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Gestaltung Kreuzwegstationen, Interpretation der Farbekomposition

Viele Gedanken hat sich Künstler Ernesto Marques über die Farbgestaltung der einzelnen Bildstöcke gemacht. Die Reliefs waren bis dato vor einem "gebrochen weißem" Hintergrund zu sehen.

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Ernesto Marques erläutert sein Farbkonzept. Foto: Dorothée Schenk
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1.Station: Jesus wird zum Tode verurteilt.
Nach seiner Verhaftung wird Jesus Christus zum römischen Statthalter Pontius Pilatus gebracht. Die Hohepriester und Ältesten werfen ihm vor, dass er sich selbst König der Juden nennt, und der Statthalter soll ein Urteil sprechen. Aufgrund eines Traums, den seine Frau in der Nacht zuvor hatte, glaubt Pilatus nicht an Jesu Schuld. Vor dem Pessachfests darf der Statthalter einen Gefangenen begnadigen und er fragt die Menge, die sich vor ihm versammelt hat, wen er freilassen soll: Jesus oder Barabbas. Die aufgestachelten Menschen verlangen die Freilassung von Barabbas und die Kreuzigung Jesu.
Pilatus spricht das Todesurteil über Jesus und lässt sich eine Schüssel Wasser bringen, um vor allen Menschen seine Hände reinwaschen.
Farben: Dunkel-blau – Gelbe-streifen. Licht und Schatten, Hoffnung und Trauer

2. Station: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern
Jesus Christus wird den Soldaten übergeben. Sie ziehen ihm die Kleider aus, legen ihm einen purpurroten Mantel um und setzen ihm eine Dornenkrone auf. Die Soldaten verhöhnen, bespucken und schlagen Jesus.
Nachdem sie ihn verspottet haben, ziehen sie ihm seine Kleider wieder an. Dann wird er hinausgeführt und muss das Kreuz selbst zum Hügel Golgota (auch: Golgotha oder Golgatha) tragen.
Farben: Lila und Magenta verschiedener Ton bzw. Kontraste. Macht und spirituelle Kraft

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3. Station: Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
Die Soldaten treiben Jesus durch die Straßen Jerusalems und unter der Last des schweren Holzkreuzes bricht er zusammen. Doch die Soldaten zwingen ihn zum Weitergehen.
Farben: Rot-Lila, Violett verschiedener Ton bzw. Kontraste. Dynamik, Aufregung und Zorn.

4.Station: Jesus begegnet seiner Mutter
Unter den vielen Menschen, die am Straßenrand stehen und dabei zuschauen, wie Jesus Christus unter großen Schmerzen das Kreuz zur Hinrichtungsstätte trägt, ist auch seine Mutter Maria. Die Nähe und Liebe seiner Mutter gibt Jesus die Kraft und den Mut, den schweren Weg weiterzugehen.
Farben: Orange, Gelbgrün verschiedener Ton bzw. Kontraste. Wärme, Stärke und Geborgenheit.

5. Station: Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz zu tragen
Jesus wird immer schwächer und kann das Kreuz kaum mehr tragen. Da befehlen die Soldaten dem Bauern Simon von Zyrene (auch Cyrene oder Kyrene) das Kreuz zu tragen.
Farben: Gelb-Grün und Weiß verschiedener Ton bzw. Kontraste. Hoffnung, Lebenskraft und Bruderschaft.

6. Station: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch
In der Menge der Zuschauer steht auch Veronika, eine junge Frau und Jüngerin Jesu. Sie sieht, wie sehr er leidet und überlegt, wie sie ihm helfen kann. Damit Jesus sich das Blut, den Schweiß und Dreck aus dem Gesicht wischen kann, reicht Veronika ihm ihr Tuch. Jesus nimmt es dankbar und drückt sein Gesicht in den Stoff.
Farben: Blau-Türkis verschiedener Ton bzw. Kontraste. Vertrauen, Loyalität und Sehnsucht

7. Station: Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
Der Weg nach Golgota scheint kein Ende zu nehmen. Viele Schaulustige beobachten Jesus, der jetzt so gar nicht mehr wie ein König aussieht, aber keiner hilft ihm. Das Kreuz ist einfach zu schwer und er stürzt zum zweiten Mal.
Farben: Dunkel-Lila, Rosa und Magenta verschiedener Ton bzw. Kontraste. Trauer, Unsicherheit, Schwäche und Spirituelle Kraft.

