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Keine Routine mehr

Im Ausnahmezustand befindet sich der Verein „Kleine Hände“ seit März 2020, den Vorsitzende Dorothée Schenk bei der jüngsten Jahreshauptversammlung den Mitgliedern schilderte. Es gibt keine Routine mehr.

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Foto: Verein
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Seit Lockdown-Zeiten bietet das Team der „Kleine Hände“ statt der üblichen drei Öffnungstage ihres „Kämmerchens“ einen „Bestellservice“ für Familien in besonderen Not- und Ausnahmesituationen an. Ob der Enge der Geschäftsräume im Kulturbahnhof ist die Einhaltung der A-H-A-Regeln nicht möglich. Darum gibt es ausschließlich feste Einzel-Termine, – telefonisch unter der Nummer +49 151 25763041 zu vereinbaren – bei denen sich die Familien mit Kleidung versorgen können. „Wir erreichen auf diesem Weg nicht mehr alle Familien, die unsere Hilfe benötigen“, weiß die Vorsitzende. Wie so oft in den vergangenen 33 Jahren hat der Verein darum flexibel auf die Umstände reagiert. Festgestellt wurde, dass gerade die Familien mit engem Haushaltsbudjet in der digitalisierten Welt „abgehängt“ sind und hat neben WLAN-Zugängen für die reibungslose Teilnahme am Schulunterricht auch 25 mobilen Endgeräten in Abstimmung mit der Schulsozialarbeit und den Schulleitungen finanziert. Dieses Projekt wird weiter verfolgt.

Mit Unverständnis reagierte Dorothée Schenk auf die Absage aus den Schulen nach den Sommerferien, weitere Endgeräte zur Verfügung zu stellen. Der Grund: Rückkehr zum Präsenzunterricht. Schenk zitierte Berti Gierling, bis Oktober Vorsitzende des SkF, die in einem Interview die Schwierigkeiten von Menschen in prekären Lebenssituationen in einer immer weiter sich digitalisierenden Welt erläuterte und sagte: Darum halte ich es für fatal, das Einüben der digitalen Fähigkeiten jetzt in den Schulen zu Vernachlässigen, nur weil der Präsenzunterricht wieder aufgenommen wurde. Es ist wichtig für die spätere berufliche Karriere: Homeoffice wird mehr, mit Rechtsanspruch und ohne.“

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„Armut ist immer politisch“, konstatierte Dorothée Schenk einmal mehr. Der Verlust der Teilhabe am sozialen Leben trifft Menschen in Armut am stärksten Menschen. Darum ist der Verein auch in diesem Sinne mit Kooperationspartnern „Ermöglicher“: Kulturelle, sportliche Aktivitäten werden finanziert, sowie Klassenfahrten und Freizeitaktivitäten. Immer noch ganz oben auf der Wunschliste der Menschen steht die Dauerkarte für den Brückenkopf-Park, die die Kleinen Hände den Kindern und einem Elternteil kostenfrei zur Verfügung stellen.

Zum Ausklang des Jahres lässt der Verein wieder „Sterne leuchten“. Das Dutzend voll macht der Verein in seiner Kooperation mit dem Technologiezentrum JÜlich (TJZ), dass erneut finanzieller „Pate“ für die Hälfte der ausgegebenen Wunschsterne ist. Ulrich und Tobias Backhausen sowie Elisabeth und Armin Küpper werden als Nikolaus-Aktion die Pakete zu den Familien und Kindern bringen.

Nach dem Rechenschaftsbericht standen die Wahlen an. Bereits im 33. Jahr in Folge und mit einstimmigem Votum wiedergewählt wurde Elisabeth Hartmann als Schatzmeisterin. Das steht für eine unglaubliche Kontinuität, für die das Vorstandsteam und die Mitglieder sehr dankbar sind. Für eine vierte Amtszeit wurde Dorothée Schenk als Vorsitzende bestätigt. An ihrer Seite bleiben weiterhin als Stellvertreterinnen Caterina Tronelli und Nicola Wenzl und Stefanie Walmrath als Schriftführerin. Als Kassenprüfer bestätigt wurden Elisabeth Küpper und Robert Heckner. Alle Kandidaten wurden einstimmig gewählt.


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