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Kirche wird weiblicher

Bei einem Gottesdienst in der Jülicher Christuskirche wurde Pfarrerin Elke Wenzelin Anwesenheit von Pfarrer Dr. Udo Lenzig und Superintendent Jens Sannig in die Gemeinde eingeführt. Anschließend bestand im Dietrich-Bonhoeffer-Haus die Möglichkeit, persönliche Grußworte an Elke Wenzel zu richten.

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Amtseinführung von Pfarrerin Elke Wenzel. Foto: Arne Schenk
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Mit der neuen Pfarrerin Elke Wenzel gebe es zum ersten Mal in der Region mehr Frauen als Pfarrerin als Männer, betonte die Randerather Pfarrerin Beate Dickmann, Sprecherin der Region 3 des Evangelischen Kirchenkreises Jülich. Region 3 umfasst die Evangelischen Gemeinden von Jülich, Linnich, Aldenhoven und Randerath. Elke Wenzel hat in der Evangelischen Kirchengemeinde Jülich die Pfarrstelle von Horst Grothe übernommen.

Er habe etwas schmunzeln müssen, als über den Proporz von Pfarrerinnen und Pfarrern nachgedacht wurde, erklärte Pfarrer Konny Keutmann von der katholischen Pfarrei Heilig Geist Jülich. „Wir arbeiten noch daran“, zog er dazu sein Fazit und erhielt donnernden Beifall. „Wir wollen keine Einheitskonfession, sondern verstehen die Kirche der Zukunft als ein Gespräch, das von Offenheit, von Ehrfurcht und Neugier, von Hören und Lernen geprägt ist“, erklärte Pfarrer Keutmann, der gemeinsam mit Dr. Peter Hill im Namen des ökumenischen Ausschusses Kirche in Jülich Elke Wenzel willkommen hieß. In diesem Gespräch vertrete niemand die Ansicht, allein recht zu haben und nur die anderen überzeugen zu müssen, sondern vielmehr die anderen teilhaben zu lassen an der jeweiligen Lebens- und Glaubensgeschichte.

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Auch wenn jetzt das Theologen-Duo der Evangelischen Kirchengemeinde Jülich wie in früheren Zeiten ganz genderkonform wieder aus einem Mann und einer Frau bestehe, garantiere dies keineswegs eine Intensität der Seelsorge, eine Attraktivität von Gottesdiensten oder die Qualität von Gemeindeleitung, unterstrich Pfarrer Udo Lenzig. Dies sei nicht abhängig vom jeweiligen Geschlecht, sondern allein davon, dass die betreffenden Personen ihre Arbeit und die Menschen in der Gemeinde liebten. So hob er neben dem klaren, nüchternen und durchsetzungsstarken Auftreten und der theologischen Tiefe und Spiritualität in den gemeinsamen Gesprächen sowie liturgischen Kompetenz in den Gottesdiensten auch hervor, dass sie „so viel Wärme und Liebe für die Menschen unserer Kirchengemeinde“ besitze.

Pfarrerin Dickmann berichtete beim Zusammensein im Bonhoeffer-Haus den Gästen, dass sie ihre neue Amtskollegin bereits beim ersten Zusammentreffen als sehr kompetent, sehr konstruktiv, sehr analysierend sowie als Frau der klaren Worte erlebt, „und das finde ich gut so“. Sie freue sich auf eine Zusammenarbeit mit ihr und sei sich sicher, dass sie frischen Wind nicht nur in die Gemeinde, sondern in die Region bringe.

„Dass Du diese beiden Gaben, den nüchternen Blick für die Dir als Gemeindepfarrerin anvertrauten Sachen und den liebevollen Blick für die Dir als Gemeindepfarrerin anvertrauten Menschen, auf angenehmste Weise in Dir vereinigst, das passt wunderbar in die reformatorische Tradition unserer Kirchengemeinde.“ Die letzten sieben Jahre ihres Berufslebens wird sie nun dieser Stadt, diesen Menschen und dieser Kirchengemeinde widmen, konstatierte Udo Lenzig. „Ich bin sicher, für uns alle ist es ein Glücksfall. Möge es auch für Dich einer sein!“

Dass ihre Zeit klar auf sieben Jahre begrenzt sei, empfand Elke Wenzel abschließend nicht als Nachteil. „Ich finde, das ist gar nicht schlecht zu wissen, dass es irgendwann auch wieder aufhört.“ Dies sei überaus positiv gemeint, denn mit der zeitlichen Begrenzung gehe sie ihre Arbeit eher wie ein klar strukturiertes Projekt an im Gegensatz zu einem Wirken, bei dem erst einmal geschaut werde, was sich so ergibt. „Und darauf freue ich mich!“


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