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Doppelter Grund zu feiern

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Jülich 1926 mit Gasanstalt und Wasserwerk. Foto: Stadtarchiv
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Für die Stadtwerke Jülich wird das Jahr 2026 ein ganz besonderes – eines mit einem doppelten Grund zu feiern. Seit 25 Jahren ist das Unternehmen eine GmbH. Gleichzeitig liegt die Geburtsstunde der Stadtwerke sogar schon ganze 115 Jahre zurück, wie ein Blick ins Archiv verrät. Die Autoren Guido von Büren und Jacek Grubba haben historische Unterlagen und Dokumente studiert, sich ausgiebig mit der Geschichte der Stadtwerke befasst und diese niedergeschrieben.

Demnach wurde im Jahr 1911 der Grundstein für das Unternehmen in seiner heutigen Form gelegt. Damals entstand in der Stadt der Gedanke, die Versorgung der Bürger mit Energie und Trinkwasser zu bündeln und in eine Hand zu legen. Diese Aufgabe erfüllen die Jülicher Stadtwerke bis heute.

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Die städtische Gasanstalt
Ein Blick zurück: Eine städtische Gasanstalt gab es in Jülich schon seit 1869, also noch weit vor 1911. Diese Anstalt befand sich am heutigen Standort der Stadtwerke an der Straße An der Vogelstange. Für eine Stadt mit der Größenordnung Jülichs war der Bau damals durchaus eine Besonderheit. Der Ort hatte um die 4500 Einwohner. Zwar entstanden zu der Zeit sehr viele städtische Gasanstalten im damaligen Preußen, die meisten davon aber eher in größeren Städten.
Das Gas wurde mithilfe einer Retorte aus Steinkohle der Alsdorfer Grube II gewonnen und anschließend mit großem Aufwand per Pferdewagen nach Jülich transportiert. Der überwiegende Teil wurde für den Privatverbrauch produziert – also zum Kochen, Heizen, aber vor allem für die Beleuchtung. Außerdem hatte die Stadt schon 1868 47 öffentliche Gaslichtlaternen installiert, deren Zahl bis zum Ersten Weltkrieg beständig erweitert wurde.

Wasserwerk entstand 1902
Mit Frischwasser versorgte sich die Jülicher Bevölkerung bis zur Wende zum 20. Jahrhundert ausschließlich über 239 Privatbrunnen. Ein Wasserwerk gab es ab 1902. An der Römerstraße wurde ein 42 Meter hoher Wasserturm gebaut und über zwei Kolbenpumpen Wasser aus einem zwölf Meter tiefen Brunnen befördert. Der Wasserbedarf stieg so rasch, dass bis 1926 vier weitere Brunnen gebaut werden mussten.
Zusammen mit der ebenfalls 1902 in Betrieb genommenen Schwenkkanalisation zur Wasserentsorgung sorgte das Wasserwerk für einen erheblichen Anstieg der Lebensqualität für die Menschen in Jülich – und natürlich auch für bedeutend mehr Hygiene.

Seit 1909 am Stromnetz
40 Jahre nach der Inbetriebnahme der Gasanstalt wurde die Stadt Jülich 1909 ans elektrische Stromnetz angeschlossen. Es gab einen Liefervertrag mit dem Landkreis Aachen. Über ein Hochspannungskabel wurde der Strom mit einer Spannung von 5000 Volt bis zur Gasanstalt transportiert und von dort aus an drei Transformatorenstationen im Stadtgebiet weitergeleitet.
Kurz nach dem Anschluss ans Stromnetz wuchsen dann die ersten Überlegungen und Anstrengungen, die Versorgungswirtschaft und Leitung der städtischen Versorgungsanstalten in eine Hand zu legen. So entschied die Stadtverordnetenversammlung im Jahr 1911, das Elektrizitätswerk der Geschäftsstelle der Gaskommission zuzuordnen und Beleuchtungskommission zu nennen. Als 1926 der technische Leiter des Gas- und Wasserwerkes aus dem Dienst schied, wurde seinem Nachfolger zusätzlich das Elektrizitätswerk unterstellt. Abgeschlossen wurde dieser Konzentrationsprozess erst nach dem Zweiten Weltkrieg in den 1950er Jahren, als die Versorgungsbetriebe schließlich zu den Stadtwerken Jülich vereinigt wurden und sich der Name Stadtwerke auch etablierte.

Ihr doppeltes Jubiläum feiern die Stadtwerke im kommenden Jahr mit einer Reihe von Aktionen, Veranstaltungen und besonderen Angeboten.

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Stadtwerke Jülich
Seit über 100 Jahren stellen wir die Energie-, Wasser, und Bäderversorgung der Menschen in Jülich sicher. Wir sorgen für schnelles Internet und bauen bedarfsgerechte Solaranlagen für Privat- und Geschäftskunden. Mit rund 100 Mitarbeitenden engagieren wir uns für die großen Herausforderungen unserer Zeit, wie die Sicherung von Energie- und Wasser-ressourcen, den Ausbau erneuerbarer Energien und die Versorgung mit neuen Technologien. Wir unterstützen die Energiewende vor Ort und arbeiten mit an einer klimaneutralen Zukunft für Jülich.

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