Start Magazin Literatur Rache als Finanzgrundlage?

Rache als Finanzgrundlage?

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Julia Bähr hinterfragt in ihrem Debütroman das Moralverständnis unserer Gesellschaft. Ihre Protagonistin Leonie hat durch eine gezielte Racheaktion gegen ihren Chef, bei der sein Büro nachhaltig in Mitleidenschaft gezogen wurde, keine wirkliche Zukunftsperspektive in ihrem Berufsfeld mehr. Getrieben von der Notwendigkeit, Geld zu verdienen, lügt sie in einem Bewerbungsgespräch und zieht für den daraus resultierenden Job nach München. Dort ist die Wohnungssituation schwierig und das Leben extrem teuer. Durch Zufall lernt sie eine Frauen Clique kennen, die auf zweifelhaften Wegen Geld verdient. Durch sie kommt Leonie auf den Gedanken, etwas dazuzuverdienen durch das, was sie am besten kann: Rache nehmen für andere Menschen. Doch mit der Zeit kommen ihr Zweifel. Haben das wirklich alle verdient? Wer entscheidet das? Und ist das Geld überhaupt das hohe Risiko wert?

In dem durchweg gelungenen Roman lässt uns die Autorin Julia Bähr sehen, wie das Leben für junge Frauen gerade beispielhaft ist in unserer Gesellschaft. Womit sie kämpfen, was sie bewegt, womit sie hadern. Der Schreibstil ist witzig, teilweise auch poetisch. Die Einstiegsszene zieht den Leser direkt in die Geschichte und auch auf Leonies Seite. Man schwankt durch die Geschichte zwischen Mitgefühl, Anfeuerung und Unbehagen. Eine durchweg berührende und lesenswerte Geschichte, die die Leserschaft am Ende nachdenklich zurücklässt.

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BUCHINFORMATiON
Julia Bähr: Hustle | Pola Verlag 2025 | 320 Seiten | ISBN-13 978-3759600288 | 22 Euro

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Andrea Eßer
In Jülich geboren und dann nach der Schule ab in den Süden zum Studium der Wortjonglage. Nach einer abwechslungsreichen Lehrzeit mit den Prominenten dieser Welt, überwog das Heimweh nach dem schönen Rheinland und Jülich im Speziellen. Deckname Lottofee, liebt ihre Familie, Süßigkeiten, Kaffee, alles Geschriebene und Torsten Sträter. Anfällig für sämtliche Suchtmittel (nur die legalen natürlich). Hat schon mal eine Ehrenurkunde gewonnen und ihre erste Zeitung bereits mit zehn Jahren herausgegeben. Hauptberuflich strenger Händchenhalter eines Haufens vornehmlich junger Männer. Der Tag hat notorisch zu wenige Stunden für alle Pläne und kreativen Vorhaben, die meiste Zeit etwas verwirrt.

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