8. Station: Jesus begegnet den weinenden Frauen
Jesus Christus sieht in der Menge eine Gruppe Frauen, die über seinen bevorstehenden Tod und das Leid, dass er ertragen muss, weinen, denn sie wissen, dass Jesus immer gut zu den Menschen war. Jesus bleibt stehen und sagt zu ihnen: »Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht um mich; weint über euch und eure Kinder! Denn es kommen Tage, da wird man sagen: Wohl den Frauen, die unfruchtbar sind, die nicht geboren und nicht gestillt haben. Dann wird man zu den Bergen sagen: Fallt auf uns!, und zu den Hügeln: Deckt uns zu! Denn wenn das mit dem grünen Holz geschieht, was wird dann erst mit dem dürren werden?
Farben: Silber-Grau- Weiß verschiedener Ton bzw. Kontraste. Offenheit, Unschuld, Entschlossenheit.

9. Station: Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz
Jesu Kraft ist endgültig zu Ende. Er kann nicht mehr und bricht ohnmächtig zusammen. Wie viel einfacher wäre es, einfach liegen zu bleiben und auf den Tod zu warten. Aber Jesus will das Werk vollenden, dass sein himmlischer Vater für ihn vorgesehen hat, und schleppt sich und das Kreuz weiter.
Farben: Rot-Orange-Gelb und Violett verschiedener Ton bzw. Kontraste. Aufregung, Unruhe, Chaos und Stärke.

10.Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt
Als Jesus endlich auf dem Berg Golgota ankommt, nehmen ihm die Soldaten seine Kleider ab. Sie geben ihm mit Galle vermischten Wein, den Jesus aber nicht trinkt. Die Soldaten nageln Jesus ans Kreuz und teilen dann seine Kleider unter sich auf.
Farben: Orange-Gelb und Viellot verschiedener Ton bzw. Kontraste. Trauer, Aufregung, Unruhe, Chaos und Kälte.

11.Station: Jesus wird ans Kreuz genagelt
Mit Jesus werden auch zwei Verbrecher gekreuzigt, ihre Kreuze stehen zu beiden Seiten Jesu.
Die Soldaten und die Menschenmenge verhöhnen und beschimpfen Jesus. Doch Jesus Christus betet für sie und bittet Gott um Vergebung: »Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.
Farben: Dunkelviolett verschiedener Ton bzw. Kontraste. Tiefe-trauer, Schmerz.

12.Station: Jesus stirbt am Kreuz
Als Jesus am Kreuz hängt, verdunkelt sich der Himmel von der sechsten bis zur neunten Stunde. Dann ruft er laut: » Eli, Eli, lema sabachtani? was übersetzt bedeutet »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?«. Einige der Umstehenden meinen, Jesus ruft nach Elija und sie wollen sehen, ob er kommt und Jesus von Kreuz hilft.
Kurz vor seinem Tod reicht einer der Soldaten Jesus einen mit Essigwasser getränkten Schwamm. Dann stirbt Jesus mit einem lauten Schrei und haucht seinen Geist aus. Da reißt der Vorhang im Tempel in der Mitte entzwei und die Erde bebt. Der Hauptmann und die Soldaten, die Jesus bewachen, erschrecken und sagen: »Wahrhaftig, das war Gottes Sohn!
Farben: Blauviolett, Orange verschiedener Ton bzw. Kontraste. Trauer, Weisheit, Spiritualität, Optimismus, Tod.

13. Station: Jesus wird vom Kreuz genommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt
Am Abend geht Josef von Arimathäa, einer der Jünger Jesu, zu Pilatus und bittet ihn um Jesu Leiche, um ihn zu begraben.
Als Jesus vom Kreuz abgenommen wird, ist auch seine Mutter Maria da. Josef von Arimathäa legt ihr ihren toten Sohn in den Schoß und Maria weint und trauert um ihn. Doch sie weiß auch, dass alles nach Gottes Wille geschieht.
Farben: Hellblau, Weis-Gelb verschiedener Ton bzw. Kontraste. Unschuld, Frieden, Reinheit. (aufsteigen der Seele)

14. Station: Der heilige Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt
Josef hüllt den Leichnam in ein sauberes Leinentuch, legt ihn in ein neues Felsengrab und schiebt einen großen Stein davor. Maria Magdalena und Maria, die Mutter Jesu, beobachten, wohin Josef den Leichnam bringt.
Am Tag danach kommen die Hohepriester und Pharisäer zu Pilatus und fordern Wachen für Jesu Grab. Sie erinnern ihn an die Prophezeiung, dass Jesus nach drei Tagen auferstehen wird. Das Grab wird versiegelt und die Wächter davor postiert.
Farben: Hellblau, Weis verschiedener Ton bzw. Kontraste. Hoffnung, Harmonie, Erleuchtung, Licht

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