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Mit kleinen Dingen die Welt verändern

Romana Brentgens firmiert als Upcycling Künstlerin unter dem Namen Art_y.

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Romana Brentgens. Foto: privat
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„Vielleicht ist mein Kind ja das Kind, das die Welt verändert“, diesen Satz hat Romana Brentgens Mutter früher oft zu ihr gesagt und sie in dem Glauben erzogen, dass man alles erreichen kann, wenn man daran arbeitet. Romana hatte ein sehr enges Verhältnis zu ihrer Mutter, die leider viel zu früh an COPD verstirbt. Schon früh weiß die junge Frau aber, die gebürtig aus Duisburg stammt, dass sie etwas Gestalterisches machen möchte. Naheliegend, dass sie eine Ausbildung zur grafisch technischen Assistentin macht.

An der Grafikerschule lernt Romana Brentgens über eine Freundin ihren heutigen Mann kennen. Es folgen verschiedene Jobs bei Werbeagenturen. Vor knapp neun Jahren kommt ihr erstes Kind zur Welt und sie und ihr Mann entscheiden sich bewusst dafür, dass sie in Elternzeit geht und sich zu 100 Prozent ihren mittlerweile zwei Kindern widmet. Lustigerweise haben beide Kinder am gleichen Tag Geburtstag, es fühlt sich für Romana also nur logisch an, dass auch die offizielle Geburtsstunde ihres „dritten Kindes“ auf diesen Tag im Oktober fallen sollte.

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Also lässt sie sich am 6. Oktober 2021 offiziell als Upcycling Künstlerin unter dem Namen Art_y eintragen. Schon ihr Leben lang ist Romana Brentgens eine Jägerin und Sammlerin von Material. Alle Fundstücke können noch gebraucht und potenziell verarbeitet werden, manchmal sehr zum Leidwesen ihres Mannes. „Es gibt so viel Müll auf der Welt, ich möchte ein bisschen zur Reduzierung desselben beitragen. Und ist es nicht toll, wenn man mit dem Entstandenen auch noch jemandem eine Freude machen kann?“.

Foto: privat

Anderen Freude bereiten, dass scheint Romana sowieso sehr gern zu tun. Die Idee aus ihrem Schaffen eine Art Künstler-Label zu machen, kam ihr als sie für ein Kindergartenprojekt mit den Kindergartenkindern eine Idee suchte. Sie wollte mit den Kindern etwas aus Müll basteln, Portemonaies aus Milchtüten sollten es sein. Das Projekt kam wegen der geltenden Corona-Maßnahmen nicht zu Stande, Kontakte galten ja eingeschränkt zu werden. Da die Milchtüten aber nun mal da waren, wurden diese natürlich auch verbastelt – zu kleinen Hasen und Katzen, die sich als Oster- oder einfaches Geschenkkörbchen eignen. Auch Karten mit Saatgut, bemalte Steine und allerlei hübsche Kleinigkeiten gehören zu den fertigen Produkten, die man auf Nachfrage auch erwerben kann.

1000 Ideen hat Romana außerdem noch im Kopf, die auf Umsetzung warten. Das alles stemmt die taffe junge Frau trotz einer langjährigen chronischen Krankheit: schon seit etwa zwanzig Jahren leidet Romana unter Lipödem. Dabei handelt es sich um eine chronische, schmerzhafte Fettverteilungsstörung im Körper. Medikamente gibt es dagegen leider nicht. Das einzige was nachhaltig hilft, ist eine Operation der jeweiligen Körperteile, die von den Krankenkassen völlig unverständlicherweise trotz eines meist hohen Leidensdruckes der Betroffenen nicht bezahlt wird. Spannend scheint in dem Zusammenhang der Fakt, dass diese Krankheit vor allem Frauen betrifft. Zur Linderung der Symptome werden Kompressionswäsche und Lymphdrainagen verschrieben… wirklich günstiger ist das auf Dauer wohl nicht, so Romana Brentgens, aber ändern könne man es ja auch nicht. Bremsen lässt sie sich wie gesagt von diesen Einschränkungen nicht, sie plant schon wie es nach der einschränkenden Corona-Zeit weitergehen wird.

Mehr Fotos, Infos und Kontakt findet ihr bei Instagram unter art_y_upcycling_kunst

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Andrea Eßer
In Jülich geboren und dann nach der Schule ab in den Süden zum Studium der Wortjonglage. Nach einer abwechslungsreichen Lehrzeit mit den Prominenten dieser Welt, überwog das Heimweh nach dem schönen Rheinland und Jülich im Speziellen. Deckname Lottofee, liebt ihre Familie, Süßigkeiten, Kaffee, alles Geschriebene und Torsten Sträter. Anfällig für sämtliche Suchtmittel (nur die legalen natürlich). Hat schon mal eine Ehrenurkunde gewonnen und ihre erste Zeitung bereits mit zehn Jahren herausgegeben. Hauptberuflich strenger Händchenhalter eines Haufens vornehmlich junger Männer. Der Tag hat notorisch zu wenige Stunden für alle Pläne und kreativen Vorhaben, die meiste Zeit etwas verwirrt.

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