Das gibt es auch in Jülich: Menschen, die in Abfallbehältern nach Pfandflaschen suchen, um das spärliche Einkommen aufzubessern. „Diese Situation ist entwürdigend“, heißt es in einem Antrag, den das Jugendparlament JuPaJü in der jüngsten Sitzung vor den Sommerferien, noch auf den Weg gebracht hat. Ihr Vorschlag lautet Pfandringe an Mülleimern anzubringen, um so eine unkomplizierte Möglichkeit zu bieten, Pfandflaschen so zu hinterlassen, dass andere sie leicht mitnehmen können. „Das ist ein Zeichen von Respekt und Mitmenschlichkeit und ein kleiner Schritt in Richtung sozial gerechterer Alltagslösungen“, lautet die Begründung. Es gehe dabei nicht um Mitleid, sondern um Rücksichtnahme, Respekt und ein solidarisches Miteinander in der Stadt.
Gerade Jugendliche, die „to-go“Getränke bevorzugen würden und Pfandflaschen und -dosen nicht mitnehmen würden, böten Pfandringe eine einfach Möglichkeit zur „Entsorgung“. Gleichzeitig würde man die Altersgenossen sensibilisiert, „dass das, was sie weggeben, vielleicht für andere noch einen kleinen Wert hat.“
Einen gewünschten zusätzlichen Effekt sieht das Jugendparlament im Beitrag zum Umweltschutz und Nachhaltigkeit: „Pfandflaschen gehören nicht in den Müll, sondern zurück in den Kreislauf.“ Jede Flasche, die über einen Pfandring weitergegeben werde, sei ein Gewinn für die Umwelt – durch eingesparte Rohstoffe und weniger Müll. Apropos: Pfandringe, so lautet ein weiteres Argument, tragen zur Sauberkeit in der Stadt bei, weil sie für eine klar Struktur sorgen würden, wo der Abfall entsorgt werden kann.
Das JuPaJü hofft auf Umsetzung, das das Projekt bewährt und kostengünstig in der Anschaffung sei.