
- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Overbacher Kammerchor und Capella Sidonia
Veranstaltung Navigation

„The ways of Zion do mourn – Trauer und Hoffnung in der königlichen Chormusik“ betiteln der Overbacher Kammerchor und das Instrumentalensemble Capella Sidonia ihre gemeinsamen Konzerte, die sie unter Leitung von Kerry Jago am Samstag, 6. November, 19 Uhr, in der Schlosskapelle der Zitadelle Jülich und tags darauf am Sonntag, 7. November, 17 Uhr, in St. Marien Düren aufführen. Auf der Programm stehen „Anthem for the Funeral of Queen Caroline“ (HWV 264) von Georg Friedrich Händel (1685-1759) und „Madrigale“ von Carlo Gesualdo (1566-1613).
Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten. Es gilt die „3G-Regel“ (genesen, geimpft, getestet)
Der Tod von Königin Caroline von Großbritannien im Jahr 1737 löste große Bestürzung in der britischen Bevölkerung aus. Die intelligente, feinfühlige und äußerst beliebte Monarchin, geboren als Wilhelmina Charlotte Caroline von Brandenburg-Ansbach, unterhielt nicht nur Brieffreundschaften mit Philosophen wie Leibniz und Voltaire, sondern war auch eine langjährige Freundin und Förderin des damaligen Londoner Hofkomponisten Georg Friedrich Händel, den sie aus deren gemeinsamer Zeit am Hof in Hannover kannte.
Als ihr Ehemann, König Georg II., seinen Musikmeister mit der musikalischen Gestaltung der Trauerfeier beauftragte, goss Händel unüberhörbares Herzblut in dieses einzigartige Werk für Chor und Orchester, das Wolfgang Amadeus Mozart so sehr bewunderte, dass er später das Hauptthema als musikalische Vorlage für sein Requiem verwendete. Zu Beginn wird diese ganz persönliche Trauer durch die Vertonung von Bibeltexten zum Beispiel aus den Klageliedern Jeremias verarbeitet, bevor die Aufmerksamkeit gegen Ende auf die Hoffnung durch die Gerechtigkeit und Barmherzigkeit Gottes gerichtet wird.
Das aktuelle Konzertprogramm des Overbacher Kammerchores – das erste seit fast zwei Jahren Zwangspause – kombiniert dieses „Anthem for the Funeral of Queen Caroline“ mit der Musik eines Mannes, der in einer ganz anderen Beziehung zu Tod und Trauer stand. Don Carlo Gesualdo da Venosa war kein Hofkomponist, sondern selbst Prinz seiner Region östlich von Neapel, der Musik von Kindesbeinen an als private Leidenschaft hegte.
Das Leben dieser kontroversen Renaissance-Persönlichkeit steht im Schatten des vermuteten Mords an seiner Ehefrau und ihrem Liebhaber sowie seiner möglicherweise in Beziehung damit stehenden schizophrenen Erkrankung. Gesualdos hochexpressiver und aus seiner Zeit sehr herausfallender Kompositionsstil lässt seine seelischen Kämpfe ahnen, vor allem in diesen weltlichen Madrigalen bei der Vertonung von Schmerz und Trauer. Die zum Teil hochdissonanten und harmonisch brisanten Ergebnisse bilden eine faszinierende Klangwelt, die erst das 20. Jahrhundert wieder hervorzubringen vermochte.
Der Overbacher Kammerchor wird bei diesem besonderen Programm von dem professionellen Instrumentalensemble Cappella Sidonia begleitet unter der Gesamtleitung von Kerry Jago.
Die Konzerte werden von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (www.kulturstaatsministerin.de) durch das Förderprogramm „Neustart Kultur“ (www.soziokultur.de) gefördert und finden auch mit freundlicher Unterstützung vom Museum Zitadelle Jülich statt.
*Hinweis zum Urheberrecht des abgebildeten Bildmaterials der jeweiligen Veranstaltung:
Ist der Urheber/Rechteinhaber des Bildmaterials einer Veranstaltung nicht explizit benannt, gilt der Veranstalter/Übersender der Presseinformation als Urheber dieser Abbildungen und wird bei Verstößen zum Urheberrecht als Verursacher benannt.