Start Feuerwehr Kirchberger Feuerwehr hat ein Alleinstellungsmerkmal

Kirchberger Feuerwehr hat ein Alleinstellungsmerkmal

Gar nicht lange her ist die letzte ABC-Alarmierung der Feuerwehr: Auf der Römerstraße war eine zunächst unbekannte Substanz ausgetreten. In solchen Fällen startet künftig der neue Gerätewagen „Gefahrgut“ in Kirchberg, der jüngst zum Feuerwehrfest eingesegnet wurde.

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Die Kirchberger Feuerwehrkräfte sind besonders für dieses ABC-Einsatzfahrzeug geschult. Foto: Dorothee Schenk
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Von außen ist er für den Laien nicht von einem üblichen Löschfahrzeug zu unterscheiden. Tatsächlich ist das Fahrzeug, der frisch eingesegnet bei der Freiwilligen Feuerwehr Kirchberg einsatzbereit steht, etwas ganz besonderes und einzigartig im Kreis Düren: Es handelt sich um ein Spezialfahrzeug für Gefahrenlage mit gefährlichen Stoffen und Gütern – heute sagt man ABC-Einsatz. Das Kürzel steht für atomare, biologische und chemische Gefahren. Statt Wassertank und Schläuche ist das Fahrzeug unter anderem mit vier Mehrgaswarngeräten mit unterschiedlichen Sensoren, Material zum Messen von A-Lagen, zwei Gefahrstoff-Umfüllpumpen, einer Schnelleinsatz Denkontiminations-Dusche, und einem Schnelleinsatzzelt ausgestattet.

Schon die Ausstattung lässt ahnen, dass hierfür eine besondere Schulung notwendig ist, die über das übliche bei Feuerwehrkräften hinausgeht. „Die Wehrleitung hat überlegt, wo eine gute Position für das neue Fahrzeug wäre“, erklärt Michael Dreßen und weil es in Kirchberg schon qualifizierte Einsatzkräfte gab, sei die Wahl auf Kirchberg gefallen. Seit 2011 ist die „Mannschaft“ Mitglied im ABC-Zug 501 des Kreises Düren und so stand auch das Vorgänger-Modell Baujahr 1988 bereits an der Wache in der Teichstraße. Der Grund für den Standort ist logisch, wie Dreßen erläutert: „Jede Gemeinde muss ihr Gefahrenpotential selbst abschätzen, und hier in Jülich mit den Industriegebieten und dem Forschungszentrum ist eine besondere Situation gegeben.“

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Daher ist auch die Stadt Jülich zuständig für die Anschaffung. Rund 580.000 Euro wurden aus dem Haushalt alleine für den Gerätewagen „Gefahrgut“ bezahlt, mit weiteren 53.000 Euro schlägt ein Mannschaftstransportfahrzeug zu Buche und ein Rettungsboot Typ 1 Lava Marine 390 mit 5 PS Außenbordmotor für 11.000 Euro vervollständigt die Neuanschaffungen für die Kirchberger Wache. Das Boot kann an den Baggerseen in Kirchberg und Barmen sowie auf Inde und Rur zum Einsatz kommen.

Um den Segen über die Einsatzkräfte und die neuen Fahrzeuge war Pfarrer Konny Keutmann gebeten worden, der diese Aufgabe mit pointierten Worten erfüllte: „Der liebe Gott und die Feuerwehr haben viel gemeinsam: Sie sind in Dauerbereitschaft, beide kann man anrufen – die einen durch 112, den anderen im Gebet“, sagte er. Der Unterschied sei, die Feuerwehr werde nur im Notfall angerufen. „Viele meinen, dass das beim Glauben genauso ist.“

Bürgermeister Axel Fuchs betonte, wie wichtig ihm der Segen für Fahrzeuge und die Kameraden sei und schlug den Bogen zur Gedenkfeier für die im Einsatz umgekommenen Feuerwehrleute in St. Augustin. Denn „egal, ob man nah am lieben Gott gebaut ist oder weniger. Ich als Eurer Bürgermeister habe ein besseres Gefühl, dass, wenn Ihr in den Einsatz rausfahrt, da noch eine andere Macht ist, die die schützende Hand über Euch hält.“ Viel Lob ließ er den Feuerwehrleuten da für ihren ehrenamtlichen Einsatz, der – anders als bei vielen anderen Ehrenämtern – auch mit reichlich Fortbildungen verbunden sei. „Man kann sich nicht einfach einen Helm aufsetzen und mitfahren. Ihr leistet etwas ganz besonderes. Ihr habt alle unseren unfassbaren Dank verdient“, rief Axel Fuchs ihnen zu. Und noch etwas: Ein Versprechen. Der Um- und Anbau der Wache soll endlich in Angriff genommen werden. „Wir müssen noch ein Provisorium schaffen, das schafft Ihr auch wieder mit eigenen Händen und eigener Kraft – dann soll es aber losgehen.“

Schließlich wurden noch die anstehenden Beförderungen vollzogen: Michael Dreßen war bereits am 27. April vom Oberbrandmeister zum Hauptbrandmeister befördert worden und erhielt an diesem Abend seine Urkunde. Außerdem wurde er nach fünfjähriger Amtszeit als Stellvertretender Löschgruppenführer verabschiedet. Zu seinem Nachfolger wurde Brandmeister Marcus Henkel ernannt. Oberbrandmeister Jens Kick wurde nach fünfjähriger Amtszeit als Löschgruppenführer im Amt bestätigt. Eine besondere Auszeichnung erfuhr Klaus Heinrich aus Ingersheim: Michael Dreßen übergab ihm die Urkunde als Ehrenmitglied. Ein besonders emotionaler Moment, der sich im fröhlichen Feierreigen des Abends auflöste.


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