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Von Innen nach Außen

Wenn man über das Wirken von Peter Möller alias Lasse Los erzählen möchte, wäre es fast einfacher niederzuschreiben, was er in seinem Leben nicht gemacht hat als umgekehrt. HERZOG-Autor Daniel Santosi hat ihn besucht und stellt den Autoren vor.

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Peter Möller schreibt unter dem Pseudonym Lasse Los. Foto: privat
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Er nennt sich in seinen bisher 27 im Buchhandel veröffentlichten Büchern „Lasse Los“ und will dies im doppelten Sinne verstanden wissen: Sich selbst überschreiten – sich nach innen loslassen, die stillende Stille erkunden und sinnvolles gelingendes Leben nach außen „loslassen“. Alles begann mit einer Gabel in der Wange. Er fand beim Spielen als Kind im vermoderten Laub eine alte, verrostete Vorkriegsgabel mit vier spitzen Zinken. Im weiteren Spiel stolperte er unglücklich, und unvermutet steckte die Gabel in seiner linken Wange. Vor Schmerzen schreiend erschien seine Mutter, war entsetzt und polterte vorwurfsvoll. Plötzlich stand er neben sich, hatte keine Schmerzen mehr und wusste intuitiv: Egal was noch kommen wird, kein Unheil, weder ein schicksalhaftes noch ein menschlich gemachtes, wird ihn je kleinkriegen. „Ich spürte eine ungeheure Kraft in mir, eine Präsenz, die mich mit durchflutenden tragiktragenden Vertrauenswellen stärkte und schützte. In dieser Weise gestärkt und getröstet ließ ich mich von meiner besorgt schimpfenden Mutter zum Arzt schleppen.“

Der studierte Diplompädagoge hat sich in seinem Leben oft neu entdeckt und umorientiert. Als Sohn eines Schlossers wollte der junge Peter Möller wissen, „was die Welt im Inneren zusammenhält“. Die berufliche Antwort auf diese Frage kam früh: Kernphysiker wollte er in seiner Jugend werden. Vor allem da Mathematik und Physik zu seinen Kern-Kompetenzen (das Wortspiel ist an dieser Stelle beabsichtigt) in der Schule zählten. Dürrenmatts „Die Physiker“ hatten ihn inspiriert, sich mehr mit seiner gesellschaftlichen Verantwortung auseinanderzusetzen. „Ich möchte verantworten, was ich in die Welt setze!“, wurde damit zu seinem neuen Motto. Somit begann er sein Studium im Bereich Diplompädagogik für außerschulische Jugend- und Erwachsenenbildung mit den Schwerpunkten Religionspädagogik, Religionsandragogik und Religionspsychologie.

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Doch bereits das Pflichtpraktikum an einer Hauptschule ließ ihn erneut zweifeln, ob er mit dieser Arbeit wirklich den Unterprivilegierten in unserer Gesellschaft helfen konnte. Denn egal wie viel Vertrauen er zu seinen Schülern aufbaute – bekamen diese auch nur eine schlechte Note von ihm, war das Vertrauen schnell zerstört. Deshalb legte er nach seinem Vordiplom eine Pause ein und zog in eine andere Umgebung. Nach der Wehrdienstzeit und einem Zwischenspiel in Berlin beendete er sein Studium mit einer Abschlussarbeit über das „Religionsverständnis von C.G. Jung und die Bedeutung für die religiöse Bildung“. Spiritualität und Tiefenpsychologie blieben weiterhin wichtige Themen, und seine Neugier für den Bereich Kirche und Religion war angebrochen. 25 Jahre lang sollte er sich für die Jugend- und Erwachsenenarbeit einsetzen und der Frage nachgehen: „Wie bekommt man Kirche und Jugendliche zusammen?“ Seine Erkenntnis: Religion kann eine Hilfestellung für die Jugend auf ihrer Suche nach Orientierung und eigener Größe sein, darf sie jedoch nicht zwingen, den einen vorgegebenen Weg einzuschlagen. „Aufrichtung Ja – Ausrichtung Nein!“, wurde zu seinem Leitsatz.

In seiner Jugendsozialarbeit betrieb er das „Café Lila“, in dem häufig Bands gastierten, und das vor allem dem jugendkulturellen Austausch diente. Peter Möller engagierte sich für Kulturveranstaltungen und Umweltthemen, organisierte Kinder-, Jugend- und Erwachsenentreffs. Nach einem Vierteljahrzehnt verließ Peter Möller seinen Arbeitgeber Kirche und machte sich im Bereich der Jugend- und Erwachsenenberatung selbstständig.

„Noch kann ich etwas in die Welt setzen, und das ist nicht Karriere“, sagt er während des persönlichen Gesprächs. Peter Möller vermittelt, dass er nicht nur belesen ist, sondern dass er seine Erfahrungen im Umgang mit Mitmenschen gemacht hat. Auf die Frage, welches Projekt er sich als nächstes vornehmen wolle, antwortet er mit einem Lächeln, er wolle sich im Marketing seiner eigenen Bücher engagieren.

Wer sich eine Übersicht über die 27 Werke von Peter Möller und seinen YouTube-Kanal Wisdom for Future wünscht, kann sie unter der Mailadresse [email protected] erfragen.


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