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Nisthilfen für Vögel und Hörnchen

Im Kreistierheim Düren wird der Schutz heimischer Wildtiere großgeschrieben. In der Brutsaison freuen die Tierschützer sich über jeden, der Eichhörnchen und Wildvögel mit Nisthilfen unterstützt.

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Foto: pixabay
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Auf dem weitläufigen Tierheimgelände hängen sie bereits – Nistkästen aus Holz, sauber und einzugsbereit für muntere Eichhörnchen. Eichhörnchen können zweimal im Jahr Junge bekommen, im Frühjahr, im März und April, und im Spätsommer, wenn die meisten Jungtiere zur Welt kommen, so der Tierschutzverein für den Kreis Düren. Nisthilfen in Form künstlicher Wurfkobel könne man aber am besten ganzjährig hängen lassen, außerhalb der Aufzuchtzeit böten die Häuschen den Tieren geschützte Verstecke und Schlafplätze.

Der Tierschutzverein ist Eigentümer des Tierheims am Burgauer Wald und versorgt zunehmend auch heimische Wildtiere. Im vergangenen Jahr nahmen die Tierschützer allein 55 Eichhörnchen auf. Cornelia Laskewitz, die bereits viele Jahre aktiv bei dem Verein „Eichhörnchen Notruf“ tätig ist, kümmert sich ehrenamtlich so lange um die Tiere, bis sie wieder ausgewildert werden können. Die selbstgebauten Kobel spendeten Tierfreunde dem Verein. Aus massivem Holz und gut gesichert, kann der Hörnchen-Nachwuchs darin in Ruhe groß werden. Denn: „Nicht alle Eichhörnchen sind Bauexperten. Bei schwerem Sturm zeigen sich die baulichen Mängel an ihren Kobeln aus Zweigen, Rinde und Ästen. Dann passiert es, dass instabile Behausungen mitsamt der Brut aus dem Baum geweht werden. Das kann tödliche Folgen für die unter Artenschutz stehenden Tiere haben, sofern sie nicht rechtzeitig von Menschen entdeckt werden“, so Laskewitz. Über die Bestandssituation von Eichhörnchen sei wenig bekannt, ihre Zahl schwanke abhängig vom Nahrungsangebot, berichtet die Leiterin des Tierheims, Christina Albert.

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Einen kompetenten Partner in Sachen Wildtierhilfe habe der Tierschutzverein in Achim Schumacher gefunden. Dem Vorsitzenden des NABU Düren bereitet vor allem der Vogelschwund, verursacht durch wachsende Flächenversiegelung, den Insektenrückgang als Hauptnahrungsquelle, die intensivierte Landwirtschaft und moderne kompakte Häuser ohne naturnahe Gärten, große Sorge: „Bei uns im Kreis Düren, aber auch in ganz Deutschland sind immer mehr Vogelarten auf dem Rückzug. Besonders der Insektenrückgang und das zunehmende Fehlen von geeigneten Lebensräumen mit passenden Nistmöglichkeiten spielt hierbei eine große Rolle. Dazu zählen Arten wie Kuckuck, Pirol, Feldlerche, Rebhuhn aber auch Gartenrotschwanz und selbst der Spatz. „Die gute Nachricht: Noch ist nichts verloren. Künstliche Nisthilfen sind bei vielen Arten eine gute Alternative zu natürlichem Brutraum, mit etwas Geschick kann man sie selber bauen “.

Vogelfreunden die das Projekt angehen möchten, empfiehlt Schumacher, vorab zu recherchieren. „Nisthilfe ist nicht gleich Nisthilfe. Jede Vogelart stellt ihre eigenen Ansprüche an ihre Behausung. Für Höhlenbrüter wie Meisen und Spatzen kommen Nistkästen mit Einflugloch in Frage. Je nach Meisenart werden die Einfluglöcher zwischen 32 und 28 Millimetern variiert. Rotkehlchen, Schnäpper und die kleinen Zaunkönige freuen sich über einen Kasten mit halboffener Vorderseite. Mehlschwalben benötigen künstliche Lehmbauten und Mauersegler spezielle Mauersegler-Kästen,“ so Schumacher. Schwalben könne man auch helfen, indem man Gefäße mit feuchtem Lehm in den Garten stelle, damit die Tiere sich ihre Nester selber aus passendem Material bauen können. Anbringen solle man die Nisthilfen idealerweise schon im Herbst, spätestens aber Mitte März. Ein ruhiges Plätzchen an Bäumen, Hauswänden, Geräteschuppen oder Balkonen, wettergeschützt, ausreichend hoch und damit sicher vor Beutegreifern, sei optimal. Das Material für die Vogelwohnung solle atmungsaktiv, temperaturausgleichend, frei von Schadstoffen sowie langlebig und leicht zu reinigen sein.

Foto: pixabay

Für Hobbybastler mit geeignetem Baumbestand im Garten hält Cornelia Laskewitz Tipps für den Bau künstlicher Nisthilfen für Eichhörnchen bereit: „Der Nistkasten muss groß genug sein und als Fluchtmöglichkeit vor Beutegreifern mindestens zwei Ein- und Ausstiegslöcher haben. Machen Sie auch ein Loch am Boden, damit die Tiere von unten in den Kobel einsteigen können und legen Sie gemütliches Polstermaterial wie Gras oder Moos hinein“.  Laut Laskewitz sei es außerdem wichtig, den Kobel in einer Höhe von mindestens fünf Metern an einem Baumstamm oder in einer Astgabel zu befestigen. Die Tierschützer im Kreistierheim und Achim Schumacher freuen sich über jeden Tierfreund, der Vögel und Eichhörnchen in der Brutzeit unterstützt. „Es ist fünf vor zwölf, wir müssen helfen, nicht morgen, sondern jetzt sofort!“ sagt Christina Albert. „Jedes gerettete Tier, jedes Vogelkind oder Eichhörnchen, dass in einer Nisthilfe das Licht der Welt erblick, ist ein wertvoller Beitrag zum Artenschutz“.

Viele Infos zur Wildtierhilfe findet man im Internet auf den Seiten des Tierschutzvereins www.tierschutzverein-dueren.de und beim NABU. Dort gibt es ebenfalls Bauanleitungen für Vogel-Nisthilfen zum Herunterladen: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/nistkaesten/

Tipps rund um die Eichhörnchenhilfe sowie einen Bausatz für einen Kobel erhalten Interessenten über die Webseite https://www.eichhoernchen-notruf.com


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