Start Magazin Literatur Ein Vermögen zum Sterben

Ein Vermögen zum Sterben

82
0
TEILEN
Foto: Verlag
- Anzeige -

„Entweder du spielst nach den Regeln – oder du machst die Regeln.“ Dieses Gesetz gilt im Haus der Familie Hawthorne – eine Familie mit vier Söhnen, vielen Geheimnissen und einem riesigen Vermögen. Das krasse Gegenteil dazu ist Avery Grambs. Sie lebt im Auto, arbeitet hart nach der Schule und spielt in ihrer Freizeit Schach mit Obdachlosen.

In „The Inheritance Games“ von Jennifer Lynn Barnes aus dem Jahr 2020 muss Avery sich mit Rätseln und Geheimnissen einer reichen Familie auseinandersetzen. Denn eines Tages erhält sie die Einladung, zu einer Testamentsvorlesung zu erscheinen. Dabei stellt sich heraus, dass Avery die Alleinerbin des Milliardärs Tobias Hawthorne ist, welcher kürzlich verstarb. Somit gehören ihr nun 50 Milliarden Dollar. Als wenn es nicht Schock genug wäre, von einem Unbekannten sein ganzes Vermögen vererbt zu bekommen, zieht sie ungewollter Weise den Zorn der ganzen Hawthorne Familie auf sich. Weder die Familie, noch die Hawthorne – Villa sind gewöhnlich: Neben Geheimgängen und versteckten Räumen machen ihr vor allem die vier Brüder das Leben schwer: Grayson, Nash, Xander und Jameson stellen sie vor Herausforderungen und Geheimnisse. Doch das Rätsel um das Erbe lässt die Jugendlichen näher zusammenarbeiten und einer der Jungs lässt Averys Herz seltsam schneller schlagen … Sich in Sicherheit wiegend zieht sie in die Villa ein und gibt sich ihrem neuen Leben als milliardenschwere Erbin hin. Dabei erfährt sie von dem Tod eines Mädchens, das durch einen der vier Brüder ihr Leben gelassen hat. Aber wieso wurde sie ermordet und wer hat es getan? Ein versuchtes Attentat auf Avery wirbelt erneut alles durcheinander und sie muss sich fragen: Wie weit würde diese Familie gehen, um an ihr Vermögen zu kommen?

- Anzeige -

Jennifer Lynn Barnes hat einen Roman voller unerwarteter Wendungen geschrieben. Auch wenn die Anzahl der Namen und Person am Anfang des Buches überwältigend wirken, findet man nach einigem Lesen in die Geschichte ein. Die detaillierten Beschreibungen der Umgebung fallen teilweise sehr lang aus, aber die Autorin sorgt dafür, dass man gut nachvollziehen kann, wie einsam und verloren Avery sich in der riesigen Villa fühlen muss. Die Protagonistin selbst agiert als ein cleveres Mädchen, dass sich vor nur sehr wenig fürchtet. Sie stellt sich tapfer ihrer neuen Aufgabe als Milliardärin und setzt alles daran, das Geheimnis zu lüften. Barnes schafft es gekonnt, über die Kapitel hinweg die Entwicklung von Avery zu zeigen, wobei sie vor allem auf den ethischen Umgang mit Geld anspielt. Die Hauptfigur plant zunächst, die Milliarden an sozial Benachteiligte zu spenden. Doch einer der Brüder gibt ihr einen Denkanstoß: „Wir sollten unsere Ressourcen dort einsetzen, wo wir nach objektiver Analyse die größte Wirkung erzielen können.“ Sätze wie diese regen den Leser zum Nachdenken an und führen dazu, sich selbst zu fragen, wie und wofür man eine Menge Geld eigentlich einsetzen würde.

Auch die ständig größer werdenden Rätsel und Hinweise um einen Mord lassen den Leser neugierig werden. Es bleibt bis zum Schluss spannend, wieso Avery die Erbin des Vermögens ist und wer mit wem Spielchen spielt, um an das Geld zu gelangen und die Hauptfigur zu vertreiben. Doch damit nicht genug: die Geschichte um die Hawthorne Familie geht im zweiten und dritten Teil weiter. Wer also gerne Romane mit Plot Twists und scheinbar unlösbaren Geheimnissen und Rätseln liest, der kann mit „The Inheritance Games“ einen spannenden Sommer verbringen.

BUCHINFORMATION
Jennifer Lynn Barnes: The Inheritance Games | Verlag cbt | 400 S.| ISBN 978-3-570-31432-6 | 15 Euro


§ 1 Der Kommentar entspricht im Printprodukt dem Leserbrief. Erwartet wird, dass die Schreiber von Kommentaren diese mit ihren Klarnamen unterzeichnen.
§ 2 Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.
§ 3 Eine Veröffentlichung wird verweigert, wenn der Schreiber nicht zu identifizieren ist und sich aus der Veröffentlichung des Kommentares aus den §§< 824 BGB (Kreditgefährdung) und 186 StGB (üble Nachrede) ergibt.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here