Stadtführung durch das Jülicher Rathaus: Einblicke in Geschichte und Demokratie
Eine Gruppe Interessierter begab sich mit dem Historiker und Vorsitzenden des Jülicher Geschichtsvereins, Guido von Büren, auf eine Entdeckungstour durch das Rathaus der Stadt Jülich. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Zu Gast in …“, die der Geschichtsverein organisiert, wurde diesmal das Rathaus besichtigt.
„Der Schwerpunkt der diesjährigen Reihe liegt auf den Themen Freiheit, Stadtgesellschaft und Demokratieentwicklung. Da lag es nahe, auch einmal ein Verwaltungsgebäude und den Sitz des Stadtrates genauer zu betrachten“, erklärte von Büren.
Zu Beginn hielt er im kleinen Sitzungssaal einen Vortrag über die Geschichte des Rathauses. Anschließend beantwortete er einige Fragen der Teilnehmenden, bevor die Führung durch das Gebäude begann. Die Gruppe bewegte sich vom kleinen in den großen Sitzungssaal, weiter ins Foyer des ersten Stockwerks, vorbei am Büro des Bürgermeisters, die Treppe hinab in den Haupteingangsbereich. Der Rundgang führte weiter durch den langen Flur in Richtung Verwaltungsbereich und endete am Nebenausgang beim Schwanenteich, wo das Jülicher Stadtwappen mit dem Löwen prangt. Zum Abschluss ging es durch den Haupteingang hinaus in den Innenhof des Rathauses, wo die Teilnehmenden noch einmal einen Blick auf die Fassaden werfen konnten. Nach einer letzten Fragerunde bedankte sich die Gruppe mit Applaus bei ihrem Tourguide Guido von Büren.
Einige interessante Fakten zum Gebäude ergänzten die Führung: Das heutige Rathaus wurde Anfang der 1950er Jahre als Kreishaus erbaut. Der Architekt war Hans Mertens (1892–1976), der auch Professor an der RWTH Aachen war. „Die Bauweise ist für unsere Region sehr typisch – Natursteine und Ziegelrahmungen sind Merkmale des sogenannten traditionellen Bauens“, erläuterte von Büren.
Am 1. Januar 1972 wurde die Kreisverwaltung Jülich im Zuge der kommunalen Neugliederung aufgelöst und ging in den Kreis Düren über. Die Stadt Jülich übernahm daraufhin das Gebäude vom Kreis Düren und richtete es als neues Rathaus ein, da das alte Rathaus den Anforderungen nicht mehr genügte. Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz.
Ein Blick in die Zukunft rundete die Führung ab: Aktuell gibt es Überlegungen, das sogenannte Brainergy-Forum am Rathaus zu errichten – ein neues Veranstaltungszentrum, das auch als Stadthalle dienen soll.