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Vor alem im Sektor Sekretariat und Organisation fehlen die Fachkräfte, lässt die IHK wissen. Foto: FirmBee / pixabay
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Laut dem von den Kammern gemeinsam mit NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann in Bonn vorgestellten „Report zur Fachkräfteentwicklung 2018“ überfragt der Fachkräftebedarf das -angebot im Rheinland deutlich. Bereits 2019 soll die Nachfrage ihren Höhepunkt erreichen: Dann würden 3.156.000 Fachkräfte gesucht – und 2.942.000 zur Verfügung stehen. Der Engpass liegt der IHK-Untersuchung zufolge bei 214.000 Fachkräften, gleichbedeutend mit 6,8 Prozent der Nachfrage. Bis 2030 fehlen demnach 345.000 Fachkräfte.

„Neben den Unternehmen selbst muss auch die Landesregierung mehr als je zuvor für das duale System der Berufsausbildung werben“, mahnt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen. In diesem Zuge gehe es um die Bereitstellung finanzieller Mittel für Berufsschulen ebenso wie um eine stärkere Anerkennung der höheren beruflichen Bildung und um die bessere „Durchlässigkeit“ von beruflicher zu akademischer Bildung – etwa durch die Zulassung von Fachwirten und Meistern in Master-Studiengänge. Ferner appellieren die IHKs an die Politik, bestehende Programme zur Werbung für das duale System zu stärken und weitere – vor allem für Adressaten wie Studienaussteiger – einzuführen.

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Der Analyse zufolge fehlen bereits 2019 allein in der Wirtschaftsregion Aachen etwa 11.000 Fachkräfte – 8.000 mit einem Berufsabschluss sowie 3000 akademisch Qualifizierte – vor allem in den Bereichen Technik, Pflege und Gastgewerbe. Im gesamten Rheinland suchen die Betriebe laut IHK-Angaben im kommenden Jahr branchenübergreifend insgesamt 2.911.000 Mitarbeiter mit einer dualen Ausbildung. Dabei seien Fachkräfte mit kaufmännischer Ausrichtung besonders gefragt. Akademisch qualifizierte Personen würden deutlich weniger gesucht als Fachkräfte mit dualer Ausbildung. Der Akademiker-Bedarf soll 2019 bei 245.000 Personen liegen, das Angebot bei 215.000. Hochschulabsolventen seien gefragt, wenn sie Betriebswirtschaft, Informatik oder ein Ingenieurfach studiert haben. Die Nachfrage nach Juristen werde in den kommenden Jahren sinken.

Gemäß absoluten Zahlen der IHKs werden im Rheinland aktuell vor allem Büro- und Sekretariatsberufe gesucht, gefolgt von Berufen in der Unternehmensorganisation und -führung. Relativ gesehen, gebe es derzeit Engpässe vor allem in den Bereichen Veranstaltungsmanagement, Tourismus und Sport sowie Maschinenbau und Betriebstechnik. Im Jahr 2030 stehen den Prognosen zufolge bei den absoluten Zahlen die Büro- und Sekretariatsberufe weiterhin an der Engpass-Spitze, gefolgt von sozialen Berufen. Relativ betrachtet, sollen dann vor allem technische Fachkräfte fehlen, gefolgt von Experten aus Mechatronik und Automatisierungstechnik, Forschung und Entwicklung sowie Bau, Architektur und Vermessung.

Die IHK Aachen werde für die Betriebe ihrer Region deshalb weiterhin zahlreiche Angebote und Initiativen zur Fachkräftesicherung bereithalten. Dazu zählten Ausbildungsberatung, die Vermittlung von Studienaussteigern als Auszubildende, Projekte zur Kooperation von Schule und Wirtschaft sowie die Weiterbildung von Fachkräften.

„Wir müssen die duale Ausbildung stärken“, bekannte auch NRW-Arbeitsminister Laumann bei der Präsentation der IHK-Studie, „denn der Fachkräftemangel wird in den nächsten Jahren zu einer der größten Herausforderungen für unseren Wohlstand.“

Sämtliche Daten entstammen dem „Fachkräftemonitor NRW“, der im Internet unter www.ihk-fachkraefte-nrw.de zu finden ist.

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