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Demenz ein alltägliches Thema

Passend zum Welt-Alzheimertag, der jedes Jahr am 21. September stattfindet, gab es in der Stadtbibliothek die Veranstaltung „Bibliothek der Menschen“ mit dem Schwerpunkt: Demenz – Mensch sein und bleiben.Zum dritten Mal fand diese besondere Veranstaltung statt. Veranstaltet wird das Ganze von der Stadtbibliothek zusammen mit dem Fachbereich für Sozialplanung, Demographie, Inklusion und Integration Jülich. Die „Bibliothek der Menschen“ hat das Ziel, zu unterschiedlichen Themen die Perspektiven von Menschen zu zeigen, die in ihrem Leben von diesen Themen betroffen sind.

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Lebendige "Bücher". Foto: Oliver Garitz
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„Es geht um Lebensgeschichten“, sagt Beatrix Lenzen, die die Kontaktperson für den Fachbereich für Sozialplanung, Demographie, Inklusion und Integration Jülich ist. Dabei werden sowohl persönliche als auch allgemeine Themen behandelt.
Die Bibliothek der Menschen funktioniert nach einem besonderen Prinzip: Es geht nicht um Bücher im klassischen Sinn – die Menschen selbst, die von einem bestimmten Thema betroffen sind – ob privat, fachlich oder beratend – sind die Bücher, die „gelesen“ werden. Daher auch der Name: Bibliothek der Menschen. „Wir wollen mit der Bibliothek der Menschen eine Veranstaltungsreihe schaffen, bei der man sich mit bestimmten Themen auseinandersetzen kann – Themen, die sich zum Beispiel aus meiner Arbeit oder aus besonderen Tagen ergeben“, erklärt Lenzen. „Wir möchten gesellschaftlich relevante Themen aufgreifen.“, fügt sie noch hinzu.

Die Veranstaltung begann mit einer kurzen Begrüßung und der Vorstellung dreier „lebendiger Bücher“, ehe sich die Interessierten mit den einzelnen Gesprächspartner zurückziehen. Die Protagonistin und Demenzlotsin Ute Spradau ging in den Dialog mit ihrer Angehörigen Margot Branciari. Letztere hatte ihren an Demenz erkrankten Mann sieben Jahre lang gepflegt. Sie erzählte unter anderem von ihren Erfahrungen: Wann sie bei ihrem Mann erstmals Anzeichen von Demenz bemerkte, wie das gemeinsame Leben mit der Erkrankung aussah und welche Umstellungen es im Alltag gab.

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In der zweiten Gruppe sprach Dr. Klaus Maria Perrar, Fachmediziner bei der „Perspektive Alzheimer Gesellschaft Kreis Düren e.V.“. Hier drehte sich vieles um die Frage: Wie kann man Demenz eigentlich verzögern? Und der dritten Gruppe erläuterte Marlies Leenen, eine ehrenamtliche Demenzlotsin, den Betroffenen in der Gruppe, wo und wie man am besten Unterstützung bekommt, wenn man selber einen Demenzfall zu Hause hat.

Nach einer halben Stunde kamen alle zum Abschluss alle noch einmal im Vorraum der Stadtbibliothek zu einem Resumée zusammen.
Die Rückmeldungen waren durchaus positiv. Eine Dame, die im privaten Bereich Kontakt zu Menschen mit Demenz hatte, sagte:
„Es ist schön, dass man nicht alleine ist.“

Beatrix Lenzen erklärt, warum Demenz so ein wichtiges Thema ist: „Wir haben einen demographischen Wandel. Wir haben eine immer ältere Bevölkerungsstruktur und das größte Risiko, eine Demenz zu kriegen, ist tatsächlich, ein hohes Lebensalter zu erwarten. Und es ist ein wichtiges Thema, weil das fast vor keinem Haushalt, keiner Familie irgendwann halt macht.“

Die nächste „Bibliothek der Menschen“ findet am 13. Dezember wieder in der Stadtbibliothek statt – dieses Mal mit dem Thema LGBTQIA+.


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