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Freiwillige vor!

Freiwilligenzentrum Jülich:

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Freiwilligenzentrum | Foto: HERZOG
Freiwilligenzentrum | Foto: HERZOG
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Was wäre der Herzog ohne seine spaßigen Wortspiele? Und wir Redaktionsmitarbeiter, die wir uns zuweilen freilich auch als Hofnarren des Jülicher Herzogs verstehen, liefern selbigem mit Vergnügen sowohl geistreiche Calembours, als auch solche, die kommentarlos wieder unter den herzöglichen Tisch fallen. So ergab sich bei der letzten Redaktionssitzung, bei der der vorliegende Herzog geplant wurde, eine neuerliche Chance auf einen Kalauer. Der Titel jener Ausgabe, die Sie gerade in Händen halten, also „Chic“, ist Ihnen, lieber Leser, mit Sicherheit bereits ins Auge gefallen. Ein französische Adjektiv also, dessen Bedeutung der Duden mit Synonymen wie „modisch“, „fein“ oder in berlinerisch mit „schnieke“ umschreibt.

Beispiel: „Frau Nachbarin, Ihre geblümte Kittelschürze stinkt zwar sehr nach Keller, ist optisch aber ganz chic!“

Doch hört sich dieses hübsche kleine Adjektiv – der Herzog von Jülich wird bestimmt amüsiert sein – aus dem Munde des Rheinländers nahezu genauso an wie der Imperativ I des Verbs „schicken“. Beispiel: „Schick der Nachbarin mit der chicen Kittelschürze mal ein Döschen Vollwaschmittel!“

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Ob dieses chice Wortspiel nun geschickt oder ungeschickt daherkommt, und ob es gar schicklich ist, ernstgemeinte Themen mit Kalauern auszuschmücken, entscheiden am Ende Sie, liebe Untertanen des Herogs von Jülich. Schluss jetzt! Leser, mir nach!

Was oder wen schickt man denn nun? So auch der Ansatz bei der Frage, welchen Verein wir diesmal vorstellen wollen. Briefmarken verschickt man. Also vielleicht die Philatelisten? Nein, zu langweilig, Briefmarken sind tote Gegenstände. Also schreiben wir über Menschen, die geschickt werden? Schön! Aber wir schreiben nur über Menschen, die sich freiwillig schicken lassen. Perfekt! Gibt’s die in Jülich? Ja, beim Freiwilligenzentrum! Super, machen wir!

Ja, beim Jülicher Freiwilligenzentrum wurden wir fündig und trafen auf Menschen, über die zu schreiben es sich wirklich lohnt, da sie einen äußerst wertvollen Beitrag für unser aller Zusammenleben leisten. Ruth Tavernier-Schwab, Karl Lohmer, Stefan Nicolai und Gisela Krott bilden zusammen jenes hilfreiche Quartett, an das man sich wenden kann, sowohl, wenn man Hilfe leisten möchte, als auch wenn man Hilfe benötigt.

Über einhundert Freiwillige haben sich bereits in die Freiwilligenkartei eintragen lassen und können somit in über einhundertfünfzig Institutionen eingesetzt werden. Auch im kürzlich eröffneten „Café Gemeinsam“ in der Stiftsherrenstraße, kommen Freiwillige zum Einsatz. Ein Café, das mit viel sozialem Engagement für Menschen geschaffen wurde, die nicht auf der Sonnenseite leben und Zuwendung benötigen. „Wir verstehen uns als Bindeglied zwischen Freiwilligen und Institutionen“, erklärt Ruth Tavernier-Schwab gut gelaunt. „Besonders achten wir aber auch darauf, dass die Freiwilligen so eingesetzt werden, dass durch sie keine regulären Arbeitsplätze in Gefahr geraten.“ Die Tatsache, dass die Anzahl jener, die sich beim Freiwilligenzentrum melden, stetig zunimmt, stimmt auch Stefan Nicolai zuversichtlich. „Neulich gab es eine nette Begebenheit“, wissen Tavernier-Schwab und Nicolai zu erzählen. „Das war Vorbereitung für die „Frischluftbegleiter“. Ehrenamtler im Alter von 17 bis 75 Jahren  kamen im Altenheim St. Hildegard zusammen, um sich in die „Rollstuhl-  und Rollatorschiebetechnik“ einweisen zu lassen. Sehr schnell ging es von der Theorie zu Praxis, alle haben zusammen  einen Ausflug  in den Park gemacht und dabei richtig viel Spaß gehabt und viel im

Umgang mit den Hilfsmitteln gelernt.“ Frischluftbeleiter? Ja, denn frische Luft und Bewegung in der Natur sind wichtig für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Bewohner von Altenheimen. Viele Senioren sind aber nicht mehr in der Lage, allein nach draußen zu gehen um „auszulüften“ und regelmäßig die schöne Parkanlage bzw. den Sinnengarten zu genießen; sie brauchen Begleitung und Hilfe.

Ein Team der Pflegekräfte des Altenheimes St. Hildegard in Jülich hat zusammen mit dem Freiwilligenzentrum Jülich das Projekt „Frischluftbegleiter“ gestartet. Gesucht  wurden Freiwillige, die sich Zeit nehmen, um einmal in der Woche ein bis zwei Stunden mit Senioren an der frischen Luft  zu verbringen. Das kann auch mit einem Kaffeetrinken und Klönen beginnen, ehe man in die Umgebung startet.

Wer angesichts solcher wichtigen Themen ernste Minen im Freiwilligenzentrum erwartet, irrt. Viel Herzlichkeit und Humor weht einem in den chicen (!) Räumen des Zentrums in der Merkatorstraße 31 entgegen, und man scherzt hier gerne, weshalb sich der Autor dieses Artikels überhaupt gewagt hat, einen solchen Einstig in die Geschichte zu schreiben.

Jetzt heißt es „mitgemacht“, liebe Leser! Auf der Webseite www.freiwilligenzentrum-jülich.de können sowohl Freiwillige als auch Einrichtungen, die Freiwillige brauchen, zueinanderfinden. Kurzum: Als Freiwilliger geht man auf die Seite, gibt ein, was man kann und was man gerne macht. Dazu noch, wann und wieviel Zeit man hat, und schon kann es losgehen. Dass man dabei nette Leute kennenlernt, sei von dieser Stelle aus fest versprochen.

Ein chicer Artikel, den wir Ihnen diesmal über Vereine geschickt haben, nicht wahr? Und der Beweis, dass auch witzige Wortspiele zu etwas Sinnvollem führen können. Eines sei über dies hinaus noch hinterhergeschickt: Der Ehemalige Fußballer des FC Bayern München „Tschik“ Tschaikowsky (1923 – 1998) stand aus nachvollziehbaren Gründen nicht mehr für ein Interview zur Verfügung.

  René Blanche

RICHTIGSTELLUNG:

Im Herzog Nr. 40 | Scherz schrieben wir fälschlicherweise: … mit Andrea Lafos, der Rektorin der Sekundarschule… Richtig ist: … mit Angelika Lafos, der Rektorin der Sekundarschule…

Wir bitten um Entschuldigung.


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