Start Magazin Gesundheit Gefährlich und meist unbemerkt

Gefährlich und meist unbemerkt

Kein Alkohol, gute Ernährung und mehr Bewegung lautet die Formel gegen die Volkskrankheit Fettleber.

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Hawraman Mohammed (links) stellte in der Gesundheitsstunde die Gefahren der Fettleber vor. Er machte aber auch deutlich, dass wir viel dagegen tun können. Sebastian Donath begrüßte das Publikum im Namen des Mitveranstalters AOK. Foto: C. Lammertz
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30 bis 40 Prozent – so viele Erwachsene leben in den europäischen Staaten mit einer Fettleber. Und Deutschland macht da keine Ausnahme. Mindestens jeder Dritte ist betroffen. Und sogar bei den Kindern nähern wir uns der Zehn-Prozent-Marke, wie Sebastian Donath, Jülicher Geschäftsstellenleiter
der AOK, bei seiner Begrüßung in der Gesundheitsstunde des Krankenhauses Jülich und der AOK berichtete.

Die Fettleber gehört zu den gefährlichsten Volkskrankheiten überhaupt, warnte Hawraman Mohammed in seinem Vortrag. Denn langfristig drohen die Leberfibrose und schließlich die Leberzirrhose, die nicht mehr heilbar ist. Aber der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie betonte
auch das Positive: Mit gesunder Ernährung, Verzicht auf Alkohol, Bewegung und der damit einhergehenden Gewichtsreduktion können wir die Fettleber in den Griff bekommen.

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Wie kommt es zu einer Fettleber? „Die Ursachen sind vielfältig“, erklärte der Oberarzt den Besucherinnen und Besuchern im Gruppenraum der Physiotherapie. „Am häufigsten ist es der übermäßige Alkoholkonsum, dann folgen Übergewicht, Fehlernährung und Bewegungsmangel.“ Aber auch Erkrankun-
gen wie Diabetes oder Hepatitis C und Medikamente, beispielsweise Kortison, können dafür sorgen, dass die Leber ihre Funktion als zentrales Stoffwechselorgan des Körpers nicht mehr uneingeschränkt erledigen kann. Es lagern sich vermehrt Fette in den Leberzellen ein, was die Funktion des Organs beeinträchtigt. Die Leberzellen schwellen an, und die Leber vergrößert sich.

Und wie macht sich das bemerkbar? „In den meisten Fällen gar nicht oder nur wenig“, sagte Hawraman Mohammed. „Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Konzentrationsstörungen können bei Fettleber auftreten – ebenso aber auch bei anderen Erkrankungen, so dass diese Symptome kein eindeutiger Hinweis sind.“ Daher sei es äußerst wichtig, die Leber frühzeitig, also bereits als junger Mensch, im Blick zu behalten, betonte der Referent. Und das bedeute, sie regelmäßig durch Blutuntersuchung (Leberwerte) und Ultraschalluntersuchung checken zu lassen. Wird dann der Beginn einer Fettleber entdeckt, ist es an der Zeit, sich durch eine veränderte Lebensweise darauf einzustellen.

Denn Medikamente gegen die Fettleber gibt es nicht. Zumindest nicht in Europa, wo die in den USA zugelassenen, aber wegen der Nebenwirkungen hoch umstrittenen Präparate nicht verschrieben werden dürfen. So bleibt die Therapie den Patientinnen und Patienten weitestgehend selbst überlassen und besteht aus dem Verzicht auf Alkohol, Umstellung auf eine Ernährung mit viel Gemüse, magerem Eiweiß, Vollkornprodukten und gesunden Fetten, aus mehr Bewegung und dem langsamen, nachhaltigen Abnehmen.

Mit Dr. Christoph Walter, Chefarzt der Inneren Medizin im Krankenhaus Jülich, beantwortete der Referent nach seinem kompakten und gut verständlichen Vortrag noch zahlreiche Fragen aus dem Publikum, bevor die Besucherinnen und Besucher bis zur nächsten Gesundheitsstunde verabschiedet wurden: Am 26. Mai geht es um Trendsportarten und ihre typischen Verletzungen.


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