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Der Auftrag „Jupiter“

Bundesweit wendete sich der Blick nach Jülich: Vor hochrangigen Gästen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft ist im Forschungszentrum JUPITER der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Bundeskanzler Friedrich Merz und Hendrik Wüst, Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident, nahmen an der feierlichen Inbetriebnahme des schnellsten und energieeffizientesten Supercomputers Europas teil.

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Foto: Forschungszentrum Jülich / Kurt Steinhausen.
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Als schnellster Supercomputer Europas und vierter weltweit markiert JUPITER eine neue Ära des Hochleistungsrechnens für den Kontinent. In KI-Anwendungen erreicht JUPITER sogar mehr als 40 ExaFLOP/s – und steht damit weltweit an der Spitze der leistungsstärksten Systeme für Künstliche Intelligenz.

Die enorme Rechenleistung von JUPITER erlaubt das Training und die Anwendung größter Modelle der Künstlichen Intelligenz sowie das Rechnen von wissenschaftlichen Simulationen mit bislang unerreichter Komplexität und Detailtiefe. Herzstück ist der sogenannte JUPITER Booster, geliefert von Eviden und ausgestattet mit rund 24.000 GH200 Grace Hopper Superchips von NVIDIA.

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JUPITER ermöglicht bahnbrechende Fortschritte unter anderem in Klima-, Energie-, Medizin- und Materialforschung. Er wird die Genauigkeit von Klima- und Wettersimulationen, etwa bei lokalen Extremwetterereignisse wie Starkregen und Hitzeperioden verbessern. Zudem wird er die Entwicklung nachhaltiger Energiesysteme vorantreiben und die Erforschung komplexester Systeme wie Proteine, Zellen oder das Gehirn beschleunigen – mit dem Ziel, schneller neue Therapien zu entwickeln. Beeindruckt zeigte sich davon auch Bundeskanzler Friedrich Merz, der aber auch den Auftrag der Bundesrepublik formulierte: „Die Stärkung des Technologie-Standorts Deutschland gehört daher zu den Prioritäten der Bundesregierung. JUPITER und die exzellente Forschungsarbeit am Forschungszentrum Jülich beweisen: Deutschland kann in der Forschung, Entwicklung und Anwendung von Zukunftstechnologien neue Maßstäbe setzen und zur Lösung von Menschheitsaufgaben beitragen.“

Schnelle Umsetzung und energieeffiziente Infrastruktur
Seit Dezember 2023 wurde JUPITER in Rekordzeit aufgebaut: In weniger als zwei Jahren wurde Europas erster Exascale-Rechner fertiggestellt – in einem eigens errichteten innovativen Rechenzentrum, dem Modular Data Centre. Bereits heute nutzen mehr als 100 nationale und internationale Projekte den Supercomputer, darunter Vorhaben zur Extremwettervorhersage, Medikamentenforschung und Entwicklung klimaneutraler Technologien.

Foto: Forschungszentrum Jülich / Kurt Steinhausen.

Auch in puncto Energieeffizienz setzt JUPITER neue Maßstäbe. Laut aktueller TOP500-Liste ist JUPITER unter den fünf schnellsten Supercomputern das weltweit energieeffizienteste Exascale-System – ein zentraler Aspekt mit Blick auf die Prognose der Internationalen Energieagentur, wonach sich der Strombedarf von Rechenzentren bis 2030 mehr als verdoppeln könnte. Zudem ist der Superrechner mit seiner hocheffizienten Warmwasserkühlung darauf ausgelegt, die im Betrieb erzeugte Abwärme zum Heizen von Gebäuden zu nutzen. Zu diesem Zweck wird er in das Wärmenetz des Jülicher Campus eingebunden. „Der freie Westen muss die Heimat einer freien und vertrauenswürdigen KI sein. JUPITER wird mit Ökostrom betrieben und ist der energieeffizienteste Superrechner der Welt. Heute zeigen wir der Welt: Nordrhein-Westfalen hat die Chance des Wandels erkannt und beherzt ergriffen.“ betonte Hendrik Wüst, Ministerpräsident des Landes NRW.
Foto: HZGM

JUPITER AI Factory
JUPITER bildet auch das Herzstück der aktuell in Jülich entstehenden JUPITER AI Factory (JAIF) – ein zentrales Element des europäischen KI-Ökosystems. In Verbindung mit JAIF wird JUPITER über die Forschung und den öffentlichen Sektor hinaus künftig auch von Start-ups, kleinen und mittleren Unternehmen sowie der Industrie genutzt. In diesem Kontext entsteht ein zusätzliches Modul speziell für Inferenzanwendungen. Die geplante Cloud-Plattform ergänzt die JUPITER-Infrastruktur und ermöglicht die schnelle, effiziente Nutzung trainierter KI-Modelle im praktischen Einsatz.

Förderung
JUPITER, der „Joint Undertaking Pioneer for Innovative and Transformative Exascale Research“, wird zur Hälfte von der europäischen Supercomputing-Initiative EuroHPC Joint Undertaking (EuroHPC JU) und zu je einem Viertel vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR, vormals BMBF) sowie dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW NRW) über das Gauss Centre for Supercomputing (GCS) finanziert.

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Forschungszentrum Jülich
Das Forschungszentrum Jülich gehört zur Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. In Jülich wird an umfassenden Lösungen für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen in den Bereichen Energie und Umwelt sowie Information und Gehirn geforscht. Das Ziel ist es, Grundlagen für zukünftige Schlüsseltechnologien zu schaffen.

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