Beim gemeinsamen Mieterstrom-Projekt an der Artilleriestraße beginnt jetzt der zweite Bauabschnitt, bei dem die Stadtwerke dafür sorgen, dass dort künftig grüne Energie für die Mieter zur Verfügung steht.
In insgesamt drei Etappen werden im Zuge dieses Rheinbau-Projektes die Dächer der Mehrfamilienhäuser mit den geraden Nummern 26-60 nach den aktuellen Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) saniert und anschließend mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Der dort produzierte grüne Strom fließt vorrangig nicht ins öffentliche Netz, sondern wird direkt in den Häusern genutzt.
Nachdem im vergangenen Jahr bereits die Dächer der Häuser 26, 28 sowie 36, 38, 40 und 42 erneuert wurden, gehen die Arbeiten nun im Frühling an den Häusern mit den Nummern 30, 32, 34 sowie 44, 46 und 48 weiter. „Wir freuen uns sehr, dass unser erstes gemeinsames Mieterstromprojekt so gut läuft“, so Ivan Ardines, Leiter Vertrieb und Marketing der Stadtwerke Jülich.
„Die Dachsanierungen des ersten Bauabschnitts sind problemlos und völlig im Zeitplan verlaufen“, zieht Rheinbau-Geschäftsführer Oliver Weißenbach eine zufriedene erste Bilanz. „Unsere Mieter bewerten das Projekt sehr positiv und finden es gut, dass wir nicht nur bei Neubauprojekten den Einsatz erneuerbarer Energien fördern, sondern in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken auch bereits bestehende Häuser entsprechend sanieren“, ergänzt Anke Dohmen, Geschäftsführerin der Rheinbau GmbH.
Das Angebot des grünen Stroms direkt vom eigenen Dach sei von den Mietern der ersten Häuser sehr gut angenommen worden, berichtet Harald De Brabander, Verantwortlicher aus dem Vertrieb der Stadtwerke Jülich. „95 Prozent der Bewohner nutzen nun den Mieterstrom“, sagt er.
Auch bei neu eingezogenen Mietern kam die ressourcenschonende Maßnahme sehr gut an. „Die neuen Mieter sind teils von sich aus auf uns zugekommen und haben nach dem Strom aus den PV-Anlagen vom eigenen Dach gefragt“, freut sich Harald De Brabander über die positive Resonanz. Beschwerden oder negative Rückmeldungen habe es bislang nicht gegeben.
Nicht nur in Bezug auf Baufortschritt, Zeitpläne und Resonanz zeigen sich die Projektpartner kurz vor dem Start des zweiten Bauabschnittes zufrieden. Auch das Miteinander loben beide Seiten sehr. „Die Zusammenarbeit mit der Rheinbau GmbH verläuft völlig harmonisch und vertrauensvoll“, berichtet Ivan Ardines. „Wir sprechen uns regelmäßig ab, und alle Beteiligten arbeiten sehr gut Hand in Hand“, fügt Anke Dohmen hinzu.
„Im Anschluss an die Arbeiten an den Häusern 30 bis 34 geht das Projekt bei den Häusern mit den Nummern 44 bis 48 weiter“, erklärt Harald De Brabander. „Natürlich sind solche Bauarbeiten immer wetterabhängig. Aber wenn alles glatt läuft, planen wir, bis Ende Juli mit dem zweiten Bauabschnitt fertig zu sein“, so der Mitarbeiter der Stadtwerke Jülich. Der dritte Abschnitt, der die Häuser mit den geraden Nummern 50 bis 60 betrifft, folgt dann im kommenden Jahr.
Für die Rheinbau GmbH sei die Maßnahme eine Art Pilotprojekt, erklärt Oliver Weißenbach. „Wir stehen absolut hinter dem Ansatz, bestehende Immobilien energetisch zu sanieren, und planen weitere Projekte dieser Art“, sagt er. Neben den Dachsanierungen erhalten die Häuser an der Artilleriestraße in den nächsten Jahren auch neue Fenster. „Wir möchten unseren Mietern durch das Gesamtpaket aus Dachsanierung, schrittweiser Fenstersanierung sowie Strom vom eigenen Dach die gleiche Möglichkeit einer effizienten Energieeinsparung bieten, die im Neubausegment selbstverständlich ist“, betont Anke Dohmen.
Die Gesamtgröße der PV-Anlagen wird nach Abschluss aller Arbeiten bei rund 360 kWp liegen und voraussichtlich eine jährliche Menge von rund 324.000 Kilowattstunden klimafreundlichem Strom erzeugen.
Die Stadtwerke finanzieren die PV-Anlagen und auch die dazugehörige Infrastruktur. Der Lebensversorger plant insgesamt mit einer Investitionssumme im mittleren sechsstelligen Bereich.