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Mehr Bildungschancen

FH und RWTH bauen Talentscouting aus

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Foto: pixabay
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Das NRW-Talentscouting wird ausgebaut. Landesweit werden zukünftig kontinuierlich etwa 30.000 Schülerinnen und Schüler an bis zu 600 Schulen von rund 100 Talentscouts begleitet und auf ihrem individuellen Bildungsweg unterstützt. Auch in Aachen wird das Programm an den beiden Hochschulen FH Aachen und RWTH Aachen erweitert – zwei neue Stellen werden in den Zentralen Studienberatungen eingerichtet.

Zoe East (FH Aachen) und Dr. Mandana Biegi (RWTH Aachen), die jeweiligen Leitungen der Zentralen Studienberatungen, erläutern, welche Schwerpunkte dabei gesetzt werden: „Wir wollen noch mehr Schulen aus unserer Region in das Talentscoutingprogramm aufnehmen und damit auch mehr Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit geben teilzunehmen.“ Bereits jetzt gebe es eine Warteliste interessierter Schulen; der Ausbau soll vor allem Schulen im ländlichen Raum zugutekommen.

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Im Talentscouting kommen die Scouts regelmäßig an die Partnerschulen, um insbesondere talentierte Schülerinnen und Schüler aus Erstakademikerfamilien auf ihrem persönlichen Bildungsweg zu begleiten. Seit 2017 gibt es das Programm, das in der Region von den Studienberatungen der RWTH Aachen und FH Aachen gemeinsam betrieben wird. 38 Schulen zwischen Heinsberg, Euskirchen, Düren und Aachen sind bisher daran beteiligt. Die Scouts begleiten die Talente über einen langen Zeitraum und unterstützen sie in ihrer Entwicklung. Das Programm trägt dazu bei, Bildungsübergänge zu gestalten und mehr Chancengerechtigkeit zu schaffen.

Aufgrund des großen Erfolges wird das Programm nun von der nordrhein-westfälischen Landesregierung weiter ausgebaut. Zusätzlich zu den bisherigen 17 Partnerhochschulen werden zukünftig weitere sechs Hochschulen am NRW-Talentscouting teilnehmen: die Universität Bonn, die Hochschule Hamm-Lippstadt, die FH Münster und die Westfälische Wilhelms-Universität- Münster, die Hochschule Niederrhein sowie die Universität Siegen.

Die Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, Ina Brandes, betont: „Eine gute Ausbildung darf keine Frage des Wohnortes und der Herkunft sein. Mit dem Talentscouting haben wir einen sehr erfolgreichen Weg eingeschlagen, Schülerinnen und Schüler bei den Entscheidungen, die nach der Schulzeit anstehen, zu beraten und zu begleiten.“

Dass das Talentscouting wirkt, belegt eine Langzeitevaluation des Wissenschaftszentrums Berlin (WZB) für Sozialforschung: Das Talentscouting baut Chancenungleichheiten im Bildungsverlauf in ganz erheblichem Umfang ab und bricht dabei geschlechtertypische Klischees bei der Berufs- und Studienwahl auf. Schüler:innen aus akademischen Elternhäusern nehmen häufiger eine Berufsausbildung auf und Schüler:innen aus Nicht-Akademikerfamilien entscheiden sich häufiger für ein Studium. Außerdem werden doppelt so häufig Studiengänge gewählt, die geschlechteruntypisch sind: Junge Frauen entscheiden sich häufiger für den Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) und junge Männer streben häufiger soziale Berufe und das Lehramt an.


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