Start Kreis Düren Verbundenheit und „Katzverliebt“

Verbundenheit und „Katzverliebt“

Jülicher Katzenhaus eingeweiht und Auftakt zu 60 Jahre Tierheim für den Kreis Düren.

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Das Jülicher Katzenhaus. Foto: Michaela Pelzer Photography
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Innerhalb von rund acht Monaten hat der Tierschutzverein für den Kreis Düren den Bau eines neuen Katzenhauses realisiert. Mit fünf Räumen einschließlich Außengehegen können im Jülicher Katzenhaus gleichzeitig rund 30 Katzen zusätzlich untergebracht und versorgt werden. Das neue Gebäude ist die jüngste Erweiterung des Tierheims in Düren-Niederau, das in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag begeht.

Zur Einweihung des Gebäudes begrüßten die Tierschützer neben zahlreichen Spenderinnen und Spendern u.a. Vertreter aus Politik und Tierschutz auf dem Tierheimgelände in Düren-Niederau. Jürgen Plinz, Vorsitzender des Tierschutzvereins für den Kreis Düren, unterstrich die Notwendigkeit der neuen Unterkünfte mit den aktuell im Heim untergebrachten Katzen: „Unsere Pflegekräfte versorgen zurzeit 95 Katzen, darunter 47 Kitten. Die meisten Tiere kommen von der Straße, sind häufig unterernährt und krank, besonders die Pflege der mutterlosen Kätzchen ist sehr intensiv.“ Trotz Katzenschutzverordnung im Kreis Düren, die u.a. eine Kastrationspflicht von Freigängerkatzen beinhalte, würden immer noch viele Kitten ungewollt geboren und von ihren Besitzern häufig ausgesetzt, so der Tierschützer.

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Jürgen Plinz betonte die wichtige Rolle des ehemaligen Jülicher Tierschutzvereins. Dessen finanzielle Rücklagen hätten nach dem Zusammenschluss mit dem Tierschutzverein für den Kreis Düren die Basis für das Vorhaben gebildet. Als Anerkennung dafür trägt das neue Katzenhaus den Namen „Jülicher Katzenhaus“.

Neben den Fördergeldern des Landes NRW und des Deutschen Tierschutzbundes war die großzügige Unterstützung durch die Ernst und Emma-Schäfer Stiftung entscheidend für den Start des Projekts. Diese hatte in den vergangenen Jahren bereits mehrfach Investitionen, wie eine Wärmepumpe oder eine PV-Anlage, im Tierheim gefördert. Aus diesem Grund tauften die Tierschützer im Beisein des Vorstands der Stiftung und der zahlreichen Gäste den zentralen Platz im Eingangsbereich des Tierheims auf den Namen „Ernst und Emma-Schäfer Platz“. Ein entsprechendes Straßenschild wurde von Vorständin Johanna Werres und dem Vereinsvorsitzenden Jürgen Plinz enthüllt. Aber auch eine große Anzahl an privaten Spendern half bei der Realisierung. Am Ende konnte der gemeinnützige Verein sein Vorhaben dank mehr als 100 privaten und gewerblichen „Katzverliebt“-Patenschaften schuldenfrei verwirklichen, berichtet Plinz „Unser Vertrauen in die unglaublich tierliebe Bevölkerung im Kreis Düren wurde nicht enttäuscht. Ein ganz herzliches Dankeschön!“

Unter den Gästen waren auch Vertreter aus Politik und Tierschutz. Foto: Das Landatelier, Michaela Pelzer Photography
Robert Breuer, stellvertretender Vorsitzender des Vereins und Leiter des Projektes „Katzenhaus“, wies auf die schnelle Fertigstellung des Gebäudes in nur rund acht Monaten und „rechtzeitig vor einer weiteren großen Kittenschwemme“ hin. Zu danken sei dies an die zügige Bearbeitung des Bauantrags durch die Stadt Düren. Auch der Architekt Bernd Schopen aus Jülich und Dietmar Strauch von der Bauunternehmung Herrmanns aus Langerwehe sowie die beteiligten Handwerker hätten sich mächtig ins Zeug gelegt, um schnell zum Ziel zu kommen, so Breuer, der erklärte: „Mit den neu gewonnenen Kapazitäten können wir übers Jahr zusätzlich ca. 220-260 Katzen adäquat unterbringen und von dort aus in ein neues Zuhause vermitteln.“

Dürens Bürgermeister Frank Peter Ullrich warf anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Tierheims einen Blick zurück in die Zeit und lobte den Einsatz der Tierschützer. Jürgen Plinz wagte einen Blick in die Zukunft des Heims und des Tierschutzes im Allgemeinen. Plinz betonte, die Veranstaltung sei der Auftakt in die Feierlichkeiten rund um das Tierheim-Jubiläum: „Auf unserem Sommerfest am 31. August feiern wir mit allen Tierfreundinnen und Tierfreunden, besonders herzlich laden wir aber unsere Vereinsmitglieder sowie alle Unterstützer ein, das gemeinsam Erreichte mit uns zu feiern. Auch unser Hundewandertag am 3. Oktober wird im Zeichen des runden Geburtstags stehen“, versprach der Vorsitzende.

Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, lobte das erfolgreich umgesetzte Projekt seines Mitgliedvereins. Überhaupt sei Düren ein Leuchtturm in vielen Bereichen des Tierschutzes. Ob es nun die Zusammenarbeit mit der lokalen Politik sei oder die Versorgung der Tiere. Auch wenn es im Kreis Düren eine Katzenschutzverordnung gebe, erneuerte er die Forderung des Verbandes nach einer bundesweiten gesetzlichen Kastrationspflicht für Katzen mit Freigang. Nur dadurch könne die unkontrollierte Vermehrung der Tiere langfristig eingedämmt werden. Millionen Straßenkatzen litten hierzulande jeden Tag. Die Tierschutzvereine stießen an ihre Grenzen, sie müssten ausbaden, was politisch bislang nicht flächendeckend verhindert werde.


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