Start Magazin Festival „Tag der Neugier“ dürfte eine Woche dauern

„Tag der Neugier“ dürfte eine Woche dauern

Rund zwanzigtausend Neugierige zog es am gestrigen Sonntag ins Forschungszentrum Jülich. Der fast zwei Quadratkilometer große Campus hatte seine Tore geöffnet und alle Interessierten eingeladen, sich am "Tag der Neugier" über die Arbeit an einem der größten Forschungszentren Europas zu informieren. Mehr als 60 Institute zeigten in über 300 verschiedenen Präsentationen auf sehr anschauliche Weise, was Forschung für eine Gesellschaft im Wandel leisten kann.

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Den Blick aus dem "Elfenbeinturm" in die Region - auch das ist Teil des Tags der Neugier im Forschungszentrum Jülich gewesen. Foto: Britta Sylvester
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Es war kein Parkplatz mehr zu bekommen, vollbesetzte Shuttle-Busse schienen minütlich unterwegs zu sein und auch auf dem Rad- und Fußweg herrschte Hochbetrieb. Keine Frage, der diesjährige Tag der Neugier lockte die Besucher in Scharen ins Jülicher Forschungszentrum (FZJ). Während Autofahrer ihr Gefährt nur mit Mühe unterbringen konnten, genossen Radfahrer das Privileg, sogar auf dem FZJ-Gelände fahren zu dürfen – theoretisch. Die meisten Besucherinnen und Besucher waren zu Fuß zwischen Seebühne, dem Schülerlabor JuLab, den einzelnen Instituten und den vielen Ständen unterwegs. Am Ende des Tages werden sicherlich alle Neugierigen viele Schritte gemacht haben.

Der weiteste Weg führte zum Gebäude 07.1, gleich neben dem sogenannten Hambacher Tor. Dort führten Vorträge unter anderem in die „Rätsel unserer Existenz“ ein und stellten „Fragen an die Teilchenphysik“. Während Prof. Christoph Hanhart derartige, eher theoretisch ausgerichtete Fragestellungen erörterte, standen vor allem die jüngeren Gäste in teils langen Schlangen unter anderem bei der Werksfeuerwehr an. Denn hier durften die Kinder – und durchaus auch die erwachsenen Begleiter – ganz praktisch einmal selbst Hand anlegen und mit einen kräftigen Wasserstrahl auf ein ziemlich kleines Ziel richten. Ebenso lockte das mit-den-Füßen-durch-die-weiße-gips-artige-Masse-schreiten zu dürfen, die aus Maisstärke und Wasser angerührt war, große wie kleine Besucher gleichermaßen an und ließ sie Naturwissenschaft zum Anfassen erfahren.

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Wissenschaft zum Anfassen, selbst ausprobieren und mitmachen, stand in den Räumen des Schülerlabors JuLab ganz oben auf der Tagesordnung. Ein mit Experimenten, Schautafeln und Informationen gespickter Rundgang führte auf zwei Etagen durch verschiedene Themenräume. Hier ging es um so unterschiedliche Fragestellungen wie „Welcher Erinnerung ruft welcher Duft hervor“ und was genau bedeutet eigentlich Bioökonomie. Das Naturwissenschaft auch Kunst sein kann, zeigte eine Mini-Ausstellung am Ende des Rundgangs und Tim und Matteo, die in ihrer Freizeit eine Arbeitsgemeinschaft im JuLab besuchen, erläuterten eine automatische, sensorgesteuerte Pflanzenbewässerungsanlage. Angesichts der Fülle an Angeboten, Informationen und Experimenten konnte sicherlich so manch einer nach dem Besuch im JuLab erstmal eine Pause brauchen und eine Rast im „Biergarten“ vor der sogenannten Seebühne einbauen. Dort wechselte sich wissenschaftliches Programm mit musikalischer Unterhaltung ab. Auf der anderen Seite des Platzes ging es quasi wissenschaftsfrei zu: Dort säumten Stände mit allerlei Essbarem den Weg – mir lange Schlangen davor. Das hatte fast Festival-Charakter.

Auch an anderer Stelle war es nicht die Wissenschaft, die faszinierte: In den vielen großen Hallen lockten eine andere Art der Attraktion. Hier präsentierten Mitarbeiter die vielfältige Technik, die täglich im Forschungszentrum genutzt wird. Allein die fein säuberlich aufgereihten Bohrköpfe und anderen Maschinenteile neben den riesigen Apparaturen zogen die Blicke auf sich. Und ganz nebenbei machten die Techniker und Technikerinnen mit ihren computergesteuerten Maschinen auf diese Weise ein wenig Werbung für die Ausbildungsberufe dem FZJ, zu denen zum Beispiel der Beruf des technischen Systemplaners oder auch die Fachkraft für Abwassertechnik gehört.

Ein Fazit dieses Tags der Neugier ist jedenfalls: Es ist empfehlenswert die gesamte Öffnungszeit von 10 bis 17 Uhr zu nutzen, um möglichst viele Stationen, Stände und Experimente besuchen und erkunden zu können. Und genau betrachtet dürfte es ruhig eine ganze Woche der Neugierde geben, die Nachfrage wäre bestimmt da.

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Etwa 1000 junge und auch ältere Besucherinnen und Besucher haben sich „auf die Jagd“ begeben und hatten damit eine Chance, einen von insgesamt 19 Preisen zu gewinnen.
Platz 1
Annabell Sudmeinser, Geilenkirchen

weitere Gewinner sind
6 – 10 Jahre
Platz 2: Joey Schröder, Düren
Platz 3: Mika Roeth, Langerwehe
Platz 4: Rafael Wirtz, Bedburg
Platz 5: Lukas Ladusch, Niederzier
Platz 6: Lukas Brodel, Eupen
Platz 7: Lilli , Bad Münstereifel
Platz 8: Jonas Niehoff, Nörvenich
Platz 9: Anna Wieferink, Würselen
Platz 10: Alisa Greenen, Jülich

Ab 11 Jahre
Platz 2: Jonas Kotz, Aachen
Platz 3: Leonardo Bujnicki, Jülich
Platz 4: Kiril Markov, Jülich
Platz 5: Tamara Koch, Titz
Platz 6: Imke Friehe, Aachen
Platz 7: Leon-Noel Just, Jülich
Platz 8: Larissa Schanka, Lohmar
Platz 9: Vera Kunzendorf, Aldenhoven
Platz 10: Marc Aulich, Aldenhoven- Siersdorf

Die Genannten werden gebeten, zu prüfen, ob die Namen richtig und vollständig erfasst sind, da sie ihre Preise zugesandt bekommen. Korrekturen bitte an [email protected]; 02461 61-2388


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