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Forsche feste, Jülich!

Willkommen im Neuen Jahr - als Verein macht man so einen Empfang auch, um sich zu vergewissern, dass man ja nicht so alleine am Strang zieht, um über gemeinsame oder parallele Ziele zu reden, sich zu vernetzen - und um einander zu würdigen. Deshalb danke ich Ihnen allen für Ihren Besuch heute.

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Wolfgang Hommel, Vorsitzender des Vereins Stadtmarketing. Foto: Dorothée Schenk
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Was ist geschehen 2019 – was bleibt in Erinnerung – welche Entwicklungen im Bereich Stadtmarketing sind bemerkenswert?

Die größte, auch historische Entwicklung, ist sicherlich die Vollendung des Kreishauses – aber dazu hören wir gleich mehr. Willkommen, Herr Spelthahn!

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Voriges Jahr war mein Motto an dieser Stelle: Jülich ändert sein Gesicht – aufgrund vieler Bauprojekte, u.a. am Markt.

Diesmal könnte das Motto lauten: Es ist viel in Bewegung:
Das gilt global – das wissen wir aus den Nachrichten und das beunruhigt viele mehr als es beruhigt:

Regional kommt die Bewegung aus dem Thema Strukturwandel – durch Klimaänderung, Energiewende und Braunkohlenausstieg, dieses Thema hat Prof. Marquardt in den Mittelpunkt seiner Rede vor einem Jahr gestellt.

Beeindruckend ist, welche Entwicklungen hier diskutiert werden, wie viele Gremien aktiv sind, welche Perspektiven durchdacht werden,
Über viele Ideen liest man ab und zu etwas in der Zeitung und wir hörten beim Stadtgespräch im Dezember davon.
Vor allem aus der Jülicher Wissenschaftslandschaft gibt es viele hoffnungsvolle Signale –
Brainergy-Park, Tagungs- und Kongresszentrum, Fraunhofer-Institut, neues DLR-Projekt…. aber bisher hat nur die FH mit ihrem Solarinstitut vorgelegt mit einem Neubau auf der Merscher Höhe. und mehrere Gleisprojekte sind in der Diskussion – vergessen wird die Straßenanbindung von Kirchberg nach Inden !!??

Ansonsten bezieht sich die Bewegung auf Diskussionen, Projekte, Gremien, Anträge, und so muss ich auch als Interessierter Beobachter feststellen: Man verliert den Überblick: Metropolregion, Zukunftsagentur, indeland, Bürgermeister-Treffen, Anrainerkonferenz, Regionalknoten. was es alles gibt!!!
Bei großen internationalen Kongressen gibt es teilnehmende NGOs – die gibt es hier sicherlich auch – und als Vereinsvertreter des Jülicher Stadtmarketing wage ich hier die Frage: Ist denn alles miteinander abgestimmt, was aus Jülich kommt, welche Interessen wir Jülicher in diesem Prozess haben und ob alle Chancen miteinander wahrgenommen werden! Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, auch hier voranzuschreiten mit Bürgerbeteiligung und Transparenz die Nutzung der Jülicher Chancen zu beraten!

Eindeutig zuviel Bewegung gab es vor 75 Jahren – wenn man das so sagen darf.
Die Aktivitäten im Bereich des anderen Markenkerns, der historischen Festungsstadt, konzentrierten sich 2019 vor allem auf die Bedeutung des Kriegsendes für unsere Stadt und ihre Bewohner. Eine beeindruckende und würdige Veranstaltungsreihe von Museum Zitadelle und VHS Jülicher Land in Kooperation mit der Kreisstadt Düren, die noch nicht zu Ende ist. Ergänzt wird das durch die outdoor-Ausstellung des FV Festung Zitadelle, mit der die Auswirkungen des Krieges ins Bild gesetzt werden – und der Wiederaufbau vor Ort gewürdigt wird. Diese temporäre Aktion hat soviel Beachtung erlebt, dass man aus der Idee unbedingt eine permanente Aktion machen sollte. Wir als Verein würden uns daran gerne beteiligen.

