest eingeladen, und so ist es kein Wunder, dass die drei Ex-Auszubildenden – genau wie viele ihrer ehemaligen Kolleginnen und Kollegen – immer gerne in „ihre“ Werkstatt wiederkehren. „Ich habe mich hier immer gut aufgehoben gefühlt“, betont Lena.


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