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Zum zweiten Mal Gold für die Sekundarschule

Umweltschutz wird immer wichtiger. Die Schüler im Klimateam der Sekundarschule Jülich haben verschiedene Projekte auf die Beine gestellt, um den Klimaschutz zu unterstützen. Der Erfolg ist messbar: In Berlin wurde die Schule jetzt als Verbraucherschule Gold ausgezeichnet. 57 Schulen aus 13 Bundesländern belohnt der Verbraucherzentrale Bundesverband in diesem Jahr mit der Auszeichnung Verbraucherschule. Die Sekundarschule Jülich erhielt die Auszeichnung bereits zum zweiten Mal.

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Mit fünf Projekten hatte sich die Sekundarschule Jülich im Wettbewerb gestellt. Fotos: Schule
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Keineswegs selbstverständlich, so hatte es Verbraucherschutzministerin Christine Lambrecht in ihrer Laudatio bei der Preisübergabe gesagt, sei dieses zusätzliche Engagement der Schulen. Schließlich gehört es nicht zum Schulalltag, sondern kommt „on top“ für Lehrerkollegium und Schülerschaft dazu. Dafür sprach Ministerin Lambrecht als Schirmherrin den Schulen große Anerkennung und Wertschätzung aus.

Im Fach Arbeitslehre stehen in der Sekundarschule verstärkt Verbraucherthemen auf dem Stundenplan. Zusätzlich finden „Pädagogische Mittagspausen“, Werkstätten und Projekte statt, in denen die Jugendlichen beispielsweise den eigenen Schulacker bestellen und dessen Produkte vermarkten. Als „Schmexperten“ können sie sich mit ausgewogener Ernährung auseinandersetzen, als Klimateam energieeffizientes Handeln erarbeiten oder beim Upcycling den Umgang mit begrenzten Ressourcen gestalten.

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Im Einzelnen:
„Aktiv fürs Klima“ lautet das Mittagsangebot für die Schüler der Sekundarschule Jülich. Mit fünf unterschiedlichen Projekten hat das Klimateam Maßnahmen ergriffen, um das Umweltbewusstsein in ihrer Schule zu steigern und sich gleichzeitig bei der Verbraucherzentrale Bundesverband für die Auszeichnung „Verbraucherschule Gold“ beworben – und diese auch erhalten.

Die klimafreundliche Technik der Schule ist eines der Projekte. Dabei spielt vor allem die elektronische Temperaturerfassung in den Räumen eine große Rolle. Die gemessenen Temperaturen werden in einem System gespeichert, auf das Hausmeister Ingo Herkenrath jederzeit Zugriff hat. Wenn es sein muss, könnte er also eingreifen, falls mit der Beheizung der Räume etwas nicht in Ordnung ist. Allerdings soll das System alles selbst regeln – so wird die Temperatur reguliert, wenn beispielsweise niemand im Raum oder die Schule komplett geschlossen ist. Zusätzlich sind in den Räumen CO2-Ampeln angebracht. Ist genügend Sauerstoff im Raum enthalten, leuchtet sie grün. Zeigt sie aber „rot“, muss dringend gelüftet werden. Auch hier greift dann die automatische Temperaturregelung.

Ein weiteres Projekt war der „Brotdosenwettbewerb“. Die Schüler legen besonderen Wert darauf, so viel Plastik und Alufolie wie möglich zu vermeiden. Um diese Einsparungen als Wettbewerb zu gestalten, hat sich das Klimateam ein Punktesystem ausgedacht: So bekamen beispielsweise Schüler, die eine Brotdose mitbrachten, drei Punkte, bei Plastiktüten wurden zwei Punkte abgezogen. Aber nicht nur das Material wurde bewertet, sondern auch das Essen, was sich in der Dose oder Tüte befand. gesundes Essen brachte mehr Punkte als Ungesundes. Bewertet und ausgezeichnet wurden die beteiligten Lerngruppen vom Klimateam.

Außerdem wurden drei Werkstätten angeboten. In der Ackerwerkstatt haben die Schüler die Möglichkeit, Obst und Gemüse anzupflanzen. Sind diese reif, können sie geerntet und verkauft werden. Die Werkstatt „Rund ums Hühnerei“ beschäftigte sich damit, wie man mit Eiern kochen und backen kann, aber auch die Haltung der Hühner oder Salmonellen standen auf dem Programm. Zuletzt gab es die Werkstatt „Umweltexperten“, bei der die Schüler den Kindern der Katholischen Grundschule Experimente und Aktionen rund um das Thema Umwelt nahebrachten.

Foto: vzbv – Gert Baumbach

Sowohl Lehrer als auch Klassensprecher besuchten Fortbildungen, um die Schüler im Klimateam zu unterstützen. Die Schüler*innen des Klimateams der Sekundarschule organisieren aber auch eine eigene Fortbildung, bei der Lehrer, Mitarbeiter und Klassensprecher über die klimafreundliche Technik des Schulgebäudes informiert werden. “Wir möchten unsere Schülerinnen und Schüler auf das Leben nach der Schule vorbereiten. Wenn sie uns verlassen, sollen sie konsumkritisch sein und einen reflektierten Umgang mit Finanzen und Medien pflegen. Das ist eines unserer bedeutendsten Ziele“, sagte Schulleiterin Angelika Lafos.

Die Verbraucherzentrale Bundesverbandes hat das Projekt „Verbraucherschule“ 2015 ins Leben gerufen. Um Verbraucherschule zu werden müssen die Institutionen ein langfristiges Engagement nachweisen. Um den Titel in Gold zu erwerben, muss die Verbraucherbildung sogar im Schulcurriculum verankert werden. „Unsere Verbraucherschulen sind echte Modellschulen und Vorreiter“, sagt Vorstand Klaus Müller. „Dass viele diesen anspruchsvollen Weg mit uns gehen, mehr als 180 Schulen an unserem Netzwerk teilnehmen, Unterstützung erhalten und sich gegenseitig beraten, zeigt, wie wichtig Lehrenden und Lernenden dieses Thema ist.“ Seit April 2019 wird das Projekt Verbraucherschule durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit auf Beschluss des Deutschen Bundestages sowie durch die Deutsche Stiftung Verbraucherschutz gefördert.

Lesen Sie hierzu ein Interview mit der Schirmherrin Christine Lambrecht, Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV).


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