Eine Performance zur Ausstellungseröffnung in der Galerie an der Zitadelle bot die österreichische Künstlerin Petra Holasek, die sich selbst „dieHolasek“ nennt. Sie ließ die Federn fliegen und strahlte offenkundig Begeisterung aus. Inspiriert ist ihr Werk von Hermann Nitsch, dem österreichischen Aktionskünstler, deren Schülerin sie auch war. Ihre Kunst, so sagt sie, kommt durch ein Gefühl aus dem Bauch heraus und die Farbe auf die Leinwand.
In das Werk führte Frank Schablewski ein, der für die erkrankte Luzia Schlösser einsprang. Die Jülicher kannten den Schriftsteller Schablewski, der Bildende Kunst an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf studierte, schon durch die Eröffnung der Ausstellung „Animare.“ Einen Schatz, so erläuterte er den Vernissage-Gästen, gebe es in der Kunst von „dieHolasek“ zu heben: „Wir kennen das aus der Archäologie. Wenn Sie einen Schatz finden wollen, dann müssen Sie… eigentlich graben.“ Schicht um Schicht sei aufzudecken.
„Ihre Farben leuchten. Es gibt stehende Formeln der abstrakt expressionistischen Malerei. Doch ihr gelingt es durch ihre spezifische persönliche Begabung, über die Banalität hinauszugehen“, so wird der 2022 verstorbene Hermann Nitsch zitiert. Ihre Maltechnik besteht zum einen aus geschlossenen Farbkörpern, und zum anderen erschaffen hin und wieder gespachtelte Farb-Kombinationen neue und mehr Räumlichkeit. Ihre Motive künden von Unmittelbarkeit und Sinnlichkeit, sind in Bewegung und können Impulse geben.
„Es gibt keine Blumen ohne Farbe und keine Farben ohne Blüten. Ich hoffe, dass Sie sich in diesem Kreislauf, in diesen Laufkreisen, sich heute verlieben in die Bilder“ lud Frank Schablewski die Anwesenden ein.
Die Ausstellung ist noch bis 30. Dezember zu sehen.