Wie erlebten die Menschen im Rurtal den ersten Weltkrieg? Welche Erlebnisse machten die Soldaten aus Barmen, Merzenhausen und Floßdorf an den Fronten? Diesen Fragen ist der Historiker Dr. Alexander Holz nachgegangen und konnte dabei neue Erkenntnisse über das Schicksal der Soldaten an den Fronten ermitteln.

Aber die neue Monographie behandelt nicht nur die Kriegsereignisse, sondern auch die kulturelle Hochphase der Wilhelminischen Epoche, die sich in Barmen auch durch Entwicklungen im Vereinsleben äußerte. So gründeten sich in Barmen der Sport-Club Salingia, der Mai-Club, in Merzenhausen die Schützengilde und in Floßdorf der Jugendverein. Inmitten dieser Hochphase wandelte das Deutsche Reich schlafwandlerisch in den Weltkrieg, der dieser Entwicklung ein vorläufiges Ende setzte.
Es findet sich der einfache Tagelöhner, der durch den Bau der Jülicher Kreisbahn zum Heizer der Lokomotiven aufsteigt, ebenso wie seine Frau, die elf Kinder gebar, von denen sechs als Säuglinge verstarben. Auch wendet sich der Blick ins ferne Afrika, in die Mission der Salesianer, deren Tätigkeit dort zum Erwerb Overbachs führen sollte, nachdem die letzte aristokratische Besitzerin verstorben war. In einem breiten Spektrum werden verschiedene Biographien vorgestellt und dem Leser vergegenwärtigt. Auf diese Weise eröffnet sich dem Leser der Blick in eine Welt, die dem modernen Menschen heute so fremd erscheinen mag, aber nun vor dem Vergessen bewahrt wurde.
BUCHINFORMATiON
Alexander Holz: Dritter Band zur Geschichte der Orte Barmen, Merzenhausen und Floßdorf, umfasst die Jahre 1888 bis 1918 | 320 Seiten, 270 Abb. | Ammianus Verlag Aachen | 28 Euro