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Impfgeschädigt und trotzdem dafür

Die Angst davor, durch eine Impfung zu erkranken, gehört zu den populärsten Begründungen, sich nicht impfen zu lassen. Für FH Aachen-Absolvent Lars Heinrichs ist dies keine. Heinrichs erkrankte aufgrund einer Impfung an Kinderlähmung – dennoch beschäftigte er sich in seiner Bachelorarbeit mit einer Pro-Impfkampagne. Sein Ziel: Impfgegnerinnen und Impfgegner sowie Impfskeptikerinnen und Impfskeptiker aufzuklären.

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Foto: pixabay
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Lars Heinrichs ist ein 25 Jahre alter Student aus Aachen, der im September diesen Jahres seinen Abschluss an der FH Aachen im Studiengang Kommunikationsdesign absolvierte. Im Rahmen seiner erfolgreich bestandenen Bachelorarbeit entwickelte er eine Impfkampagne. „Ich wusste schon lange, dass ich mich dem Thema Impfen in Form von einer Kampagne oder infografisch beschäftigten wollte. Bestätigt durch die Pandemie und die gesellschaftlichen Begebenheiten innerhalb dieser, fällte ich die Entscheidung, diese Idee als Bachelorprojekt umzusetzen“, verrät der Kommunikationsdesigner.

Erstaunlich sei seine persönliche Motivation: Lars Heinrichs wurde damals als einer der letzten Jahrgänge mit der Lebendimpfung gegen den Poliowildvirus geimpft. Unglücklicherweise erkrankte er hierdurch selbst an der Kinderlähmung. Dieser Schicksalsschlag tat seiner Überzeugung bezüglich Impfungen und seinem Engagement, Uneinsichtige zu überzeugen aber keinen Abbruch. Aufgrund seiner Erfahrung ist es für ihn das oberste Ziel, dass anderen Leuten krankheitsbedingtes Leid erspart bleibt.

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Im Gegensatz zu anderen Impfkampagnen richtet sich seine speziell an Familien und Freunde von Impfgegnerinnen und Impfgegnern sowie Impfskeptikerinnen und Impfskeptikern. Seiner Meinung nach sei dies die einzige Möglichkeit, ein Umdenken bei Andersdenkenden zu erzielen. Auf der von ihm gestalteten Website finden sich zahlreiche Informationen und Infografiken zu den wichtigsten Krankheiten unserer Zeit, die durch die Durchimpfung bei Kindern nahezu ausgerottet sind.

In seiner Kampagne mit dem Titel „Impfen sollte ansteckend sein“ und unter dem fiktiven Absender „!MPFEN“ gelänge es Lars Heinrichs, ein überzeugendes Format zu wählen, heißt es weiter in der Pressemitteilung der Fachhochschule. Er unterstreicht in seiner Kampagne die Sehnsucht nach Normalität: ungetrübte Besuche der Großeltern; Kinder, die ungestört spielen können oder Urlaube in fernen Ländern. Der Student möchte, dass man sich mit den Ängsten und Sorgen der Menschen auseinandersetzt und die Bevölkerung weiterhin über den Impfstoff und dessen Wirkung aufklärt. Mit seiner Kampagne will er nicht nur weiterhin zum Impfen gegen Covid-19 animieren, sondern auch auf fast vergessene (Kinder-)Krankheiten, wie die Kinderlähmung, vor allem bei der jüngeren Generation, aufmerksam machen. Heinrichs: „Um die gewünschten Impfquoten zu erreichen, darf keine folgende Generation von Impfgegnerinnen und Impfgegnern heranwachsen.“ Der Student hofft, dass es noch mehr Menschen gibt, die ähnliche Erfahrungen gesammelt haben, aber trotzdem der Überzeugung sind, dass es wichtig ist, sich impfen zu lassen.


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