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Bewegter Ort für Begegnung

Praktikantin Julia Pomplun hat sich mit dem Bürgerbus in Jülich auf "Tour" begeben und einige Erkenntnisse mitgebracht.

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Foto: Stadt Jülich
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„Es gibt nichts besseres“, schwärmt eine Mitfahrerin des Jülicher Bürgerbusses. Nicht nur für Jülicher, die keinen Führerschein besitzen wäre der Bürgerbus eine verlässliche Mitfahrgelegenheit, sondern auch für die Menschen, denen das Fahren aus gesundheitlichen Gründen schwerfällt. Besonders für Bewohner, der etwas abgelegenen Wohnsiedlungen sei der Bürgerbus das perfekte Verkehrsmittel, denn es bringe dessen Nutzer nicht nur zu wichtigen Arztterminen, sondern bietet ihnen auch die Möglichkeit sich mit Freunden in zentral liegenden Kaffees zu treffen, oder in der Stadt bummeln zu gehen.

Hans-Peter Wego, als Beisitzer des Bürgerbus-Vereins zuständig für die Koordinierung des Busfahr-Teams, erzählt von seinen Erfahrungen. Der Bürgerbus würde besonders von älteren Damen genutzt werden, denen keine anderen Fahrmöglichkeiten zur Verfügung steht und so wären die Haltestellen eben nicht nur in der Nähe von Arztpraxen, sondern auch an Supermärkten platziert. Die Fahrpläne sind zudem laut den Mitfahrern übersichtlich und leicht zu verstehen, so würde man auch den Fahrgästen entgegenkommen, die an einer schwachen Demenz leiden. Auch Rollatoren werden von dem Bus mitgenommen.

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Der Bürgerbus, der ursprünglich besonders für Senioren geplant wurde, sei allerdings nicht einfach nur ein Verkehrsmittel, so Hans-Peter Wego, er ist vor allem auch eine Art soziale Einrichtung, die für Mitfahrer einen Treffpunkt zum Austausch darstellt. So sind nicht nur die Fahrgäste des Bürgerbusses miteinander vertraut, sondern auch Fahrer und Koordinator Wego. Und genau das ist womöglich auch der Grund für das große Engagement, dass die Beteiligten immer wieder unter Beweis stellen. So erzählen Beisitzer Wego und Busfahrer Helmut von Wirth zum Beispiel von dem Einkaufsservice, den sie während des ersten Lockdowns für Bürger betrieben haben.

Negative Erfahrungen hat Hans-Peter Wego während den Fahrten im Bürgerbus noch nie gemacht. Ganz im Gegenteil, die Menschen seien für die Mitfahrgelegenheit dankbar und würden oft ihr Lob an Fahrer und Beisitzer ausrichten. Wego, der mittlerweile schon drei Jahre für den Bürgerbusverein arbeitet, erklärt, dass Fahrerinnen und Fahrer sich selbst für die Touren, die sie übernehmen wollen eintragen können. Gezwungen würde nie jemand, es herrscht das Freiwilligenprinzip. Um die rund 900 monatlichen Fahrgäste mitnehmen zu dürfen benötigen die „Steuerleute“, neben dem sogenannten Personenbeförderungsschein, zudem einen Führerschein der Klasse B. Außerdem müssen die angehenden Fahrerinnen und Fahrer älter als 21 sein und eine ärztliche Untersuchung mit Leistungstest vollziehen. Diese muss ab einem Alter von 50 Jahren im fünf Jahre Rhythmus wiederholt werden.

Der Bürgerbusverein sucht weiterhin nach Ehrenamtliche, die das Lenkrad übernehmen möchten. Die Kosten, die für die benötigten Anforderungen, wie beispielsweise den Personenbeförderungsschein anfallen werden vom Verein übernommen, sodass für Interessenten keine Kosten aufkommen würden.

Und es würde sich lohnen, da sind sich sowohl Fahrgäste, als auch Fahrer einig.


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