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Lesehörnchen mit Gütesiegel

Eine von nur 30 frisch ausgezeichneten „Buchkitas“ in Nordhrein-Westfalen gibt es in Jülich. Das integrative Kinderhaus Villa Kunterbunt e.V. am Wallgraben hat das Gütesiegel Buchkita bereits zum zweiten Mal in Folge erhalten und ist damit in Jülich die einzige ihrer Art.

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Eine Urkunde für jedes Kind. Foto: Villa Kunterbunt e.V./Christel Jambor
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Die Auszeichnung zu erhalten, ist „schon ganz schön anspruchsvoll“, meint die Leiterin der Einrichtung, Kristina Dederichs. So müssen erst ein langer Fragenkatalog beantwortet und zahlreiche Vorgaben erfüllt werden. Seit 2019 wird das Gütesiegel Buchkita von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und dem Deutschen Bibliotheksverband gemeinsam vergeben. 2022 bekam „die Villa“ die drei Jahre gültige Auszeichnung zum ersten Mal.

Oben auf dem Regel thront das hauseigene Bücherei-Maskottchen, das „Lesehörnchen“, reihenweise warten die bunten Bücher in dem gemütlichen Nebenraum auf leselustige Kinder. Einmal in der Woche treffen sich alle „Villa-Kinder“ in der Bibliothek ihrer Kita. Zuerst wird vorgelesen, oft begleitet von einer figürlichen Darstellung der Geschichte, anschließend darf jedes Kind ein Buch ausleihen. Die vielen Stempel im Bücherei-Ausweis zeigen, wie fleißig hier gelesen wird. In einer selbstgestalteten Lese-Tasche tragen die Jungen und Mädchen das gewählte Buch nach Hause – bis zur nächsten Woche.

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In der Villa Kunterbunt ist die eigene Bücherei fester Bestandteil des Kita-Alltags. Lese- und damit Sprachförderung wird hier seit Jahren gelebt. Jedes Projekt, jedes spezielle Thema, gerade geht es um „Erste Hilfe“, im Jahresverlauf wird von einer kleinen Auswahl passendem Lesestoffs begleitet. In der Adventszeit versteckt sich hinter den 24 Türchen des Kalenders an jedem Tag ein kleines Büchlein und zum Geburtstag gibt es? Richtig: ein Buch. „Bücher sind bei uns eigentlich immer dabei“, stellt Christel Jambor lachend fest. Selbst bekennende Leseratte ist die Erzieherin treibende Kraft hinter der „Buchkita“-Plakette, die den Eingang zur Villa Kunterbunt weiterhin schmücken darf.

Wer das Gütesiegel bekommen möchte, muss nicht nur Kindern vielfältige Zugänge zur Literatur ermöglichen. Fortbildungen rund um das Thema frühe Sprach- und Leseförderung für die Mitarbeiterinnen der Kita sind zwingende Voraussetzung. Glücklicherweise gibt es inzwischen etwa über die „Stiftung lesen“ eine Reihe kostenloser Angebote, weshalb es immerhin nicht am Geld scheitern muss, konstatieren die Kita-Fachkräfte zufrieden.
Die Eltern der Kita-Kinder sind ebenfalls aktiv eingebunden und lesen beispielsweise in ihrer Muttersprache vor. Der große Bücherkoffer im Flur ist eigens den Eltern vorbehalten, die sich dort mit Romanen oder Sachbüchern „versorgen“ können.

Dieses Engagement hinterlässt offenbar Spuren: Zum letztjährigen Vorlesetag gab es von der Mutter eines ehemaligen Kita-Kindes ein dickes Bücherpaket als Spende. „Jedes Kind bekam nach dem Vorlesen sogar noch ein Buch geschenkt“, freut sich Christel Jambor. Neuestes „Projekt“ der Buchkita ist die Registrierung bei „Lesestart 1-2-3“. Über das bundesweite Förderprogramm erhält ab jetzt jedes neue Kita-Kind eine ganze Tüte voller Buchgeschenke – inklusives eines mehrsprachigen Flyers mit Informationen für die Eltern.

Die Villa Kunterbunt ist eine von 30 in NRW – zur Webseite mit allen Preisträgern.

Fotos: Villa Kunterbunt e.V./Christel Jambor

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Britta Sylvester
Klönschnacktee mit der Muttermilch aufgesogen und inzwischen beim rheinische Kölsch angekommen. Übt sich in der schreibenden Zunft seit Studententagen zwischen Tagespresse und Fachpublikationen und… wichtig: ließ das JüLicht mit leuchten.

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