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11 Jahre Trubel

Die Prinzengarde der CCKG wird volljährig

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Fotos: Frank Besselmann
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Was für Menschen erst ab dem 18 Geburtstag
eintritt, tritt im Karneval früher ein. Die magische 11 besiegelt die Volljährigkeit der karnevalistischen Brauchtumspflege. Was in den ersten turbulenten Jahren der Garde alles passierte und ob die wilden Jahre jetzt endgültig vorbei sind, berichtet uns Hauptmann Hacky Posaune im Interview.

HERZOG: Du bist seit 11 Jahren Hauptmann der Prinzengarde. Wie bist du zu diesem Amt gekommen?
HACKY: Kurz und knapp: Man muss den passenden Namen haben und zur falschen Zeit am richtigen Ort sein. Der Name ist Hacky Hackhausen und der Ort war Mersch-Pattern. Es könnte aber auch Ameln gewesen sein. Ich war mit der CCKG auf Tour und wir besuchten an diesem Tag
diverse Biwaks und Prinzenfrühstücke. Da wir der Zeit etwas voraus waren, konnten wir einige andere Gesellschaften beim Ein- und Auszug beobachten. Und plötzlich hörten wir die folgende Ankündigung: „…und nun begrüßen wir auf der Bühne das Funkenkorps der KG Fidelio Elsdorf mit ihrem Hauptmann Hackhausen.“

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HERZOG: Warst du vorher bereits in einer anderen Garde Hauptmann?
HACKY:  Natürlich nicht. Und so schauten wir uns recht verdutzt an, als ein anderer Hackhausen mit seiner Garde an uns vorbeizog. Das war schon eine ordentliche Truppe und so ließ sie nicht
lange auf sich warten, die herausfordernde
Frage unseres Präsidenten Uwe Mock: „Das kannst du doch auch, oder?!?“ Als sich im
anschließenden Gespräch mit dem „alten“ Hauptmann Hackhausen herausstellte, dass er auch Hacki genannt wird und sein Sohn ebenfalls Posaune spielte, stand für mich fest, dass diese Begegnung Schicksal sein musste.

HERZOG: Und wie ging es dann weiter? Wie hast du deine Truppe gefunden?
HACKY: Ich ließ mir eine Uniform schneidern und war der Hauptmann. Das hat, wie beim „Hauptmann von Köpenick“, bis heute auch nie jemand ernsthaft in Frage gestellt. Der Rest der Garde setzte sich dann aus den vergangenen Dreigestirnen zusammen. Diese sind nach ihrer Session ja quasi arbeitssuchend. Somit tragen wir den Namen „Prinzengarde“ zu Recht. Denn erst ab einem Drittel Prinzenanteil in der Garde, ist das Führen des Begriffs „Prinzengarde“ laut Gardegesetzbuch (GGB) auch legal.

HERZOG: Was besagt der § 11 des GGB?
HACKY: Damit haben wir in der vergangenen Session für sehr viel Trubel gesorgt. Der § 11 räumt uns das Pfändungsrecht ein. Wenn man laut Schatzmeister Schweizer eine arme Garde ist, muss man halt kreativ werden, um an sein Kölsch zu kommen. Jetzt pfänden wir einfach das ein oder andere Bier oder direkt die ganze Kneipe, oder was uns gerade so unterkommt. Da bin ich selbst manchmal überrascht, was der Garde so alles gehört.

HERZOG:  Zu euch gehört auf jeden Fall die Gardeband.
HACKY (unterbricht): Es sind eigentlich zwei Bands. Die Marchingband (Spielmannszug) mit dicker Trumm, die einmal kurz vor der Trunksitzung, bei unserer Vollversammlung probt. Und dann die Band, die schon ab dem 10.10. anfängt zu proben. Beide haben ihren eigenen musikalischen Charme und sorgen für „ordentlich“ Stimmung auf der Bühne.

HERZOG: Was hat es eigentlich mit eurer Vollversammlung auf sich?
HACKY: Eigentlich ist es der jährliche Versuch, einmal alle Gardisten an einem Ort zu versammeln und etwas zu organisieren. Es heißt auch immer ERSTE Garde Vollversammlung, da wir es in 11 Jahren immer noch nicht geschafft haben, alle an einen Tisch zu bekommen. Vor drei Jahren ist sogar noch unsere „kleine-Garde“ (U 18) dazugekommen. Das macht es noch schwieriger. Ein weiteres Highlight dieser Versammlung ist die Vorstellung des Eine-Sessions-Mariechens.

HERZOG: Was ist ein Eine-Sessions-Mariechen?
HACKY: Unsere Mariechen haben die ersten Jahre immer nur eine Session gehalten. Danach waren sie durch(getanzt). Die letzten zwei Jahre haben wir aber ein sehr schmerzfreies Mariechen, das sogar noch mit Scherben in der Hand ein Rad schlägt und auch mal mit dem Schlauchboot über das Publikum fährt, um an der Theke Schnaps für die Band zu holen.

HERZOG: Haben sich eure Mariechen denn wieder erholt?
HACKY: Ja, sogar sehr gut. Im letzten Jahr haben sie angekündigt, wieder etwas zu machen und die „Toten Funken der CCKG Prinzengarde“ gegründet. Da ich immer nur drei Jahre im Wechsel tanze, könnte ich mich dieses Jahr auch denen anschließen.

HERZOG: Was ist denn sonst noch anlässlich eures Jubiläums geplant?
HACKY: Es wird viele Überraschungen geben. Einige Gardisten haben es aber auch noch nicht gemerkt, dass wir ein Jubiläum haben. Das liegt vermutlich daran, dass auf unserem Gardewappen das Gründungsjahr nur in römischen Ziffern (MMVI) abgebildet ist. Daher werden wir die ERSTE Garde Vollversammlung dieses Jahr wohl vorziehen, um uns und dem Publikum eine ordentliche Geburtstagssause mit viel Trubel bieten zu können. Man wird ja nur 1 x 11!


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