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100 Jahre sind zu feiern

Sie sind tönendes Heimatgefühl: Der Trommler- und Pfeiferkorps Güsten spielt am 22. Oktober seit 100 Jahren auf.

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Foto: Mira Otto
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Über die Jahre musste der Musikverein einige Krisen überstehen. Immer wieder fehlten genügend Musikanten für das Mitmarschieren und Aufspielen. Aber immer wieder konnten Mitglieder gefunden werden. Im Mai 1932 erweiterten 8 Schüler den Korps auf 17 Musiker. Dieser war 1975 der erste Verein seiner Art im vormaligen Jülicher Kreisgebiet, der auch weibliche Mitspieler in die eigenen Reihen aufnahm. Nach einer weiteren kriegsbedingten Pause wurde der Trommler- und Pfeiferkorps erneut 1948 ins Leben gerufen und wurde kurz darauf so erfolgreich, dass in den 50ern ein Preis bei einem internationalen Wettstreit in Aachen überreicht wurde. Auch dies weckte nachhaltig reges Interesse, so dass sich der Spielmannszug über regen Zuwachs freuen konnte. Zu Beginn der 90er Jahre zählte der Tommler- und Pfeiferkorps Güsten 45 aktive Mitglieder.

Heute befinden sich die Musikanten wieder in einer kleinen Krise. 12 aktive Mitglieder sind es zurzeit. Die Altersspanne erstreckt sich von 19 bis 62 Jahre. Teilweise sind die Mitglieder seit über 40 Jahren mit dabei. Weitere 60 inaktive Mitglieder sind überdies im Hintergrund. „Wir sind Dinosaurier“, sagt der erste Vorsitzende Wolfgang Wasel zu den schwindenden Mitgliederzahlen. „Jede Flöte“, bei den Korps sind Querflöten, Trommeln, Becken, Pauken und zwei Lyren mit dabei, „die fehlt, tut weh.“ Nachwuchs zu generieren, falle vielen Vereinen aktuell schwer. „Dabei würde Deutschland ohne das Ehrenamt untergehen“, ist sich Wasel sicher. Trotzdem sind jüngere Mitglieder in den Reihen zu finden, denen das Hobby Spaß macht. Vielleicht schreibt der Trommler- und Pfeiferkorps die Geschichte der „Dinosaurier“ um, und der kleinen Krise folgt wieder reges Interesse neuer Mitglieder.

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Auch wenn der Trommler- und Pfeiferkorps momentan aufgrund der geringen Mitgliederzahl nicht mit bei Umzügen mitmarschiert, pflege man das Miteinander mit Ortsvereinen und tritt mit Marschmusik auf. In der fünften Jahreszeit werden dann auch Karnevalslieder gespielt, und auch zu St. Martin kann man die traditionellen Lieder hören. Da alle Lieder notenkonform gespielt werden, ist es auch kein Problem, mit anderen Musikgruppen zusammenzuspielen. Ein Beispiel ist die Kapelle Enzian aus Güsten. Besonders stolz ist der Trommler- und Pfeiferkorps auf seine familiäre Struktur. Denn der Spaß an der Musik und die Geselligkeit mache die ganze Sache aus.


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