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Begleiterin

Geduldig, kommunikativ und ein offenes Ohr für andere: Silvia Obiera organisiert das Kultur-Café im Bonhoeffer-Haus mit, ist tätig im Planungsbeirat der Erwachsenenenbildung im Kirchenkreis, Mitglied im Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Jülich und im christlich-islamischen Gesprächskreis sowie Begleitung von Seniorinnen zu Arztbesuchen und Hilfe bei Einkäufen sowie im Besuchsdienst.

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Silvia Obiera. Foto: La mechky +
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Sozial engagiert, in kulturellen Dingen sehr versiert und stets ausgesprochen kommunikativ: So kennen die Jülicher die Powerfrau Silvia Obiera. Bereits in ihrem Beruf als Fachkrankenschwester für Psychiatrie und Neurologie nahm sie sich stets Zeit für jegliche Form von Sorgen und Problemchen ihrer Mitmenschen. Dabei kamen ihre Kernkompetenzen Pflege, Geduld und Zuhören bestens zur Geltung.

In den letzten Jahren hat sie aushilfsweise im Pflegedienst gearbeitet und dabei auch Sterbende betreut. Keine einfache Zeit. Und keine einfache Arbeit. Wobei es rein zeitlich nicht ausschließlich Arbeit war, sondern bereits viel unbezahltes Ehrenamt. Das sie aber auch gerne tat. „Du erlebst das Sterben in der ganzen Bandbreite.“

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Auch Unterschiede im Umgang mit dem Sterben habe sie sie so erfahren. Von den Betroffenen genau so wie von dem familiären Umfeld. Offenbar gibt es auch kulturelle Unterschiede. Die letzte Patientin hat sie über sieben Jahre betreut, ihre längste Betreuung. Viel scheint sie dabei auch für sich gelernt zu haben. Es sei sehr intensiv, vor einer alten Frau zu sitzen und zu denken: „So möchte ich das auch mal im Alter haben, so möchte ich diese Einstellung haben zum Leben und zum Sterben.“

Nachdem sie aufhörte, in der Psychiatrie zu arbeiten, lockte sie keineswegs das Nichstun. „Und dann hab ich überlegt: ‚Was interessiert Dich?‘“ Es musste ein Umgang mit Menschen sein. „Ich find Menschen spannend.“ Dann hat sie geschaut, was sich so bietet, und fing bei der Tafel an. Immer noch schwärmt sie von dieser Tätigkeit.

Irgendwann arbeitete sie beim Kultur-Café im Bonhoeffer-Haus mit, nachdem sie zuvor Marlies Keil über den Jülicher Kunstverein kennengelernt hatte. Mittlerweile ist sie darüber hinaus im Planungsbeirat der Erwachsenenenbildung mit Elke Bennetreu und Pfarrer Dr. Dirk Siedler sowie im Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Jülich aktiv. Außerdem im christlich-islamischen Gesprächskreis. Allerdings hatte sie dort während Corona pausiert. Sie plant aber, beim nächsten Treffen Mitte März wieder dabei zu sein.

Nach Jülich kam die gebürtige Hessin aus Michelstadt im Odenwald über Heidelberg, München und Mexiko nach Jülich übrigens der Liebe wegen. Bereut habe sie diese Entscheidung nie. Besonders liebt sie es, den unterschiedlichsten Leuten zu begegnen. In der Tafel seien ganz andere Leute als im Kultur-Café. Dann im Theater, in das sie hin und wieder mit Ehemann Pedro geht, trifft sie wiederum ganz andere Menschen. Genau so im Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Jülich. Das findet sie interessant.

Wenn sie sozial ehrenamtlich unterwegs ist, dann hört sie anderen zu. „Man ruft mich an. Man kann bei mir jammern. Man kann bei mir Dampf ablassen“, erzählt Silvia Obiera. Und sie würde häufig angerufen. Wenn es jedoch um Kultur ginge, wenn sie Ausstellungen oder die Oper besuche, dann sei das nur für sie selbst. Dann habe sie ihren Freiraum, in dem sie sich selbst zuhört. Gleiches gelte für das Reisen. „Es gibt Dinge, die mache ich nur für mich. Die mache ich auch alleine.“ Und dazu gehörten eben Konzerte. Diese ließe sie ganz auf sich wirken. Um Kraft zu tanken? „Ja“, meint Silvia Obiera, „das ist bestimmt so.“


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