Damit sind wir in der Innenstadt:
Auch hier ist vieles in Bewegung – zumindest gedanklich: Das Integrierte Handlungs-Konzept InHK wurde 2019 weiterentwickelt. Die neuralgischen Punkte sind durch Bürgerbeteiligung und Expertenmeinung identifiziert –
– die Plätze, die entsprechend ihrer Nutzung zu gestalten sind
– Straßenzüge und -verbindungen, deren Ansicht verschönert werden sollte,
– die Erreichbarkeit der Innenstadt mit allen mobilen Möglichkeiten
– die Aufenthaltsqualität für Bewohner und Besucher

Als nächstes steht die Ausarbeitung an – das Konzept muss daran ansetzen, was sich in 15 Jahren geändert haben soll.
Klar ist, dass unsere historischen Bauwerke, besonders die Zitadelle, hervorragende Alleinstellungsmerkmal sind. Das weitaus stärker als bisher herauszuarbeiten, das wäre unser Wunsch aus SMJ-Sicht für die weitere Konzepterarbeitung.
Denn nur Stadtgeschichte und das daraus resultierende Stadtbild machen unsere Städte in Zeiten von Filialisierung und ökologischer Bauweise unverwechselbar.
Das Forschungszentrum, die KFA, wurde vor über 60 Jahren gegründet, damit gehört die Forschung schon zur Stadtgeschichte dazu. Da Jülichs Innenstadt über Jahrhunderte als Festung ausgebaut war, wäre unsere Vorstellung als Wortspiel formuliert, wenn man von einer Forschen Veste Jülich reden würde! Forsch im Sinne von dynamisch, selbstbewusst, nach vorne schreitend!
Und die Vielfältigkeit der deutschen Sprache macht es möglich, damit weiter zu spielen, wenn man bei Gelegenheit ein Komma setzt: Forsche feste, Jülich!

Damit bin ich in der Nähe unseres Stadt-Leitbildes – Sunita Gupta-Lessmann erwähnte es eingangs.
Er war ein Ergebnis des Prozesses, den der Stadtrat vor bald 25 Jahren beschloss, als er den Initiativkreis Stadtmarketing ins Leben rief, auf dem über mehrere Strukturreformen unser Verein entstand.

Es ist viel geschehen seitdem, Positives und Negatives – das will ich gar nicht im Detail ausführen, aber einen Punkt möchte ich hervorheben: Damals in den 90ern, da gab es Ziele, die viele gemeinsam diskutierten und daran arbeiteten: Zuerst das Pasqualini-Jahr, dann die Landesgartenschau – das waren Projekte, die bewegten, die polarisierten, aber alle anging. Es war eine Aufbruchstimmung.
Ein solches Projekt braucht Jülich – und wir müssen daran arbeiten, dass es vielleicht im Rahmen des InHK dazu kommt, dass möglichst alle Gruppen mit ihren Beiträgen zusammen an einem Ziel arbeiten können.

Lassen Sie mich zum Abschluss noch kurz auf unseren Verein, Stadtmarketing Jülich. eV. eingehen. Auch hier ist vieles in Bewegung, 2019 auch im Vorstand, der nun ganz breit aufgestellt ist und vieles diskutiert, eng auch mit der Stadtspitze, in fast monatlichen Gesprächen. Auch für diese Zusammenarbeit wie für die heutige danken wir Axel Fuchs herzlich.
Nicht in Bewegung ist übrigens leider unser Mitgliederverzeichnis. Da wünsche ich mir mehr – und das ist keine Aufforderung zum Austritt! Wir haben Ihnen über unseren Verein ein Faltblatt zum heutigen Programm ausgelegt.

Soweit meine Rückblick 2019

Nun zu dem nächsten Programmpunkt: Der Vergabe der Stadtmarketingpreise 2020.
Unsere Mitglieder hatten neun Vorschläge eingereicht – Dafür danke ich und bitte um Verständnis, dass nicht jeder Vorschlag angenommen werden konnte und darum, sich nicht entmutigen zu lassen!
Die Jury tagte im November- bestehend aus den Preisträgern des Vorjahres, Geschwister Sigrid Geyer-Byrau und Guido Geyer und Marcell Perse als Vertreter des Museumsteams sowie die drei ständigen Mitglieder Axel Fuchs, Uwe Willner, Wolfgang Hommel. Es gab vieles zu diskutieren und abzuwägen.
Die Jury entschied, den Preis zu teilen und zwei zu vergeben.
Und wir haben direkt auch überlegt, wer die Laudatio hält:

Der erste Preisträger ist der Landrat des Kreises Düren, Wolfgang Spelthahn.
Die Basis der Preisverleihung hat eine historische Dimension, da es nicht zu dieser Preisverleihung gekommen wäre, wenn Jülich im Jahr 1971 nicht seine Funktion als Kreisstadt verloren hätte.
Deshalb haben wir als Laudator Guido von Büren gebeten, der selber Preisträger 2017 war und als Vorsitzender des Jülicher Geschichtsvereins 1923 e.V. ein kenntnisreicher Chronist der Ereignisse ist.


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