Start Ausbildung Von Schildern, Verboten und Zusammenarbeit

Von Schildern, Verboten und Zusammenarbeit

Zusammen ein Projekt auf die Beine zu stellen, kann herausfordernd sein, aber auch viel Spaß machen, haben die angehenden Verwaltungsfahleute aus dem Jülicher Rathaus im Laufe der letzten Monate festgestellt. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass sich der Shilderwald rund um den Barmener See demnächst ein wenig lichtet.

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Die Beschilderung am Barmener See wird überarbeitet. Foto: Britta Sylvester
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Neue Schilder braucht der See. Die Rede ist vom beliebten Ausflugsziel Barmener See, der in einem Landschafts- und gleichzeitig auch einem Naturschutzgebiet liegt. Damit gibt es einiges zu beachten, will man eine Auszeit am Seeufer genießen. „Der springende Punkt ist, die Schilder widersprechen sich“, fasst es Annika Küppers als „Sprecherin“ für die Azubis der Stadt Jülich zusammen und erklärt damit auch gleich den Grund für das laufende „Azubi-Projekt“ im Jülicher Rathaus. Gemeinsam kümmern sich die zehn Auszubildenden nun um eine adäquate, übersichtliche und vor allem korrekte Beschilderung rund um das Gewässer.

Die Idee zum Projekt stiftete Richard Schumacher, als Dezernent unter anderem für das Personal und damit übergeordnet auch für die Auszubildenden zuständig, als er seinen Schützlingen von der Arbeitsgruppe Barmener See erzählte. Verschiedenste Interessen treffen dort aufeinander: Während die einen den See vor allem touristisch nutzen möchten, stellen andere den Naturschutz an erste Stelle. Einige möchten gerne angeln, manche den Autoverkehr eindämmen. Hinzu kommen noch verschiedenste Vorschriften und Zuständigkeiten „von Amts wegen“. Keine einfache Gemengelage also. Allein gemein ist jedoch der Wunsch, den See und seine Umgebung zu pflegen und zu schützen. Verbote sind an der Stelle unumgänglich. Und genau da liegt das Problem: Auf den veralteten Schildern ist beispielsweise noch ein Hundestrand ausgewiesen. Dabei ist es inzwischen längst nicht mehr erlaubt, seinen Vierbeiner im See planschen zu lassen.

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„Wir wollen, dass unsere Azubis Projekte machen, die auch tatsächlich umgesetzt werden“, betont Schumacher und verweist auch gleich darauf, dass das aktuelle Projekt „auch wirklich im Alltag hilft“. Künftig werden Spaziergänger am Barmener See genau wissen, was sie wo dürfen und was nicht.

Doch bis die Schilder tatsächlich aufgestellt werden können, wird noch ein wenig Wasser die Rur hinunterfließen. Denn die „Umsetzung ist manchmal etwas schwierig“, meint Lea Wiersch und bezieht das vor allem auf die Schule. Denn bedingt durch den blockweise zu unterschiedlichen Zeiten stattfindenden Berufsschulunterricht sind die Auszubildenden – das schließt die Beamtenanwärter übrigens ein – längst nicht immer alle im Rathaus. Überhaupt seien Koordinationsgeschick und Organisationstalent besonders gefragt, sind sich alle Projektbeteiligten einig. „Wir mussten uns da rantasten“, schmunzelt Lea Wiersch. Wer übernimmt die Leitung, wer welche Aufgaben? Annika Küpper ist ganz am Anfang in die Führungsposition „reingerutscht“, weil sie durch ihre Position im Personalamt „die meisten Kontakte“ hatte. Als ihr Blockunterricht anstand, hat Marius Worms den Posten übernommen.

Blick auf den Barmener See. Foto: Britta Sylvester

Den „aktiven Austausch untereinander“, aber auch mit den anderen Akteuren, wissen die Azubis besonders zu schätzen, und es ist ihnen deutlich anzumerken, dass das keine Floskeln sind. Der „kreative Aspekt“, und auch dass „man lernt, sich zu arrangieren“, sind weitere Argumente, die für „ihr Projekt“ sprechen, ist sich die Truppe einig.

Es gebe so viele unterschiedliche Aspekte und verschiedene Meinungen. Man lerne auf jeden Fall, dass es „nicht leicht ist, alle unter einen Hut zu bringen“, nehmen die künftigen Verwaltungsangestellten als Erkenntnis mit. Aber auch, dass es wichtig ist, über die eigene Meinung und Perspektive hinaus die Dinge zu betrachten, sei wesentlich, ist sich Marius Worms sicher.

Der nächste Punkt im Zeitplan ist die Präsentation beim Juli-Treffen des Arbeitskreises Barmener See. Bis dahin sollen die grafischen Entwürfe, die mit Unterstützung der Agentur LaMechky entstehen, vorliegen. Auch eine Internetseite mit weiterführenden Informationen rund um den See ist in Planung. QR-Codes auf den neuen Schildern werden den Weg dorthin weisen. Unterstützung für die Erstellung der drei neuen Schilder, die einen massiven Holzrahmen bekommen sollen, gibt es darüber hinaus auch von den Jülicher Unternehmen Holz Tirtey und Prost-Druck. Zusammenarbeit mit Firmen, Auftragserteilung und das Einholen von Angeboten gehörten also ebenfalls zum breiten Aufgabenspektrum im Rahmen des vielfältigen Azubi-Projekts. Klar, dass nach Fertigstellung auch eine offizielle Einweihung geplant ist – ein erfolgreiches Projekt will schließlich gebührend gewürdigt werden.

Die am Projekt beteiligten Auszubildenden sind Lisa-Marie Groten, Sebastian Prell, Giulio D‘Orsaneo, Lea Wiersch, Marius Worms, Annika Küpper, Dilara Sari, Donika Anisa Mici, Marie-Christin Kieven und René Esser. Ihr Ausbildungsleiter bei der Stadtverwaltung ist Thorsten Jörres.

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Britta Sylvester
Klönschnacktee mit der Muttermilch aufgesogen und inzwischen beim rheinische Kölsch angekommen. Übt sich in der schreibenden Zunft seit Studententagen zwischen Tagespresse und Fachpublikationen und… wichtig: ließ das JüLicht mit leuchten.

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