Wenn gewählt wird, dann dreht sich anschließend das Personalkarussell; nicht nur bei den Parteien, sondern auch in der Zusammensetzung der Ratsdamen und Ratsherren. Bereits im Vorfeld der Kommunalwahl hatte Peter Plantikow (CDU) sich entschieden, nach einer Amtszeit nicht mehr zu kandidieren. Ebenfalls eine Amtszeit war Konrad Schlüter (UWG JÜL) im Rat vertreten. Marita Boslar (Bündnis 90 / Die Grünen) hat kein Mandat mehr und auch Helmuth Hoen (CDU) nicht, der elf Jahre Ratsherr war.
Ebenso lange war Marco Johnen im Amt (2014-2025), der vor einem Jahr angekündigt hatte, den Jülicher Fraktionsvorsitz und das Ratsmandat für eine Kandidatur im Kreistag aufzugeben. Als besonders schön nimmt er mit, wie gut es ist, wenn das Engagement schließlich sichtbar wird. Das gelte bei Projekten wie der „Sanierung von Teilen der Innenstadt und des Marktplatzes, die nach langen Beratungen umgesetzt wurden, oder wenn wir über Parteigrenzen hinweg gute Lösungen gefunden haben“. Schwierig sei es gewesen, wenn Entscheidungen unter großem Zeitdruck hätten getroffen werden müssen, „und besonders, wenn es in den eigenen Reihen unterschiedliche Vorstellungen vom gemeinsamen Weg gab. Dann den ,Laden zusammenzuhalten’ und dennoch handlungsfähig zu bleiben, war oft eine echte Herausforderung“.

Als wichtig für die Ratsarbeit nennt Marco Johnen, „nah bei den Menschen zu sein. Ihre Einwendungen und Kritik ernst zu nehmen, gehört genauso dazu wie die Fähigkeit, sich am Ende nicht von den lautesten Stimmen beeindrucken zu lassen, sondern Entscheidungen nach reiflicher Abwägung aller Argumente zu treffen.“ Mitbringen sollten Mandatsträgerinnen und Mandatsträger Respekt, Geduld, Zuverlässigkeit, Verbindlichkeit, Kompromissbereitschaft und die Fähigkeit, sich auch in komplexe Themen gründlich einzuarbeiten. Finale Erkenntnis: „Entscheidend ist, das Wohl Jülichs über die eigene Profilierung zu stellen.“ Nach elf Jahren Lokalpolitik hat sich Marco Johnen für eine Kandidatur im Kreis Düren entschieden, um eine „bessere Balance zwischen Ehrenamt, Beruf und Familie“ zu erreichen. Ob das gelingt, ist allerdings fraglich, denn er ist kein „einfaches“ Kreistagsmitglied. Unter anderem hat er folgende Aufgaben übernommen: Stellvertretender Kreisvorsitzender war er bereits. Hinzugekommen ist das Amt als dritter stellvertretender Fraktionsvorsitzender, der Ausschussvorsitz für Bauen, Infrastruktur und Bürgerschutz, ein Mandat für den Ausschuss für Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung und Kreisausschuss. Marco Johnen hat einen Sitz im Gesellschafterrat Dürener Deponiegesellschaft, im Aufsichtsrat Rurtalbuch, im Aufsichtsrat Beteiligungsgesellschaft Kreis Düren mbH, ist Mitglied der Verbandsversammlung Sparkassenzweckverband und Mitglied im Zweckverband Region Aachen, in dem er mindestens einen Ausschuss besetzen muss.

Weitere Ratsmandate haben gewechselt, aber die politisch Aktiven bleiben dem Rat als sachkundige Bürger erhalten; etwa Dr. Helmut Schumacher (CDU), Pierre Weber (UWG JÜL), von der SPD Martina Gruben, Klaus Gundelach und Susanne Oppermann, für Bündnis 90 / Die Grünen Jürgen Laufs, Emily Willkomm-Laufs und Sebastian Steininger.


















